Kein Leben ohne Reggae
03.06.2025 Kelleramt, Oberlunkhofen, MusikRemo Hagenbuch wagt sein nächstes Musikprojekt und tritt als «Grisli» auf
«Höch bis in Himmel ue» heisst die nächste Single – erstmals samt Musikvideo. Remo Hagenbuch lanciert damit seine Solokarriere als «Grisli» so ...
Remo Hagenbuch wagt sein nächstes Musikprojekt und tritt als «Grisli» auf
«Höch bis in Himmel ue» heisst die nächste Single – erstmals samt Musikvideo. Remo Hagenbuch lanciert damit seine Solokarriere als «Grisli» so richtig. Auftritte in der Schweiz und in Deutschland sind geplant. Natürlich macht Hagenbuch Reggae-Musik. «Was auch sonst?», meint er und lacht.
Annemarie Keusch
Es geht wohl vielen so. Wer «Grisli» hört, denkt an den Grizzly-Bären. «Damit hat der Name nichts zu tun», verrät Remo Hagenbuch. «Grisli» ist einer seiner Spitznamen, seit vielen Jahren. «Am liebsten wäre ich einfach unter meinem Vornamen aufgetreten», sagt er. Nur, einige sprechen das E lange aus, andere kurz. «Nur schon in der Schweiz, geschweige denn im Ausland», sagt er. Schon allein dieser Satz zeigt: Remo Hagenbuch meint es ernst, er denkt gross, er wagt Grosses. «Grisli» fühlte sich für ihn heimisch an. Einen Fantasienamen, das hätte er sich niemals vorstellen können. Darum taucht nun sein Spitzname auf, etwa auf Plakaten des Althörnli-Festivals in Bauma oder beim Ackerkult-Festival im deutschen Dorsheim.
Ob ganz alleine oder mit grosser Band
Remo Hagenbuch ist Musiker durch und durch. Als Sänger und Gitarrist der Freiämter Reggae-Band Tan Pickney hat er sich längst einen Namen gemacht. In der Szene half und hilft er vielen anderen Bands aus. Mit «Ngoni Band Experience» tritt er im Juli am grössten Reggae-Festival in Finnland auf. «Wenn es um Reggae geht, bin ich immer dabei», sagt er und lacht. Dieser Musikstil hat es ihm angetan, seit vielen Jahren. Ursprünglich spielte Hagenbuch in einer Metal-Band, bis er noch in der Schule Phenomden-Lieder hörte. «Es war wie eine Droge. Ich brauchte diese Musik immer und immer wieder.» Daran hat sich seither auch nichts verändert. «Ich müsste mich aktiv anstrengen, um nicht ständig Reggae zu hören», sagt er. Einmal habe er es probiert, eine ganze Woche lang. «Es ging nicht.» Vor rund sieben Jahren gehörte der heute 28-Jährige zu den Gründern von Tan Pickney. Die Freiämter Band ist ein Erfolgsprojekt und weit über die Region hinaus bekannt. «Es läuft gut und macht grossen Spass», sagt der Oberlunkhofer. Aber er will mehr. Für ihn ist die Musik Lebensinhalt und nicht Hobby. Darum wagte er vor einiger Zeit sein Soloprojekt. Warum? «Weil ich einfach Lust darauf hatte.» Und weil Remo Hagenbuch schon so lange und so intensiv Musik macht, dass schon ganz viele Songs entstanden sind. «Nicht alle passen zu Tan Pickney», sagt er. Denn, auch wenn das Genre Reggae bleibt, die Musik von «Grisli» sei anders. «Purer», sagt er. Ohne Einflüsse anderer Musikstile.
Als «Grisli» tritt Remo Hagenbuch manchmal alleine auf – nur seine Stimme, selber begleitet an der Gitarre. Es gibt «Grisli» aber auch in der Band-Version, samt Bläsern. «Ich schätze es, unabhängig und flexibel zu sein. Wenn es passt, sind andere Reggae-Musikerinnen und -Musiker dabei, wenn nicht, bin ich alleine.» Erste Singles sind bereits veröffentlicht, erste Konzerte gespielt, am 27. Juni nun folgt die nächste Single «Höch bis in Himmel ue», samt Musikvideo. Remo Hagenbuch ist daran, ein Team aufzubauen, das sich um das Booking, um Social Media, um Soundqualität kümmert. «Auch wenn ‹Grisli› ein Soloprojekt ist, ohne Team geht es nicht.»
Seit vier Jahren an Musikschule Kelleramt
Das Positive, das Meditative – das gefällt Remo Hagenbuch an Reggae und das will er als «Grisli» auch verkörpern. «Zeigen, dass alles so kommt, wie es muss. Und dass es gut ist, wie es kommt.» Zeigen, dass vieles möglich ist, dass man etwas wagen soll. Wie er es tut. Und das mit ganz viel Leidenschaft. Das Cover der neuen Single hat er selber entworfen. Ein weiteres Zeichen für das, was der 28-Jährige immer wieder betont: «Ich meine es so was von ernst mit der Musik.» Seinen Traum zu verwirklichen und von der Musik leben zu können, dieses Ziel verfolgt er mit viel Herzblut. Dazu gehört aktuell auch ein Pensum an der Musikschule Kelleramt.
Hagenbuch ist Gitarrenlehrer und leitet die Schülerband. «Das gibt mir mehr Energie, als es mich kostet», sagt er. Weil er ständig Lust auf Musik habe, weil es ihn erfülle, die Leidenschaft weiterzugeben. Wege zu finden, ihnen die Musik zu vermitteln, das mache Spass. So könne er Welten verbinden, seinen eigenen Horizont erweitern. «Sonst käme das Game ‹Fortnite› wohl in keinem meiner Songs vor», meint er und lacht. Es sei die Kombination von allem, die für ihn das Leben mit Musik erfülle: Tan Pickney, «Grisli» und die Musikschule. «Mein Leben ist ständig mit Musik in Verbindung», sagt er. Übertrieben ist das nicht. Denn Hagenbuch meint es ernst, wenn er sagt: «Ohne Reggae könnte ich nicht wirklich leben.»
Mehr Infos: www.grislimusic.com.