Inneres Feuer entzündet
18.07.2023 Fischbach-Göslikon, Region BremgartenFeuer und Flamme mit Fässern
Monika Moser aus Fischbach-Göslikon hat aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht: Sie stellt Feuertonnen mit auf ihre Kunden abgestimmten Motiven her. Dabei hat alles mit einer spontanen Idee begonnen. Heute gestaltet Moser 50 bis 60 ...
Feuer und Flamme mit Fässern
Monika Moser aus Fischbach-Göslikon hat aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht: Sie stellt Feuertonnen mit auf ihre Kunden abgestimmten Motiven her. Dabei hat alles mit einer spontanen Idee begonnen. Heute gestaltet Moser 50 bis 60 Fässer pro Jahr. --red
Monika Moser aus Fischbach-Göslikon erstellt einzigartige Feuerfässer
Feuertonnen spenden Wärme und sorgen für eine besondere Atmosphäre. Sind sie auch noch mit persönlichen Motiven gestaltet, faszinieren sie noch mehr. Davon überzeugt ist Monika Moser, die solche Fässer gestaltet. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht.
Sabrina Salm
Handschuhe an, Schutzbrille und Maske auf. Monika Moser setzt den Plasmaschneider auf der Metalltonne an und lässt die Funken fliegen. Präzise schneidet sie den skizzierten Waggis, eine traditionelle Larve der Basler Fasnacht, Stück für Stück aus. «Ich schneide nach Gefühl», meint sie konzentriert. Eigentlich ist der Plasmaschneider nicht sonderlich geeignet für filigrane Arbeiten. Doch Moser hat das Gerät mittlerweile fest im Griff.
Plasmaschneider erhalten
Vor gut 15 Jahren hat die 48-Jährige ihr erstes Fass gestaltet. «Vor unserer Hochzeit kam mein Mann zu mir und drückte mir einen Plasmaschneider in die Hand», erinnert sich Monika Moser lachend an den Anfang. «Er sagte: Unsere Initialen auf einem Fass wären doch schön. Das können wir dann an unserer Hochzeit aufstellen.» Gesagt, getan. «Es brannte an unserem dreitägigen Fest die ganze Zeit und kam gut an. Man könnte sagen: es brannte sich in unsere Herzen.»
Es kommt, wie es muss
Noch heute kämen die Erinnerungen und Geschichten von damals auf, wenn sie ein Feuer in dem Fass entzünden, sich an ihm wärmen, Fondue, Würste oder Suppe machen oder einfach dem lodernden Feuer zuschauen. Dieses Fass war auch der Start für ihr neues Hobby. Nach und nach kamen Leute auf sie zu und beauftragten sie, ein «Füürfass» als Hochzeits-, Geburtstagsgeschenk oder zu einem Jubiläum anzufertigen. Nebenbei arbeitete sie als Berufsbildnerin für Erwachsene. «Die Aufträge wurden immer mehr und langsam wuchs mir alles mit Job, Haus, Garten und Familie über den Kopf», gibt sie rückblickend zu. Die Mutter von drei Kindern hat deshalb vor fünf Jahren alles auf die Karte «Füürfass» gesetzt. «Es war keine leichte Entscheidung und erforderte Mut. Doch es war das Beste, was ich machen konnte.» Ab diesem Moment ist viel Neues entstanden und weitere Produkte, wie Grillsets oder die fliegenden Schmetterlinge als Dekor für den Garten, kamen dazu. Alles verkauft sie auch in einem Selbstbedienungslädeli vor ihrem Haus. «Es ist für mich ein Privileg, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte», strahlt Monika Moser. Sie sei ein Mensch, der im Hier und Jetzt lebe. Ihr Motto: «Wenn ich mit Herz und Kreativität etwas anpacke, ergibt sich der Rest von selbst.»
Inspiration von ihrem Mann und der Natur
50 bis 60 Feuerfässer gestaltet sie im Jahr. Alles Unikate. Alle mit viel Persönlichkeit der Kunden. «Jedes Fass hat seine Geschichte. Manchmal ist ein ganzes Leben darin verewigt.» Nach einem Gespräch mit dem Auftraggeber geht sie an die Arbeit und fertigt zuerst eine Zeichnung auf Papier an. Zeichnen gehört ebenfalls zu einer ihren Leidenschaften. «Ich mag den Gegensatz, zuerst feine Striche aufs Papier zu bringen und danach die grobe Arbeit mit dem Plasmaschneider. Die Energie, die dabei entsteht, fasziniert mich. Sie bleibt auch bestehen, wenn man danach ein Feuer im Fass macht.»
Bevor sie mit Druckluft und Strom die Sujets durch das Metall in die Fässer brennt, müsse sie aber ab in die Natur. «Ich muss zur Ruhe kommen», lacht sie. In der Natur finde sie auch die Inspiration. Auch ihr Mann sei eine Inspirationsquelle für sie. «Wir sind beide sehr kreativ und sprühen vor Ideen. Er hat mich immer unterstützt und angespornt.» Mit ihren Feuertonnen hat sie ihre Passion gefunden. «Ganz klar, es bringt mein inneres Feuer zum Lodern. Und seit ich mich voll und ganz darauf eingelassen habe, lodert und brennt es stärker denn je.»