Elektra Jonen ist bereit für anstehende Herausforderungen
Die 113. GV der Elektra Jonen fand aufgrund des erneuten Verkaufsantrags im Schulhaus Säntis statt. Mit 86 Anwesenden wurde die GV aus Platzgründen nicht im Restaurant durchgeführt. ...
Elektra Jonen ist bereit für anstehende Herausforderungen
Die 113. GV der Elektra Jonen fand aufgrund des erneuten Verkaufsantrags im Schulhaus Säntis statt. Mit 86 Anwesenden wurde die GV aus Platzgründen nicht im Restaurant durchgeführt.
Die 1200 Stromzähler wurden diesen Frühling in Rekordzeit durch Smart Meter ersetzt. «Ab sofort steht der Link zum Kundenportal und für die Registration auf der Elektra-Homepage zur Verfügung», verkündete der Geschäftsführer Christian Schmidmeister mit Stolz und zeigte, wie man die Lastgangdaten im Kundenportal abruft. Der Präsident Roland Di Gregorio sprach gar von einem Quantensprung, den die Elektra Jonen mit dem neuen Abrechungssystem und den Smart Metern gemacht hat. Die Gesuche der Installateure werden nun komplett elektronisch bearbeitet. Neue Abrechnungsdienstleistungen für Eigenverbrauchsgemeinschaften werden nun angeboten – ohne Inkasso-Risiko oder aufwendige Zählerwechsel durch die Endkunden.
Erneuten Verkaufsantrag deutlich verworfen
Wie bereits vor zwei Jahren stellte Sulejman Memeti wieder einen Verkaufsantrag für die Elektra. Er plädierte für einen Verkauf an die EKZ, da diese über mehr Kraftwerke verfügten. Ein anwesender Mitarbeiter der EKZ widersprach diesen Ausführungen jedoch umgehend und betonte zudem, dass die Netzinfrastruktur der Elektra Jonen moderner sei als die grosser Elektrizitätswerke. Der Präsident ergänzte, dass der grösste Kostenblock weiterhin der Netzausbau darstelle, mit den geringsten Skaleneffekten.
Keine Anreize, Solaranlagen netzdienlich laufen zu lassen
Dennoch seien Kooperationen wichtig für den Fortbestand, wie zum Beispiel die gemeinsame Energiebeschaffung im Energiepool Freiamt. Lediglich zwei Stimmen befürworteten den Verkauf, während die überwältigende Mehrheit für die Eigenständigkeit der Elektra Jonen votierte.
Mehr Diskussionen ergaben die verschiedenen Tarifstrukturänderungs-Anträge. «Der Sommer-Solarstrom am Spotmarkt tendiert an Sommertagen gegen Null», betont Di Gregorio, «wenn nicht sogar negativ.» Mit einem Niedertarifmodell tagsüber im Sommer sollten Anreize geschaffen werden, um in der Nacht oder im Winter mehr Solarstrom zu liefern. Netzdienlich betriebene Batterien oder Fassadenanlagen hätten dadurch von einem höheren Tarif profitieren können. Die Genossenschafter lehnten diesen Antrag jedoch mit 41 zu 10 Stimmen ab. Dafür stimmten diese für eine gerechtere Verteilung der Fixkosten mit einer Grundgebühr nach Anschlussgrösse zu.
Wechsel im Vorstand
Neu in den Vorstand gewählt wurden Daniel Anderegg und Alessandro Gämperle, dafür wurde der Vizepräsident Alain Lüscher nach sieben Jahren verabschiedet. Als Treuhandexpertin wurde Tabea Thaler für den abtretenden Walter Bader in die Rechnungsprüfungskommission gewählt. Mit der Einführung der Smart Meter wurde auch Esther Etter als Zählerableserin verabschiedet.
Die Elektra Jonen blickt auf eine ereignisreiche Generalversammlung zurück, die ein klares Bekenntnis zur Eigenständigkeit war, und mit den technologischen Neuerungen wurde die Basis für die kommenden Herausforderungen gelegt. --zg