In die Zukunft blicken
27.10.2023 MuriHerbsttagungen der Jägerschaft des Bezirks Muri beim Murimoos
Die Weidmänner des Aargauer Jagdschutzvereins Bezirk Muri trafen sich zur Bezirksversammlung. Obmann Guido Heggli konnte 36 Vereinsmitglieder begrüssen. Im Mittelpunkt stand die Vision 2025 von ...
Herbsttagungen der Jägerschaft des Bezirks Muri beim Murimoos
Die Weidmänner des Aargauer Jagdschutzvereins Bezirk Muri trafen sich zur Bezirksversammlung. Obmann Guido Heggli konnte 36 Vereinsmitglieder begrüssen. Im Mittelpunkt stand die Vision 2025 von Jagd Aargau, vorgestellt durch Rainer Klöti, Präsident des Aargauer Jagdschutzvereins (AJV). Es gab auch Neuigkeiten zu vernehmen.
Wenn sich Jäger treffen, wird es spürbar, dass es sich hier nicht einfach um einen Verein handelt, sondern um die Pflege eines Stücks ländlicher Kultur mit ansehnlichem Wert. Feierlich wirkten die Eröffnung und die Umrahmung durch die Jagdhornbläsergruppe «Freiämter Dachse». Gemeinderat Beat Küng hiess die Jägerschaft im Bezirkshauptort willkommen und stellte den Tagungsort vor, bevor es dann an die Abwicklung der Traktandenliste ging.
Vier Jungjäger im Bezirk – Abschussvorgabe übertroffen
Dieses Jahr haben im Aargau 58 Prüfungsabsolventen die Jagdprüfung bestanden. Aus dem Bezirk Muri konnten als «frischgebackene» Jäger den Jagdfähigkeitsausweis entgegennehmen: Martin Keusch, André Luzio, beide Boswil, Stefan Bereuter, Bünzen-Rottenschwil, und Thomas Bucher, Auw. Sie wurden mit einem Weidmannsgruss im Kreise des Bezirksjagdvereins willkommen geheissen. Zwei der neuen Jäger weilten an der Versammlung, wo ihnen durch Präsident Guido Heggli zum Prüfungserfolg gratuliert wurde.
Bei der Rehwildstatistik des vergangenen Jahres konnte die Erlegung von 388 Stück Rehwild gemeldet werden, womit die Abschussvorgabe um 15 Prozent übertroffen wurde. 99 Tiere wurden als Fallwild verzeichnet. Das Fallwild beträgt rund 20 Prozent.
Ausblick in die Zukunft
Als Präsident des Aargauischen Jagdschutzvereins (AJV) stellte Gastredner Rainer Klöti das Projekt «Vision Jagd Aargau 2025» vor. Mit viel Engagement und Herzblut hat der Kantonalvorstand dieses Projekt erarbeitet. «Es geht um die strategische Zielsetzung des AJV», so der Referent. «Wir führen mit Freude im Aargau einen Auftrag aus. Mit dem Patent-Jagdsystem bemühen wir uns um die Erhaltung der vielfältigen Tierwelt und darum, Wildschäden auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren.»
Die vom «höchsten Aargauer Jäger» dargestellten Thesen sind vielfältig. Erstens werde der Lebensraum Wald der Wildtiere zunehmend durch Nutzungsansprüche von Erholungsund Freizeitaktivitäten beeinflusst. «Damit werden die Jagd und die Waldwirtschaft beeinträchtigt.» Die Jagdaufsicht sei zweitens eine wichtige gesetzliche Aufgabe und soll primär durch die Jagdgesellschaften beziehungsweise deren Jagdaufseher wahrgenommen werden. Drittens wollen die Jäger dem Wildtierschutz eine besondere Aufmerksamkeit schenken durch angemessene Schutzmassnahmen für alle wild lebenden Tiere. «Es gibt heute zu viel Fallwild.» Die Jäger wünschen sich eine stärkere Unterstützung des Kantons für Schutzmassnahmen. Die vierte These betrifft hoheitliche Aufgaben. Durch die Übernahme einer zeitlich begrenzten Jagdpacht übernehme die Jagdgesellschaft die im Gesetz festgelegten Aufgaben. Diese umfassen die Regulierung der jagdbaren Tiere, die Jagdaufsicht und ergänzende Aufgaben. Die Jagdgesellschaften erbringen fünftens im Milizsystem grosse gemeinwirtschaftliche Leistungen für die Allgemeinheit, was effizient und kostengünstig erfolgt. «Der Wert dieser Leistungen beträgt mindestens 12 Millionen Franken pro Jahr», so der Gastreferent. Die weiteren Thesen sind die Nachhaltigkeit sowie Information und Kommunikation. Zu den einzelnen Thesen wurden verschiedene Massnahmen skizziert, welche den Jägern einsehbar gemacht wurden.
Hirsche neue Herausforderung
Vereinsmitglied Peter Huber berichtete über die Aktivitäten der 36 Jäger, die sich als Schweisshunde-Führer betätigen. Im Berichtsjahr haben sechs Übungen mit insgesamt 90 Fährten stattgefunden. Dabei wurden 35 Kilometer Strecke begangen. Im Aargau sind sechs solcher Hundegruppen aktiv. Weiter gab Hegeringleiter Adrian Baumberger bekannt, dass in den Freiämter Jagdrevieren Hirsche Einzug gehalten haben. Sie dürften aus dem Sihlwald und dem Zugerberg in die Region gekommen sein. Für die Jäger und ihre Hunde wie auch für die Forstorgane bedeutet dieser Zuzug eine neue Herausforderung. Man schätzt, dass aktuell in den Freiämter Waldungen rund 16 bis 24 Hirsche ansässig sind.
Nach einer bewegten und informativen Versammlung konnte Präsident Guido Heggli mit einem frohen «Weidmannsheil» die Anwesenden zum gemütlichen Teil einladen und die bevorstehende Jagdsaison «einläuten». --tre