Im zweiten Anlauf ohne Diskussion
17.11.2023 Rottenschwil, KelleramtIn Rottenschwil kann die Werdstrasse/Hausmatten saniert werden
Gegenstimmen gabs nur wenige. Dafür lauter deutliche Resultate. An der «Gmeind» in Rottenschwil gaben der Zusatzkredit für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung und der Ringschluss der ...
In Rottenschwil kann die Werdstrasse/Hausmatten saniert werden
Gegenstimmen gabs nur wenige. Dafür lauter deutliche Resultate. An der «Gmeind» in Rottenschwil gaben der Zusatzkredit für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung und der Ringschluss der Wasserleitung Allmend/Steghof Anlass zu kurzen Diskussionen. Das Ja zur Sanierung der Werdstrasse/ Hausmatten war einstimmig.
Annemarie Keusch
Keine Frage. Gar nichts. Die Sanierung der Werdstrasse/Hausmatten kann erfolgen. 464 000 Franken sprachen die Stimmberechtigten von Rottenschwil dafür. Und diesmal deutet rein gar nichts darauf hin, dass gegen diesen Entscheid das Referendum ergriffen werden könnte. Anders als vor drei Jahren, als dem Ja an der «Gmeind» ein Nein bei der Referendumsabstimmung folgte. Vor allem gegen die hohen Kosten von 639 000 Franken sprachen sich einige Stimmbürger aus. Nun hat der Gemeinderat das Projekt überarbeitet. «Dass die Sanierung nötig ist, das ist offensichtlich», meinte Gemeinderat Peter Huber und zeigte aktuelle Bilder der Strasse. Günstiger ist das Projekt vor allem deshalb, weil die Fundationsschicht nur teilweise ersetzt werden muss. Und das diskussionslose Ja kann so gedeutet werden, dass die Bevölkerung damit einverstanden ist.
Heisst aber nicht, dass die gesamte «Gmeind» völlig diskussionslos blieb. Aktuell läuft die Gesamtrevision der kommunalen Nutzungsplanung. Im Sommer 2019 genehmigte die «Gmeind» 150 000 Franken dafür. «Obwohl wir erst rund 118 000 Franken ausgegeben haben, wollen wir im Sinne der Transparenz frühzeitig einen Zusatzkredit einholen», erklärte Ammann Daniel Moor. Denn die Revision werde teurer, wegen geändertem übergeordnetem Recht, weil die Weiler – konkret Werd – neu überarbeitet werden müssen. Auch die Definition von Gewässerraum wird nötig. Für Moor ist klar: «Die kommunale Nutzungsplanung hilft, dass sich das Dorf optimal weiterentwickelt. Gerade im Mitteldorf wollen wir unsere Chancen nutzen und gestalterisch einwirken.»
Mitwirkung im nächsten oder übernächsten Jahr
Dass die Gemeinden sich immer übergeordnetem Recht anpassen und dafür tiefer in die Tasche greifen müssen, das störte einen Stimmbürger. Er sprach gerade in Bezug auf Gewässerraum von «Schreibtischtätern». «Wir müssen mal ein Zeichen setzen und nicht immer alles entgegennehmen.» Der zuständige Planer konnte die Wogen glätten. Die Definition des Gewässerraums beim Werdkanal betreffe im Entwurf nur Magerwiesen, Naturschutzzonen und Flurwege, aber kein Landwirtschaftsland. «Die Einschränkungen in Rottenschwil sind minimal, nur ein kurzer, zwei Meter breiter Streifen.»
Bevor der Gemeinderat und das Planungsbüro aber Details veröffentlichen können, wollen sie die erste Stellungnahme des Kantons abwarten. Ammann Moor rechnet damit, dass im nächsten oder übernächsten Jahr das öffentliche Mitwirkungsverfahren stattfindet, und 2025 oder 2026 über die Genehmigung an der «Gmeind» diskutiert wird.
Zukunft der ARA und weitere Investitionen
Beim Kreditantrag von 128 000 Franken für den Ringschluss der Wasserleitung Allmend/Steghof argumentierte Gemeinderat Ivan Bieri damit, dass nachher der Löschschutz besser gewährleistet und die Versorgungssicherheit höher sei. Gerade in Sachen Löschschutz verstanden das nicht alle. «Dass dieser über Hydrantenleistung definiert ist, wenn die Reuss so nah ist, verstehe ich nicht», äusserte sich ein Stimmbürger. Angenommen wurde der Kreditantrag dennoch deutlich.
Im Rahmen des Budgets informierte Ammann Moor darüber, welche Investitionen im nächsten Jahr anstehen. Etwa brauche es mehr Raum für den Kindergarten. «Die Garderobe soll umgenutzt werden.» Und in der Schule, der Verwaltung und in der Halle müsse die Beleuchtung ersetzt werden. «Die Röhren werden nicht mehr verkauft. Nur einfach andere Röhren einzubauen, das geht aber nicht, teilweise braucht es auch neue Halterungen.» Darum koste das Projekt 230 000 Franken. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es Rottenschwil finanziell gut geht. Trotz anstehender Investitionen ist auch 2027 noch ein Nettovermögen in Sicht. «Aber es wird nicht einfach. In rund acht Jahren soll die Kantonsstrasse saniert werden. Aktuell geht man davon aus, dass dies die Gemeinde 3,5 Millionen Franken kostet», weiss Moor. Und auch in Sachen ARA blickte er in die Zukunft. «Wir müssen ausbauen, Bremgarten auch. Die Gespräche laufen, ob ein grosser Zusammenschluss nicht die beste Lösung wäre.»
Die Beschlüsse
Von den 675 Stimmberechtigten nahmen 56 an der Einwohnergemeindeversammlung teil. Sie sagten ohne Gegenstimme Ja zum Protokoll, zum Verpflichtungskredit von 464 000 Franken für die Sanierung der Werdstrasse/Hausmatten und zum Verpf lichtungskredit von 71 000 Franken für die Verlängerung der Abwasserleitung in Werd. Ebenfalls genehmigten sie das Reglement über die Sicherung und den Unterhalt der subventionierten gemeinschaftlichen Meliorationswerke im Gemeindegebiet und das Budget mit einem Steuerfuss von 99 Prozent. Gegenstimmen gabs deren fünf gegen den Zusatzkredit von 100 000 Franken für die Gesamtrevision der kommunalen Nutzungsplanung und eine gegen den Verpflichtungskredit von 128 000 Franken für den Ringschluss der Wasserleitung Allmend/Steghof.
Unter Verschiedenes kam das Thema Strassenbeleuchtung auf. «Wird man diese auf LED umstellen?», fragte ein Stimmbürger. Ammann Daniel Moor hielt fest, dass der Gemeinderat dies ins Auge fassen könne. «Aber wir sind noch nicht so weit. Unser Hauptaugenmerk liegt aktuell auf der Wasserversorgung. Hier müssen wir eine Lösung finden, allenfalls gar ein neues Reservoir bauen.» --ake