Im schwierigen Umfeld behauptet
20.06.2023 Wohlen«ibw persönlich» im Casino: Umfassende Informationen zum Geschäftsjahr der ibw
Die internationalen Energiemärkte spielten verrückt, die drohenden Energiemangellagen waren Neuland und die Preise schnellten nach oben. Das alles prägte das ...
«ibw persönlich» im Casino: Umfassende Informationen zum Geschäftsjahr der ibw
Die internationalen Energiemärkte spielten verrückt, die drohenden Energiemangellagen waren Neuland und die Preise schnellten nach oben. Das alles prägte das Geschäftsjahr der ibw. Dennoch schaute mit 1,71 Millionen Franken ein erfreuliches Jahresergebnis heraus. Für die Zukunft ist allgemein eine leichte Entspannung in Sicht.
Daniel Marti
Er sprach von einem erfreulichen Ergebnis, aber von keinem Rekordjahr. Und er beleuchtete vor allem die extremen Preisentwicklungen. Hans-Ulrich Pfyffer, Verwaltungsratspräsident der IB Wohlen AG, hatte im Rahmen der Jahresinformation «ibw persönlich» viel Wissenswertes über ein ungewohnt sehr abwechslungsreiches Geschäftsjahr zu berichten. «Die ibw hat sich in einem schwierigen Umfeld bewegt.» Das habe das Unternehmen gut gelöst, «und deshalb sind wir auch sehr zufrieden».
Extremwert beim Strom
Das Thema Energie war wohl «so präsent wie selten zuvor», sagte er noch. Verwerfungen an den internationalen Energiemärkten, die drohende Mangellage, der Krieg in der Ukraine – das alles bestimmte die Energiepreise. «Es gab grosse Risiken.» Und die Versorgungssicherheit war ein zentrales Thema. «Wir waren gut darauf vorbereitet, und wir sind froh, dass wir Strom, Gas und Wasser stets liefern konnten», so Pfyffer weiter. Das Risiko betreffend Versorgungssicherheit bleibt laut Pfyffer auch im kommenden Winter bestehen, «aber die Branche ist weiterhin gut vorbereitet».
Der Verwaltungsratspräsident gab auch einen detaillierten Einblick in die Preisentwicklungen. Beim Strom schnellte der Preis zwischen August 2021 und August 2022 um plus 600Prozent nach oben. «Ein Extremwert. Dank unserer Beschaffungsstrategie konnte die extreme Spitze geglättet werden.» Ein ähnliches Bild gab es beim Gas, auch hier konnten die extremen Preisaufschläge abgefedert werden.
Aufgrund der Verordnung des Bundesrats zur Schaffung einer Wintergasreserve speicherte die ibw im Frühling 2022 rund 45 Gigawattstunden Gas im Ausland ein: «Natürlich mussten wir dafür die damals gültigen, deutlich höheren Marktpreise zahlen», sagte Pfyffer, «und diese in den letzten Monaten, als dieses Gas nun ausgeliefert wurde, unseren Kundinnen und Kunden weiterverrechnen.» Das hohe Preisniveau veranlasste viele Grosskunden der ibw mit umschaltbaren Anlagen, auf Öl als Brennstoff umzusteigen. In Kombination mit der warmen Witterung führte dies gegenüber dem Vorjahr zu einem um rund 23Prozent tieferen Gasabsatz. Weiter hält der Trend, hin zu Wärmepumpen und weg vom Gas, weiterhin an. «Das Gasgeschäft nimmt also tendenziell etwas ab.»
Erfolgreiches Dienstleistungsgeschäft
Beim Strom ging die Netznutzung um 1,3 Prozent zurück, während der Wasserabsatz um 16,2 Prozent zunahm. Der Minderabsatz bei Strom und Gas konnte mit sehr guten Erträgen im Dienstleistungsgeschäft weitgehend kompensiert werden. Der Betriebsertrag für 2022 beträgt 56,13 Millionen Franken. Das sind knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahr, dieser Zuwachs ist jedoch den hohen Energiepreisen geschuldet. Das konsolidierte Jahresergebnis der ibw 2022 beträgt 1,71 Millionen Franken, es bewegt sich damit auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Gemeinde Wohlen profitiert von einer Dividende in Höhe von 974 000 Franken. Mit Steuern, Konzessionsabgabe und Dividende aus dem Vorjahr betragen die Abgaben an die Gemeinde Wohlen im Jahr 2022 1,2 Millionen Franken.
Spitze bei der Solarenergie
Dies freute auch Gemeindeammann Arsène Perroud. Dank der laufenden Modernisierung, beispielsweise bei der Beleuchtung, könne die ibw viel Strom sparen. «Und die ibw wird diesen Weg weitergehen und so viel Energie sparen wie möglich», so Perroud. Ein Segment betonte er besonders, die Solarenergie. «Bei den Solaranlagen nimmt die Gemeinde Wohlen im nationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Darauf sind wir stolz.» Die ibw hat im letzten Jahr 66 Photovoltaikanlagen mit insgesamt 6000 Solarmodulen gebaut – und an mehreren Standorten komplexe Systeme für Elektro-Ladestationen errichtet.
Und stolz ist man bei der ibw auch auf das Auftragsvolumen bei den Aufträgen an das regionale Gewerbe von rund 8,1 Millionen Franken. Damit bleibt die ibw ein wichtiger Auftraggeber in der Region. Aber nicht nur das. «Die 8,1 Millionen Franken», so der Verwaltungsratspräsident, «sind ein neuer Rekordwert.»