Im Katzenhimmel
16.08.2023 Villmergen, Region UnterfreiamtInternationale Katzenausstellung in der Sporthalle Hof
Über 100 Aussteller und doppelt so viele Tiere haben sich bei der internationalen Katzenausstellung in Villmergen eingefunden, um die schönste Fellnase zu finden. Im Fokus stand mit der Heiligen Birma eine ...
Internationale Katzenausstellung in der Sporthalle Hof
Über 100 Aussteller und doppelt so viele Tiere haben sich bei der internationalen Katzenausstellung in Villmergen eingefunden, um die schönste Fellnase zu finden. Im Fokus stand mit der Heiligen Birma eine besondere Rasse.
Josip Lasic
Eine breite Palette an Futter, Spielzeug, Katzentoiletten aus Keramik. Wer ein Büsi zu Hause hat, konnte sich am Wochenende in der Sporthalle Hof in Villmergen mit genug Material eindecken, um dem Vierbeiner zu Hause paradiesische Zustände zu bereiten.
Generell konnte man sich als Katzenliebhaber während der zwei Tage, an denen die internationale Katzenausstellung durchgeführt wurde, so fühlen, als sei man im felinen Himmel. Über 200 Tiere gab es an beiden Tagen zu sehen. Für die war der Schönheitswettbewerb allerdings nicht immer himmlisch. In einer Ecke sieht man, wie eine Ausstellerin ihre Katze noch bürstet, damit sie schön aussieht, bevor es vor den Richter zur Bewertung geht. Auf der anderen Seite zeigt der Richter einer anderen Katzenhalterin, was er am Gebiss des Tieres zu bemängeln hat. Und ein paar Schritte weiter sind zwei Aussteller zu hören, die sich darüber unterhalten, dass eine ihrer Katzen Abzüge bei der Bewertung bekommen hat, wegen ihrer Nase. Jeder Teilnehmer möchte mit seinen Stubentigern die Ausstellung möglichst siegreich verlassen.
Katzenzüchter im Austausch untereinander
In einem Himmel dürfen die Heiligen nicht fehlen. Und die waren tatsächlich vor Ort. Am Samstag gab es eine Sondershow für die Rasse «Heilige Birma». Ein Name, den diese Katzen durch einen Mythos erhalten haben. Angeblich soll die Rasse in einem Tempel in Myanmar, dem ehemaligen Birma, entstanden sein. Helle Katzen, mit leuchtend blauen Augen, und Farbe im Gesicht, an den Ohren, den Beinen und dem Schwanz.
Stefanie Burkard aus Waltenschwil züchtet seit über 20 Jahren Birmas und war mit ihren Tieren ebenfalls an der Katzenausstellung vertreten. Sie erklärt, dass Birma-Katzen zweimal die Woche gebürstet werden müssen. Vor einer solchen Ausstellung werden die Katzen gebadet und geföhnt, damit das Fell flauschig aussieht, und bevor es zu den Richtern geht, noch einmal gekämmt, damit es luftig wirkt. Und natürlich müssen die Katzen die Rassestandards erfüllen. «Die Füsse müssen gleichmässig weiss sein, die Augen möglichst dunkel, die Ohren nicht allzu gross. Das muss gewährleistet sein. Sonst eignet sich eine Birma-Katze nicht als Zucht- und Ausstellungstier.»
Sechs Katzen haben die Burkards zu Hause, wobei nicht alle Birmas sind. Jährlich gehen sie rund fünf Mal an Ausstellungen in In- und Ausland. Und das erfolgreich. Ihr Kater «Haribeau» trägt den Titel «grosser internationaler Champion». Auch die Katze «Giulie» ist schon internationaler Champion. In Villmergen geht es erfolgreich weiter für die Katzen von Stefanie Burkard. «Giulie» wird nach der ersten Bewertung bereits als schönstes Weibchen in der Kategorie der Langhaarkatzen nominiert. Die primäre Motivation für die Freiämterin, solche Ausstellungen zu besuchen, ist aber das Treffen mit ihren Züchterkollegen. «Das Gesellschaftliche steht im Vordergrund, wie bei vielen anderen Vereinen auch. Im Birmaclub haben wir beispielsweise ein sehr gutes Miteinander. Es ist dann schön, die Züchterfreunde an so Ausstellungen zu sehen und die Erfahrungen auszutauschen. Ebenso mit den Leuten, die an einem Jungtier Interesse haben.» Wenn die eigene Katze zu einer der schönsten gewählt wird, ist man aber dennoch stolz, gibt die Waltenschwilerin zu.
Villmergen gut geeignet für Ausstellung
Von den über 100 Ausstellern, die am Wochenende in Villmergen angetreten sind, konnten nur die wenigsten mit ihren Tieren – ob Birma oder andere Rassen – mit diesem Erfolgserlebnis nach Hause gehen. Dass es den Katzenliebhabern aber viel bedeutet hat, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können, war deutlich zu sehen.
Einziges Manko: Der Katzenclub Aargau Solothurn, der den Anlass organisiert hat, hätte sich etwas mehr Besucher gewünscht. Wendel Stoop, Präsident des Vereins und selbst Richter am Anlass, sagt: «Es ist etwas unglücklich, weil Sommerferienzeit ist. Da muss man immer mit etwas weniger Besuchern rechnen. Am Ende ist es für unseren Verein auch wichtig, dass wir finanziell mit so einem Anlass keine negativen Zahlen schreiben. Die Halle in Villmergen kommt uns da entgegen. Die Infrastruktur ist sehr gut und das Preis-Leistungs-Verhältnis ebenso.»
Und für Katzenhalter und solche, die es noch werden wollen, war der Besuch der Ausstellung ein kleiner Ausflug in den Katzenhimmel.