Ihre Begeisterung ist ansteckend
06.05.2025 WohlenKopf des Monats
Die Ausstellung mit über 150 Clownbildern von Giani Castiglioni ist in aller Munde. Der grosse Wohler Maler, der seine Anhängerschaft weit über die Region Wohlen hinaus hatte, wurde durch die Ausstellung «Rote Nase, grosses Herz» geschickt in ...
Kopf des Monats
Die Ausstellung mit über 150 Clownbildern von Giani Castiglioni ist in aller Munde. Der grosse Wohler Maler, der seine Anhängerschaft weit über die Region Wohlen hinaus hatte, wurde durch die Ausstellung «Rote Nase, grosses Herz» geschickt in den Mittelpunkt gerückt. Dies ist Verena Schütz und Robert Keller zu verdanken. Die Redaktion kürt die beiden zum Kopf des Monats April. --dm
Verena Schütz und Robert Keller, Co-Präsidium Kunstkommission Wohlen, sind die Köpfe des Monats April
Die Ausstellung der Clownbilder von Giani Castiglioni bewegt die Menschen – weit über Wohlens Dorfgrenzen hinaus. Rein schon die Idee ist bemerkenswert. Die Umsetzung war nur dank intensiven Bemühungen möglich. Verena Schütz und Robert Keller leisteten Grossartiges.
Daniel Marti
Eine Ausstellung mit Bildern, die über das ganze Freiamt, nicht nur in Wohlen, verteilt sind. Eine Ausstellung, die nur mit Leihgaben möglich ist. Diese Idee mag im ersten Moment zwar besonders klingen, aber die Umsetzung ist dann alles andere als leicht. Für Verena Schütz und Robert Keller, das Co-Präsidium der Wohler Kunstkommission, sind solche Herausforderungen kein Hindernis. Als die beiden die Idee von einer Ausstellung nur mit Clownbildern von Giani Castiglioni hatten, konnten sie nicht mehr zurück. Sie mussten an die Umsetzung, sie konnten nicht anders. Obwohl sich von Anfang an ein riesiges Engagement abzeichnete.
Werke wieder zum Leben erweckt
Sie prüften Anfragen, sie wählten aus, und sie entschieden sich dann für über 150 Clownbilder, die unbedingt der Öffentlichkeit gezeigt werden sollten. Knapp 40 Personen stellten ihre Werke als Leihgabe zur Verfügung. Verena Schütz und Robert Keller hätten am liebsten noch eine grössere Auswahl gezeigt, aber irgendwann und irgendwo mussten sie auch Limiten und Grenzen setzen.
Ursprünglich war die Castiglioni-Ausstellung im vergangenen Herbst angedacht gewesen. Dafür reichte die Zeit einfach nicht, nun fand die Vernissage vor zehn Tagen statt. Und sie wurde zum grossen Erfolg. Aus der ganzen Region strömten die Menschen in die Bleichi – und wollten unbedingt die Werke des grossen Wohler Künstlers bestaunen. Castiglioni realisierte in seinem Künstlerdasein zwischen 6000 und 7000 Bilder. Vor bald 20 Jahren ist er verstorben. Verena Schütz und Robert Keller haben seine Werke praktisch wieder zum Leben erweckt – zumindest haben sie ihn in Erinnerung gerufen. Dafür haben die beiden Anerkennung verdient – und als Duo kürte die Redaktion Verena Schütz und Robert Keller zum Kopf des Monats April.
Voller Eigendynamik und Ideen
Die Wegbegleiter des Duos sind jedenfalls voll des Lobes. Gemeinderat und Kulturminister Roland Vogt erachtet es «als Glücksgriff», dass Verena Schütz und Robert Keller das Co-Präsidium der Kunstkommission bekleiden. «Beide leisten tolle Arbeit und bringen ein unglaubliches Engagement für ihre Kunstkommission an den Tag.» Vereinzelt müsse man die beiden sogar etwas bremsen, denn sie «entwickeln eine Eigendynamik und sprühen vor Ideen. Was die beiden anpacken, machen sie richtig und mit viel Herzblut», so Vogt. Das zeige die aktuelle Castiglioni-Ausstellung eindrücklich. Menschlich empfindet er die beiden «als loyale und bescheidene Persönlichkeiten sowie als eingespieltes Team».
In der Kunstszene haben Verena Schütz und Robert Keller bereits einen gewissen Stellenwert. Darum kennt die ehemalige Kultursekretärin von Wohlen, Claudia Nick, die beiden schon lange. «Vor ihrer Übernahme des Präsidiums der Kunstkommission lernten wir uns schätzen. Beide sind sehr an Kunst und Kultur interessiert.» Verena Schütz und Robert Keller sind laut Nick «zielstrebig und stets top vorbereitet. Mit grossem Elan, Respekt und Interesse haben sie das Inventar der Kunstkommission gesichtet, gezügelt und zu neuem Leben erweckt und so ins Rampenlicht gestellt. Und ihre Lust auf Neues lohnt sich immer.» Dank dem Co-Präsidium werde die Kunstkommission positiv wahrgenommen, «auch von weniger von Kunst Interessierten», so Nick. Spannende Ideen gehören einfach zu den beiden.
Dies durfte Claudia Nick auch selbst erfahren: Die Führungen mit ihren Lieblingsbildern im Gemeindehaus bleibe unvergesslich. «Es waren zwei wunderschöne Morgen mit viel Emotionen.» Ergänzt mit dem grossen Wissen von Verena Schütz und Robert Keller.
Claudia Nick sieht es ähnlich wie Roland Vogt: «Mit Herzblut, Energie und mit viel Liebe bis ins Detail setzen sie ihre Ideen und Vorstellungen um. Sie sprühen vor Tatendrang und sind sich für nichts zu schade. Ein wunderbares Führungsduo, das sich bestens ergänzt.»
Mit Elan an die Arbeit
Hans Furter präsidierte die Kunstkommission vor dem engagierten Duo. Und er ist glücklich, dass die beiden seine Nachfolge angetreten haben. «Verena Schütz und Robert Keller hatten schon immer eine grosse Affinität zu Kunst», sagt Furter. Verena Schütz und Robert Keller zählten in der Vergangenheit jeweils zu den treuesten Besuchern der von der Kunstkommission organisierten Kunstausstellungen. «Für die eigene Ausstellung von Verena Schütz wurden auch ihre Ansprüche betreffend Professionalität ersichtlich», erinnert sich Furter. «Um ihre Wünsche umsetzen zu können, ohne das Budget zu überschreiten, war es ihnen wert, sogar einen Teil der Aufwendungen selbst zu finanzieren», gibt er Erstaunliches preis.
Hans Furter abschliessend: «Sie sind mit grossem Elan an ihre neue Aufgabe herangegangen. Sie sprechen mit ihren bisherigen Konzepten ein breites Publikum an und scheuen sich nicht, mit entsprechend grossem Engagement neue Abläufe und Begleitprogramme auf die Beine zu stellen.»
«Sie machen Kunst sichtbar und erlebbar»
Rund um die Castiglioni-Ausstellung erlebte Christiane Hinrichs das Duo ganz nahe. Denn Hinrichs leistete mit ihren Schülerinnen und Schülern der Berufsschule einen Anteil zur Ausstellung. Hinrichs, selbst auch Künstlerin, schwärmt von der Zusammenarbeit: «Verena Schütz und Robert Keller tun Wohlen gut. Sie bringen die Kunst zu den Menschen und die Menschen zur Kunst. Mit ihrem partizipativen Ansatz schaffen sie es, Kunst für alle sichtbar und erlebbar zu machen – lokal, regional und überregional.» Ihre Begeisterung für die Kunst ist laut Hinrichs ansteckend und aktiviert die Kunstinteressiert zum Mitmachen.» Gemäss Christiane Hinrichs leisten Verena Schütz und Robert Keller eine «grossartige Arbeit».
Die bisher Gekürten
Wer hat etwas Aussergewöhnliches geleistet? Wer ist durch seinen Einsatz, der über das «normale» Mass hinausgeht, aufgefallen?
Zum 18. Mal wählt die Redaktion von «Bremgarter Bezirks-Anzeiger», «Wohler Anzeiger» und «Der Freiämter» jeden Monat einen «Kopf des Monats». Die Gekürten setzen sich nach teils ausgiebigen Diskussionen innerhalb des Redaktionsteams gegen oft rund ein Dutzend Nominierte durch. Im Januar wurde Martin Schneider gewählt. Der Schulsozialarbeiter hatte grossen Anteil daran, dass das Schulsport-Angebot in Muri förmlich explodiert ist. Milly Stöckli erhielt im Februar am meisten Stimmen. Sie war die zentrale Verantwortliche dafür, dass im Bezirk Muri nach vielen Jahren Arbeit ein neuer Gemeindevertrag der Regionalpolizei ausgearbeitet und unterzeichnet wurde.
Und Kopf des Monats März wurde Philipp Galizia, der Murianer begeisterte mit seinem neuen Programm «öppeneso». --red