«Herzensprojekt» in der Umsetzung
31.12.2024 KelleramtRückblick: Das zu Ende gehende Jahr stand in Arni ganz im Zeichen des «Biberbaus»
Von der Bewilligung über den Spatenstich bis zum Abschluss des Rohbaus – der «Biberbau» in Arni hat in diesem Jahr Form angenommen. Nebst den ...
Rückblick: Das zu Ende gehende Jahr stand in Arni ganz im Zeichen des «Biberbaus»
Von der Bewilligung über den Spatenstich bis zum Abschluss des Rohbaus – der «Biberbau» in Arni hat in diesem Jahr Form angenommen. Nebst den Abschlussarbeiten geht es nach wie vor um die Finanzierung sowie die Planung der Einweihungsfeier.
Thomas Stöckli
Der Jugend Circus Biber ist für die Gemeinde Arni identitätsstiftend. «Und für uns alle ist der ‹Biberbau› definitiv das Herzensprojekt», betont Daniel Walter, Präsident der Stiftung Biberbau. Gleichzeitig sei es die grösste Herausforderung, der sich der Verein je gestellt habe: «Der Biberbau bedeutet enorm viel Aufwand, wir alle brauchen einen langen Schnauf.»
Da das Projekt aber zu 100 Prozent sinnstiftend ist, sei es den Involvierten immer relativ leichtgefallen, die Motivation über die bisherige Projektdauer von über sechs Jahren hinweg permanent hoch zu halten. «Die erforderliche Ausdauer bringen alle Projektmitglieder von Natur aus schon mit», so Daniel Walter.
Rückhalt aus der Bevölkerung
Das zu Ende gehende Jahr stand ganz im Zeichen des Baus. Das begann mit der Rechtskraft der Baubewilligung. «Das war eine riesige Erleichterung und ein Freudentag», blickt Walter zurück. Mit der Nachbarschaft habe man das Projekt zwar bereits vor vier oder fünf Jahren erstmals besprochen. «Am Ende ist es aber dann doch sehr schön und erleichternd, wenn man realisiert, dass alle involvierten Parteien den Nutzen für unsere Kinder und Jugendlichen anerkennen und das Projekt unterstützen.»
Zurücklehnen konnten sich die Biberbauer deswegen noch lange nicht: «Bis zur Baubewilligung haben wir uns lediglich auf Stufe Grobplanung bewegt», erklärt der Biberbau-Präsident. Sobald dann aber klar war, dass gebaut werden kann, ging es an die Detailplanung. Da Daniel Walter Erfahrung aus anderen Bauprojekten mitbringt, war die Phase der Detailplanung nicht ganz neu für ihn: «Konkret haben wir nach der Baubewilligung zusammen mit dem Architekten und mit diversen Fachplanern die Detailplanung für Innenausbau, Elektrokonzept, Materialisierung, Farbkonzept vorgenommen. Anschliessend ging es um das Einholen der Handwerker-Offerten und die Bestimmung der Handwerker für die jeweiligen Fachbereiche.» Diese Phase sei sehr arbeitsintensiv gewesen, aber auch superspannend und effizient.
Baustart als wichtigster Meilenstein
Ein weiterer Meilenstein folgte im März mit dem Spatenstich, dem offiziellen Baustart. Die Stiftung Biberbau hat dazu alle aktuellen und ehemaligen Mitglieder des Vereins Jugend Circus Biber eingeladen. «Es war sehr schön, all die bekannten Gesichter zu sehen.» Sehr viele Ehemalige haben in ihrer Aktivzeit im Verein tatkräftig am Projekt mitgearbeitet, viele auch noch darüber hinaus. «Lange haben wir darüber gesprochen, lange haben wir daran gearbeitet und sehr lange haben wir mit allen möglichen potenziellen Unterstützerinnen und Gönnern gesprochen, um die erforderlichen Gelder zu sammeln», beschreibt Daniel Walter. «Am Spatenstich fiel das alles dann erstmals so richtig von uns ab, weil wir realisiert haben, dass wir den mit Abstand wichtigsten Meilenstein im Projekt erreicht hatten.»
Von der eigentlichen Bauzeit gebe es dann nichts Aussergewöhnliches mehr zu berichten, so der Biberbau-Präsident: «Dank guter Planung und Koordination vonseiten Architekt und guter Arbeit der Handwerker gab es weder Überraschungen noch Probleme.» Das sei nicht selbstverständlich, schiebt er nach. Und: «Wir sind dankbar, dass im Moment alles reibungslos abläuft.» Die Holzkonstruktion respektive der Rohbau steht so weit. Fenster und Aussentüren sind ebenfalls schon verbaut. Die Bereiche Spenglerarbeiten, Elektroinstallation, Heizung und Sanitär sind weit fortgeschritten und können im Januar abgeschlossen werden. Dann kommen noch die Böden, die Innentü- ren, die Schliessanlage, die Lamellenstoren und ein paar andere Kleinigkeiten.Wenn dann die Umgebungsarbeiten abgeschlossen sind, geht es am Ende an die Baureinigung. «Im März sollte alles so weit fertig sein, dass wir die Trainingshalle dem Verein Jugend Circus Biber übergeben können», sagt Daniel Walter. Ab April können die Kinder und Jugendlichen dann ihre ersten Trainings in der neuen Halle absolvieren.
Finanzierung, Vermietung und Feier
Und wie geht es dann mit der Stiftung Biberbau weiter? «Hier fokussieren wir uns auf drei Bereiche», sagt der Stiftungspräsident. Weil man für die Sicherstellung der Finanzierung 250 000 Franken als Fremdkapital aufnehmen musste, um mit dem Bau beginnen zu dürfen, wird es darum gehen, weiter Sponsoren und Geldgeber zu finden, um dieses Fremdkapital soweit möglich zurückzuzahlen.
Parallel geht es auch um die Vermietung des Biberbaus an Dritte. «Wir sind von verschiedenen Seiten angefragt worden, ob sie die Räumlichkeiten ebenfalls nutzen dürfen», so Walter, etwa für Fitness und Yoga, für Sitzungen von Vereinen oder Stockwerkeigentümerversammlungen. «Da wir in Arni kein Restaurant mehr haben, fehlt es an solchen Örtlichkeiten.» Da der Biberbau über verschiedene Räume verfügt, strebt die Stiftung an, solche Drittnutzungen zu ermöglichen. «Das wäre eine klassische Win-win-Situation für alle.» Die Anforderungen für diese erweiterte Nutzung seien in die Detailplanung für den Innenausbau respektive die Einrichtung eingeflossen. «Bis es so weit ist, müssen wir jedoch noch die Bewilligung beantragen», stellt Walter klar. Die Baubewilligung beschränkt sich nämlich auf die Nutzung für Trainings durch den Kinder- und Jugendzirkus. «Für das neue Jahr bereiten wir ein Änderungsgesuch für die erweiterte Nutzung durch Dritte vor. Durch die zusätzlichen Mieteinnahmen könnte die Rechnung der Stiftung weiter entlastet werden.»
Und schliesslich läuft bereits die Planung des Eröffnungsfests, das im Frühling stattfinden soll, «und zu dem wir die Bevölkerung und alle Sponsoren und Gönnerinnen herzlich einladen werden», betont Daniel Walter.