Haarspalterei
10.10.2025 Mutschellen, LeserbriefeZu «Replik auf unkorrekte Aussagen» in Leserbrief der Ausgabe vom 7. Oktober
Stefan Trachsler unterstellt mir, ich wisse nicht, dass «allein die Swissgrid für Hochspannungsleitungen ... zuständig ist». Seine Unterstellung gründet auf meiner ...
Zu «Replik auf unkorrekte Aussagen» in Leserbrief der Ausgabe vom 7. Oktober
Stefan Trachsler unterstellt mir, ich wisse nicht, dass «allein die Swissgrid für Hochspannungsleitungen ... zuständig ist». Seine Unterstellung gründet auf meiner Aussage «...alle Kabel...», ansonsten aber von der 380-kVA-Leitung die Sprache ist. Das ist Haarspalterei, sollte doch allgemein bekannt sein, dass es diverse Spannungsebenen gibt, bis hinunter auf 220 Volt in unseren Häusern. Meines Wissens übrigens betreiben EWs auch Leitungen mit 150 kVA, was ebenfalls eine Hochspannung ist. Extrem störend ist die Übertitelung «Replik auf unkorrekte Aussagen». Das kann bei der Leserschaft den Eindruck erwecken, Höchstspannungsleitungen (eben 380 kVA) könnten nicht ebenfalls in den Boden verlegt werden.
Richtig ist, dass eine erdverlegte Leitung mit hohen Investitionen verbunden ist, dafür von Umwelteinflüssen geschützt ist und ausgelegt wird als «Energie-Autobahn» für sehr hohe Strommengen: Dafür eignen sich Gleichstromtrassen am besten. In diversen Ländern werden solche Energieautobahnen betrieben und gebaut, weil nur das langfristig wirtschaftlich ist. Sparfüchse Europas aber setzen lieber auf Freileitungen und wollen auch keine Speicheranlagen bauen. Kostet eben billig. Wirklich billig?
Nein, schon lange nicht mehr: Die billige Energie hat zur Verschwendung geführt und zu extremer Auslandabhängigkeit, Stichwort «Putin-Gas». Nicht zu vergessen, die Investitionsdefizite, wie sichere Lagerung von Atommüll oder eben Ersetzen alter(sschwacher), verlustreicher Starkstromleitungen. Kostet eben teuer. Über Kosten kann der Fischbacher-Trachsler lamentieren. Besser wäre, zu sehen, wie meine «Boomer»- Generation versagt hat und nicht nur im Energiesektor Investitionsberge aufgetürmt hat, höher als der Qomolangma (Mount Everest).
Selbstverständlich sind die Kosten einschneidend! Sowieso für eine Wohlstandsgesellschaft, welche lieber die Nachfahren zahlen lässt. Extrem einschneidend gar, wenn wir weiterhin den Geldadel nicht in Pflicht nehmen, wie beispielsweise gerade in Deutschland, wo die Schuldenwirtschaft gutbürgerlich in Höchstspannung getrieben wird.
Markus Dietschi, Alt-Grossrat, Widen