Marco Huwyler, Redaktor.
Es mag Zeiten gegeben haben, als die Platzierung von Kameras auf öffentlichem Grund für einen Aufschrei sorgte. Ein Überwachungsstaat, der seine Bürger bespitzelt, war einst ein Schreckensgespenst. ...
Marco Huwyler, Redaktor.
Es mag Zeiten gegeben haben, als die Platzierung von Kameras auf öffentlichem Grund für einen Aufschrei sorgte. Ein Überwachungsstaat, der seine Bürger bespitzelt, war einst ein Schreckensgespenst. Heute muten derlei Bedenken geradezu anachronistisch an. Was sind schon ein paar Kameras, die uns weitwinklig und verpixelt aufzeichnen? In einer Gesellschaft, in der jeder seine Daten, Schritte und Intimitäten freizügig mit der ganzen Welt teilt und globalen Konzernen zur Verfügung stellt.
Wer nichts zu verbergen hat, den juckt Videoüberwachung kaum mehr. Das mulmige Gefühl von einst scheint aus der Zeit gefallen zu sein. Trotzdem ist es schön und gut, dass Kameras auch heutzutage nicht leichtfertig überall aufgestellt werden. Dass in der Schweiz die Verhältnismässigkeit immer noch sorgfältig geprüft wird. Im Falle der Bremgarter Schulen ist Videoüberwachung aber gewiss das Richtige. Dem Vandalismus muss Einhalt geboten werden. Das bezweifelt im Städtli kaum einer. Falls es überhaupt noch eines ist, ist Überwachung bei Weitem das kleinere Übel.