Grenzwanderung Fahrwangen-Meisterschwanden
Auf Einladung des Natur- und Vogelschutzes Oberes Seetal sowie der Verkehrsvereine Fahrwangen und Meisterschwanden machten sich rund 50 Wanderfreudige, geführt in verschiedenen Gruppen, auf den Weg, die Grenze zwischen ...
Grenzwanderung Fahrwangen-Meisterschwanden
Auf Einladung des Natur- und Vogelschutzes Oberes Seetal sowie der Verkehrsvereine Fahrwangen und Meisterschwanden machten sich rund 50 Wanderfreudige, geführt in verschiedenen Gruppen, auf den Weg, die Grenze zwischen Fahrwangen und Meisterschwanden zu erkunden.
Schon der Start versprach Abenteuer: Mit dem Feuerwehrauto wurden die Teilnehmenden von der katholischen Kirche Meisterschwanden zur Seerose gefahren – und dort begann eine Wanderung, die Natur, Geschichte und kleine Überraschungen miteinander verband.
Entlang des Sees führte der Weg Richtung Aesch, vorbei am «Badhüsli von Fahrwangen» bis zum «Teufibach», wo man auf den «Strand von Fahrwangen» blicken konnte. Was von Weitem wie eine idyllische Wiese aussieht, ist in Wahrheit ein lebendiges Biotop: ein Schilfgürtel und zwei Weiher mit Fröschen, Kröten, Molchen und Pflanzen, welche die Feuchtigkeit lieben. Ein verborgenes Naturparadies.
Zwischendurch gab es spannende Anekdoten: Wer hätte geahnt, dass der Verkehrsverein Meisterschwanden stolze 55 Ruhebänkli pflegt – 35 davon direkt am Ufer des Hallwilersees? Oder dass hier 1938 Weltgeschichte geschrieben wurde, als Sir Malcolm Campbell mit seinem selbst gebauten Rennboot mit unglaublichen 210,67 km/h zwischen Seerose und Delphin einen Weltrekord aufstellte? Der Weg führte weiter über Felder, Wiesen und durch Wälder, wo alte Grenzpfeiler und -steine bis heute sichtbar sind – stille Zeugen vergangener Zeiten.
Manche Abschnitte sind inzwischen unpassierbar, doch gerade das machte den Weg spannend. Am Feuerwehrlokal wurden die Gruppen mit kühlen Getränken willkommen geheissen. Ein besonderes Highlight war das «Lehrerhaus» am Gartenweg: Ein Gebäude mit Geschichte, welches zu Fahrwangen gehört und durch dessen Garten die Grenze führt. Kurios: Früher musste ein Lehrer in der Gemeinde wohnen, in der er unterrichtete. So wurde das Haus zu dieser Zeit kurzerhand Meisterschwanden zugeteilt – bis es Jahre später, nach dem Verkauf, wieder Fahrwangen zufiel.
Abschluss in der Waldhütte
Über Wald und Wiesen, über eine eigens für diesen Tag gebaute kleine Brücke und entlang des Dorfbachs führte der Weg weiter bis zum grossen Grenzstein im Flurenwald, wo die Grenze Meisterschwanden/Fahrwangen zu Tennwil und Sarmenstorf markiert ist. Zum Abschluss wartete bei der Waldhütte Fluren ein Fest für alle Sinne: feine Grilladen, ein reiches Kuchenbuffet, gute Gespräche – und lachende Kinder, die bei Spiel und Spass ihr eigenes kleines Grenzabenteuer erlebten. Es war ein Tag, der nicht nur Grenzen sichtbar machte, sondern auch Verbindungen – zwischen Natur und Mensch, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen den beiden Gemeinden. --zg