An der AFV-Gala erhalten drei Menschen aus dem Freiamt eine Auszeichnung – Jürg Mauberger kriegt AFV–Award
Sein Sportsgeist und positive Art sind imponierend. Jürg Mauberger vom FC Mutschellen ist an der AFV-Gala vor 450 Menschen im Trafo Baden der ...
An der AFV-Gala erhalten drei Menschen aus dem Freiamt eine Auszeichnung – Jürg Mauberger kriegt AFV–Award
Sein Sportsgeist und positive Art sind imponierend. Jürg Mauberger vom FC Mutschellen ist an der AFV-Gala vor 450 Menschen im Trafo Baden der grosse Sieger. Ebenso einen Preis gibt es für den Beachsoccer-König Dejan Stankovic und Brigitte Baur vom FC Merenschwand.
Stefan Sprenger
Seine Geschichte ist geprägt von Krankheiten und dem Kampf ums Überleben. Hoden, Lymphdrüsen, Speiseröhre, Magen – der Krebs hat ihn in den letzten 20 Jahren immer wieder heimgesucht. Doch Jürg Mauberger hat drei Dinge, die ihn fest im Leben halten und die quasi zu seinem Markenzeichen geworden sind: seine Liebe für die Familie, seine Leidenschaft für den Fussball und seine positive Einstellung.
Grosse Freude und die nächste Schockdiagnose
Mit jener Einstellung ging er am letzten Samstagabend auch an die grosse Gala des Aargauer Fussballverbandes (AFV) ins Trafo Baden. Rund 450 geladene Gäste aus Vereinen, Politik, Verbänden und dem Sport sorgten für ein ausverkauftes Haus. Mauberger, der seit 2016 den FC Mutschellen als Co-Trainer, Organisator, gute Seele und Individualcoach prägt, war einer von drei Nominierten in der gewichtigsten Kategorie, dem AFV-Award. «Ich ging einfach ohne Erwartungen. Umso überraschter war ich dann, als ich gewonnen habe. Ich war einfach nur baff», sagt Mauberger, der den Abend mit seiner Familie genoss – und mit Jürg Fehr. Er ist auch heute noch Vorstandsmitglied des FC Mutschellen und holte damals Mauberger zum FC Mutschellen. Regierungsrätin Martina Bircher übergab dem Zufiker Jürg Mauberger den Preis. Der 61-Jährige bedankte sich in höchster Form und sagte: «Ich mache meine Arbeit nicht für mich, sondern für die Jungs, damit sie die bestmöglichen Bedingungen vorfinden.» Am Tisch der Familie Mauberger flossen Freudentränen. Und danach wurde gefeiert – und als Komiker Claudio Zuccolini die Gäste unterhielt, «hatten wir Bauchmuskelkater vor lauter Lachen», wie er erzählt. Mauberger strotzt vor Lebensfreude – und das, obwohl er mittlerweile die nächste Schockdiagnose zu verdauen hat. In der Lunge hat er Metastasen. «Gemäss den Ärzten ist es unheilbar», wie Mauberger erklärt. «Ob ich noch ein oder zehn Jahre zu leben habe, kann man nicht abschätzen. Sicher ist: Ich werde keine Chemotherapie mehr machen, das tue ich mir nicht nochmals an. Und ebenso sicher ist, dass ich jeden einzelnen Tag auf dieser Erde geniessen werde.» Und da drückt jene imponierende Art dieses besonderen Menschen erneut durch. Erstmals vergebenen wurde der «Axpo Swiss Willpower Award» an Sascha Freiburghaus für seine riesige Willenskraft. An jenem Abend wurde auch das Team des FC-Aarau aus dem Jahr 1985 ausgezeichnet, die damals den Cupsieg holten. Ein Teil des damaligen Teams war dabei – darunter auch Walter Seiler aus Oberwil-Lieli.
Baur erhält «Women’s Award», Stankovic den Spezialpreis
Der «Women’s Award» ging ins Freiamt. Brigitte Baur, Präsidentin des FC Merenschwand, war überrascht und enorm happy. Seit über 15 Jahren prägt sie den Verein mit unermüdlichem Engagement – ob in der Matchverpflegung, in der Juniorenabteilung, als Organisatorin oder heute als Vereinsoberhaupt. «Diese Auszeichnung macht mich extrem stolz. Zu Beginn meiner Amtszeit war es für das Umfeld des Vereins tatsächlich etwas ungewohnt, dass eine Frau beim FC das Ruder übernimmt. Heute ist das aber längst kein Thema mehr – und manchmal müssen die Männer einfach machen, was ich sage.»
Den «Special Award» räumt Beachsoccer-Legende Dejan Stankovic aus Boswil ab. Stankovic (415 Länderspiele, über 1000 Tore und zwei EM-Titel) wurde bei der emotionalen Ehrung als «eine der prägendsten Persönlichkeiten des weltweiten Beachsoccer» betitelt. Stankovic meinte gerührt: «Könnte ich 20 Jahre in der Zeit zurückreisen – ich würde alles wieder genau gleich machen.»
Ponte: «Ihnen gehört dieser Abend»
AFV-Präsident Luigi Ponte erinnerte am Ende, wem die Bühne an der AFV-Gala gehört: «Heute feiern wir jene Menschen, die Woche für Woche auf den Plätzen stehen – Trainer, Platzwarte, Funktionäre, Schiedsrichter, Betreuer und Freiwillige. Ohne sie gäbe es diesen Sport nicht. Ihnen gehört dieser Abend.»
Und der grosse Sieger Jürg Mauberger sagt zum Schluss: «Momentan ist Winterpause. Mir fehlt der Fussball. Aber am 12. Januar ist ja wieder Start in die Vorbereitung der Rückrunde. Ich freue mich jetzt schon.»