Gehören schon fast zur Gemeinde
26.07.2024 Region Bremgarten, Zufikon«Eine herrliche Gegend»
Pfadfinder aus Luxemburg fühlen sich in Zufikon wie zu Hause
Für zehn Tage sind Pfadfinder aus Luxemburg in Zufikon zu Gast. Das Pfadilager der Rodange-Lamadelainer findet erneut auf dem ...
«Eine herrliche Gegend»
Pfadfinder aus Luxemburg fühlen sich in Zufikon wie zu Hause
Für zehn Tage sind Pfadfinder aus Luxemburg in Zufikon zu Gast. Das Pfadilager der Rodange-Lamadelainer findet erneut auf dem Pfarrmätteli statt. Die Pfadigruppe besucht die Gemeinde seit 1989 bereits zum neunten Mal.
Sabrina Salm
«Die Gastfreundschaft ist unglaublich», sagt der Lagerverantwortliche Thierry Diedenhofen. «Wir fühlen uns hier willkommen und kommen immer wieder gerne nach Zufikon.» Er selber besucht die Pfadilager der Rodange-Lamadelainer in Zufikon seit 1989. Die Luxemburger kommen aber tatsächlich seit 1967 in regelmässigen Abständen in die Reusstalgemeinde. «Mit 22 Jahren war mein Vater mit einer Pfadfindergruppe erstmals hier», erzählt Diedenhofen.
Wie es dazu kam, dass die Pfadfinder aus dem Grossherzogtum Zufikon für sich entdeckten, weiss er nicht genau. «Irgendwie waren die Pfarrer aus den beiden Gemeinden miteinander verbunden. Aber darauf behaften möchte ich mich nicht», lacht Diedenhofen. Doch egal, wie es damals vor 57 Jahren dazu kam, Tatsache ist, dass sich seither die Luxemburger «Pfadi» immer wieder in Zufikon niederlässt und die Gegend in ihr Herz geschlossen hat. «Es sind in dieser Zeit viele Freundschaften entstanden.»
Am 18. Juli reisten die insgesamt 18 Personen an, um Land und Leute sowie die Umgebung zu erkunden. Ebenfalls kamen am vergangenen Sonntag die Familien der Pfadfinder an den Besuchstag nach Zufikon. «Alle nahmen den 425 Kilometer langen Anreiseweg auf sich und übernachteten auch hier in der Gegend. Sie bleiben zum Teil auch einige Tage in der Region.» Man könnte also überspitzt bemerken, dass die Pfadfinder aus Luxemburg die «Feriendestination» Freiamt fördern. «Es ist eine herrliche Gegend und es lohnt sich, sie zu entdecken», schwärmt der Lagerverantwortliche aus Luxemburg. Von der Örtlichkeit, der Schweiz und dem Lager im Allgemeinen überzeugt sind auch die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren. Und so sind sie sich einig: «Es ist super.»
Noch bis Sonntag haben Pfadfinder aus Luxemburg ihre Zelte auf dem Pfarrmätteli in Zufikon aufgeschlagen
Die Luxemburger sind wieder hier. Mehr per Zufall haben die Pfadfinder aus Rodange-Lamadelaine im Grossherzogtum Luxemburg die Gemeinde Zufikon für sich entdeckt. Missen möchten sie ihre Pfadilager im Freiamt auf gar keinen Fall.
Sabrina Salm
«Zufikon» so das Emblem der selbstgegossenen Medaillen. Stolz präsentiert der Lagerverantwortliche Thierry Diedenhofen das Werk der Luxemburger Pfadfinder. In diesem Jahr steht ihr Lager unter dem Motto «Olympiade». Da dürfen diese Abzeichen natürlich nicht fehlen. Es ist immer etwas los bei den Luxemburgern. Auf ihrem Plan steht neben dem Besuch des Verkehrshauses in Luzern ebenfalls noch ein Abstecher nach Beinwil am See oder Glacegeniessen in der Altstadt von Bremgarten. Bereits unternahmen sie eine Wanderung zur Rigi.
Ebenfalls tobten sie sich schon auf dem Sportplatz in Zufikon aus und erkundeten das Dorf auch sonst. «Und wir geniessen es, auch einfach hier in unserem Lager zu sein – umgeben von der wunderschönen Natur», ergänzt Diedenhofen.
Viele Aktivitäten möglich
Sein Vater war 1967 erst mal mit einer Pfadfindergruppe hier in Zufikon. Thierry Diedenhofen selber besucht die Gemeinde seit 1989 im Abstand von drei und fünf Jahren. Das letzte Mal waren die Luxemburger 2019 hier. Die Ortschaft Zufikon habe sich irgendwie so ergeben, erklärt der Pfadfinderleiter. Was er hingegen genau weiss, ist warum sie immer wieder kommen. «Wir werden jedes Mal superlieb empfangen.» Es werde ihnen von den Zufiker Behörden auch leichtgemacht. «Ein Lager im Ausland auf die Beine zu stellen bedeutet einen Riesenaufwand. Wir brauchen extrem viele Bewilligungen. Da ist es schön, dass uns die Gemeinde Zufikon immer sehr entgegenkommt.» So dürfen sie die Toiletten des Forsthauses benutzen und der Forstbetrieb bereitet ihnen Holz vor. «Wenn wir kommen, steht alles bereit.»
Am Donnerstag vor einer Woche haben sie die fast 500 Kilometer entfernte Strecke von Luxemburg ins Freiamt hinter sich gelegt und gleich mit den Aufbauarbeiten ihres Zeltlagers begonnen. Alles wie Ess- und Schlafplätze sowie die Küche in Eigenregie erstellt. «Ganz konventionell» wie Diedenhofen sagt. «Wir brauchen nur Holz und Seile.» Je schneller sie alles aufgebaut haben, desto schneller können sie die Schweiz geniessen und dieser Punkt sei ihnen sehr wichtig, betont der Lagerverantwortliche. Sie möchten jeweils etwas vom Land sehen und die Kultur und Leute kennenlernen. Die Geschichte vom Rütlischwur oder Wilhelm Tell sind nur zwei Beispiele, die den Luxemburger nähergebracht wurden. An der Schweiz fasziniere Diedenhofen, dass man sehr viele verschiedene Aktivitäten, ob an Land, am Wasser oder in den Bergen, unternehmen könne. «Und der Standort hier ist ideal, um Ausflüge zu machen. Man ist schnell in Zürich oder Luzern, was die Organisation enorm erleichtert.»
Berührende Gastfreundschaft
Aber nicht nur, dass man von Zufikon schnell und gut an diverse Ausflugsziele in der Schweiz gelangt, spreche für den Lagerort. Das Dorf und die Umgebung seien vor allem ausschlaggebend, weshalb die Luxemburger immer wieder gerne kommen. «Uns ist es wichtig, dass unsere Pfadfinder auch etwas über die Gemeinde und die Gegend hier lernen.» Ebenfalls sei der Kontakt zur Bevölkerung für sie eine Bereicherung. «Immer wieder wird uns auch Kuchen vorbeigebracht und die Leute kommen einfach vorbei, um sich mit uns auszutauschen. Das ist schön und auch wichtig. Unser Camp ist immer offen für Besucherinnen und Besucher.» Sie fühlten sich willkommen und seien von der Gastfreundschaft beeindruckt. «Am letzten Sonntag in der Kirche formulierte Pfarrer Amrein einen tollen Satz, der mich sehr berührte», erzählt Thierry Diedenhofen und fügt dann strahlend hinzu: «Er hat gesagt, dass wir schon fast zur Gemeinde gehören.»
Am kommenden Sonntag fahren sie zurück ins Grossherzogtum Luxemburg. Mit im Gepäck weitere tolle Erinnerungen, die Wärme der Zufiker Gastfreundschaft und die Vorfreude auf das nächste Lager im Freiamt.«Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen.»




