Ganz schön anstrengend
19.09.2025 WohlenTäter im Visier
Im Kino Mansarde in Muri wurde der Doku-Film «Die Enkeltrick-Betrüger» gezeigt. Der Film bietet dem Publikum einen umfassenden Einblick in die Masche der Betrügerclans aus dem Ausland und die perfiden Tricks in ihrer ...
Täter im Visier
Im Kino Mansarde in Muri wurde der Doku-Film «Die Enkeltrick-Betrüger» gezeigt. Der Film bietet dem Publikum einen umfassenden Einblick in die Masche der Betrügerclans aus dem Ausland und die perfiden Tricks in ihrer Gesprächsführung.
Am Anlass vermittelte zudem Andrea Abderhalden von der Kriminalprävention der Kantonspolizei Aargau hilfreiche Tipps. --tst
Regionalpolizei Wohlen organisierte Abschlussübung «Pronto» für Aspiranten
Zum ersten Mal bot der Verband Aargauer Regionalpolizeien (VAG) seine Aspiranten nach Abschluss der Polizeischule zu einer besonderen Übung auf. An verschiedenen Posten wurden die angehenden Polizisten gefordert. Es standen Ausdauer, Auffassungsgabe, Teamgeist und Schiessfertigkeit im Fokus.
Chregi Hansen
Beim ersten Besuch am Vormittag des Übungstags war die Stimmung noch bestens. Auf dem Waffenplatz Bremgarten wurde gescherzt, gelacht und Selfies gemacht. Bislang hatten die 14 Polizeischüler und -schülerinnen erst ein Bootcamp zum Aufwärmen, eine Fahrt mit dem Militärvelo und eine Schiessübung hinter sich. Und waren gespannt, was noch alles auf sie wartet. «Bisher war es ganz easy», meinte einer der Aspiranten lachend.
Beim zweiten Besuch am Nachmittag hat sich die Lage verändert. Es wird kaum noch geschwatzt untereinander, die Anstrengung steht den jungen Männern und Frauen ins Gesicht geschrieben. Sie nutzen das Warten auf die nächste Übung, um sich zu erholen. Und die hat es in sich. Mit der gesamten, über 20 Kilo schweren Schutzausrüstung samt Helm geht es aus den Maiengrünturm. 170 Stufen und 35 Meter nach oben. Da wird jeder Schritt zur Herausforderung. Beim Erinnerungsfoto auf der Spitze wirkt das Lächeln gequält. Auch darum, weil sie genau wissen, dass noch weitere Aufgaben auf sie warten.
Trotz Stress konzentriert bleiben
Immerhin sorgt hier in Hägglingen niemand für zusätzlichen Stress wie noch am Vormittag beim Schiessen. Dort wurden sie mit lauter Heavy-Metal-Musik und viel Geschrei immer wieder aus dem Konzept gebracht. «Bist du sicher, dass du das richtige Ziel im Visier hast. Bist du wirklich sicher?», fragte der Begleiter immer wieder. «So etwas haben wir in der Ausbildung noch nie gemacht», erklärt ein Teilnehmer beeindruckt. Dass man bei dieser Übung noch immer einen schweren Sandsack mittragen musste, war fast das kleinste Problem. Aber wie gesagt, da war es noch Vormittag. Die Schüler und Schülerinnen pumpten zwar heftig nach der Aufgabe, aber noch waren sie fit. «Ihr habt es gut gemacht», lobt der Schiessinstruktor. «Trotz des ganzen Stress drumherum muss man beim Abgeben des Schusses völlig konzentriert bleiben. Das habt ihr geschafft.»
«Der heutige Tag soll anstrengend sein, aber auch eine gute Erfahrung», sagt Adjutant Dieter Steininger. Der stellvertretende Polizeichef hat sich die Aufgaben ausgedacht und verfolgt das Geschehen aufmerksam. Nach zehn Monaten an der Polizeischule werden die Aspiranten jetzt körperlich und geistig gefordert. Sie müssen sich etwa mit der Karte im für die meisten unbekannten Gelände orientieren, sie absolvieren einen Wissenstest, rennen aber beispielsweise auch von Bremgarten nach Künten oder müssen auf dem Vita-Parcours ihre Fitness unter Beweis stellen. Nach jeder Übung erfahren sie das Ziel der nächsten Aufgabe. Was sie da erwartet, sehen sie erst, wenn sie da sind. «Es ist keine Prüfung, es gibt weder Punkte noch Ranglisten. Wir wollen sie einfach am Übergang von der theoretischen zur praktischen Ausbildung nochmals richtig fordern», erklärt Steininger. Dabei sind die 14 Teilnehmer, die aus dem ganzen Kanton stammen, stets zu zweit unterwegs. «Polizeiarbeit ist Teamarbeit», unterstreicht der Übungsleiter.
Auftrag vom Verband erhalten
Aufmerksam verfolgt Marco Veil, der Leiter der Regionalpolizei Wohlen, das Geschehen. «Bisher haben wir jeweils für unsere eigenen Aspiranten eine solche Abschlussübung gemacht. Jetzt wurden wir vom Verband Aargauer Regionalpolizeien angefragt, ob wir so etwas nicht für alle organisieren können», sagt er. Der heutige Tag sei eine Premiere. An der Abschlussübung «Pronto» werden die 14 angehenden Polizisten in Sachen Ausdauer, Auffassungsgabe, Teamgeist und Schiessfertigkeit gefordert. «Es ist eine spannende Aufgabe für uns. Und wir sind stolz, dass wir diese organisieren dürfen», sagt Veil. Er kann sich gut vorstellen, dass dies nicht das letzte Mal ist – der Verband wird an einer der nächsten Sitzungen entscheiden, ob diese Übung Standard wird. Die Repol Wohlen ist jedenfalls gewappnet dafür. «Wir sammeln jetzt Erfahrungen und notieren alles, was uns auffällt», macht der Polizeichef deutlich. So entpuppt sich eines der geborgten Militärvelos als defekt und fehlte ein Pamir – für Ersatz war jeweils schnell gesorgt. «Auf solche Sachen sind wir das nächste Mal besser vorbereitet», so Veil.
Beeindruckt von der gezeigten Leistung
Marco Veil und Dieter Steininger sind zufrieden mit dem Verlauf der Übung. Und zeigen sich beeindruckt von den Leistungen der Aspiranten. Diese sind am Ende des Tages ziemlich kaputt. «Gut habe ich bald Ferien», sagt einer, während er wieder auf das Militärvelo steigt und vom Turm Richtung Vita-Parcours losfährt. Immerhin – nach dem Lauf durch den Wohler Wald geht es nur noch abwärts zum Polizeiposten an der Wilstrasse. Dort warten eine Dusche und ein Apéro auf die Teilnehmer. Den haben sie sich wahrlich verdient.