Funkelnde Augen überall
21.02.2023 Boswil, Region OberfreiamtDer Nachtumzug in Boswil übertrifft alle Erwartungen
40 Nummern, rund 850 mitlaufende Närrinnen und Narren, zahlreiche Schaulustige am Strassenrand – der Boswiler Nachtumzug war heuer so gross wie nie zuvor. «Es war definitiv ein neuer Rekord», ...
Der Nachtumzug in Boswil übertrifft alle Erwartungen
40 Nummern, rund 850 mitlaufende Närrinnen und Narren, zahlreiche Schaulustige am Strassenrand – der Boswiler Nachtumzug war heuer so gross wie nie zuvor. «Es war definitiv ein neuer Rekord», freut sich Marcel Ramuz von der IG Nachtumzug.
Celeste Blanc
Es ist kurz vor 19 Uhr. Dicht gedrängt stehen sie da: die kleinen und die grossen Schaulustigen, die Prinzessinnen, die Superhelden, die Clowns und die Tiere. Sie haben sich vom Gemeindehaus entlang der Hauptstrasse bis hin zum Kreisel in Richtung Muri versammelt. Einzelne von ihnen leuchten dem Nachtumzug getreu, mit Lichterketten, die um die Kopfbedeckung hängen oder mit leuchtenden Ballonen, die an den Gürteln befestigt sind. Ausgelassen ist die Stimmung, die Vorfreude gross. Dann erfolgt der Startschuss – die sechste Durchführung des Boswiler Nachtumzugs kann beginnen.
Neue Herausforderungen gemeistert
Mit 40 Startnummern ist es der grösste Nachtumzug seiner Geschichte. Und die Ideen konnten sich auch heuer wieder sehen lassen: Polizisten müssen die Strasse sperren, weil sich demonstrierende Schaulustige auf den Boden kleben. Zum Glück für die Boswiler Gemeindearbeiter waren die Herren der «Höllegilde» aus Unterlunkhofen unterwegs, die dank ihrem Abschleppwagen «Renovatepickers» die Festgeklebten wegräumten. In einen Schredder heruntergelassen, wurden sie zu farbigen Konfetti verarbeitet, die in grossen Mengen über die Schaulustigen geblasen wurden. Ihnen folgten die heulenden Werwölfe aus Kallern, ausgelassen um den grossen Wolfskopf tänzelnd, der mit leuchtend roten Augen und rauchendem Mund mächtig Eindruck machte. Engel und Teufel der Dentiker Grufties schwingen das Tanzbein auf dem Weg zur Himmelspforte, während die Ölraffinerie und die Tesla-Station der Schrankewankler Händschike zu Discomusik Strom produziert.
Zur einzigartigen Stimmung trugen dabei auch die kleinsten Umzugsteilnehmerinnen und -teilnehmer bei: zahlreiche Kinder der Schule Boswil in insgesamt acht Gruppen verzückten mit ihren selbst gebastelten leuchtenden Kostümen. Blumen, Bienen und Schneemänner wie Schneefrauen leuchteten dabei um die Wette. Für die Organisatoren eines der grossen Highlights dieses erfolgreichen Abends: «Noch mehr als die Kostüme haben die Augen der Kinder gefunkelt.» Alleine für das lohne sich der ganze Aufwand.
Ideen für Künftiges bereit
«Es war einfach der Hammer.» So das Gesamtfazit von Marcel Ramuz. Es sei unglaublich gewesen, wie viele bekannte Gruppen aus der Region mitgelaufen seien. Zum Vergleich: Bei der ersten Durchführung 2011 waren es 19 Nummern. Heuer doppelt so viele. «Das hat uns planungstechnisch vor neue Herausforderungen gestellt. Doch die Koordinierung ist gelungen und der Umzug verlief ohne Probleme oder Unfälle. Das ist das Wichtigste», meint Mitorganisator Raffaele Ruzza. Mittlerweile kann sich der Nachtumzug zu einem der grossen Fasnachtsanlässe der Region zählen. Aus der ganzen Region pilgerten die Schaulustigen nach Boswil, um das Spektakel zu bestaunen. Wie viele es genau waren, können die Organisatoren nicht sagen. «Da wir keine Plaketten verkauft haben, ist das schwer einzuschätzen», so Ramuz weiter.
Die zahlreichen positiven Rückmeldungen von Besuchenden lassen die Organisatoren vermuten, dass das Interesse künftig bestehen bleibt, es vielleicht sogar noch wachsen wird. Neue Herausforderungen stehen also in zwei Jahren an. «Wir bauen auf alten Erfolgen auf, haben aber auch Ideen für die Zukunft. Mehr dazu sei noch nicht verraten», lacht Ramuz.