«Fühle mich hilflos»
22.09.2023 Fussball, SportFussball, 1. Liga classic: FC Wohlen – FC Langenthal (Samstag, 16 Uhr, Niedermatten)
Der FC Wohlen hatte unter der Woche ein Testspiel gegen die U21 des FC Zürich. Trotz Niederlage ist (der nach wie vor gesperrte) Trainer Piu zuversichtlich, dass es mit einer ...
Fussball, 1. Liga classic: FC Wohlen – FC Langenthal (Samstag, 16 Uhr, Niedermatten)
Der FC Wohlen hatte unter der Woche ein Testspiel gegen die U21 des FC Zürich. Trotz Niederlage ist (der nach wie vor gesperrte) Trainer Piu zuversichtlich, dass es mit einer Leistung wie gegen die Zürcher gegen Langenthal zum ersten Heimsieg reichen könnte.
Josip Lasic
Er durfte wieder an der Seitenlinie stehen. Im Testspiel gegen die U21 des FC Zürich hat Piu den FC Wohlen wieder betreuen können. Nachdem er im Spiel gegen Köniz dem Schiedsrichter den Mittelfinger gezeigt hat, fehlte er den Wohlern gegen Dietikon gesperrt. «Man fühlt sich hilf los, wenn man keine Anweisungen geben kann und sich das Spiel einfach passiv ansehen muss», sagt Piu.
Daran muss sich der Trainer allerdings gewöhnen. Denn die Sperre umfasst vier Spiele. Er fehlt also auch morgen Samstag gegen Langenthal sowie in den Auswärtsspielen gegen Schötz und Courtételle. In seinen Assistenten Ivano Rizzo hat er allerdings vollstes Vertrauen. «Er hat die Mannschaft gut geführt gegen Dietikon. So, wie wir aufgetreten sind, hätte auch ich nichts bewirken können in diesem Spiel.»
Gute Einstellung an Tag gelegt
Umso zuversichtlicher stimmt ihn der Auftritt gegen die U21 des FC Zürich. Die Freiämter kassieren zwar eine 0:3-Niederlage, treten aber bedeutend besser auf als noch im letzten Meisterschaftsspiel gegen Dietikon. «Das war wohl einfach nur schlechte Tagesform. Hätten wir so gespielt wie gegen Zürich, wären wir gegen Dietikon definitiv als Sieger vom Platz gegangen.»
In der ersten Halbzeit sah der Trainer sein Team gegen den höherklassigen Konkurrenten mindestens ebenbürtig. Die Wohler konnten allerdings aus ihren Chancen keine Tore erzielen. Im Gegenzug führte eine Unachtsamkeit in der Defensivarbeit zum 0:1. Nachdem in der Pause fast komplett durchgewechselt wurde, kassierten die Freiämter noch zwei Gegentreffer in der zweiten Hälfte. «Aber die Einstellung war auch in den zweiten 45 Minuten gut.»
Nur ein fitter Stürmer
Was auffällt: Der FC Wohlen ist sowohl gegen Köniz als auch gegen Dietikon und jetzt gegen Zürich U21 ohne Torerfolg geblieben. Auch das muss dem ehemaligen Stürmer ein Dorn im Auge sein. «Gegen Köniz waren wir über eine halbe Stunde zu neunt. In Dietikon hatten wir eine hundertprozentige Chance, aus der sicher mehr herausspringen muss, ebenso aus den Gelegenheiten im Testspiel. Aber wir haben bisher zwölf Saisontore erzielt. Ich sehe da jetzt kein Problem.»
Dass momentan eher wenige Tore fallen, könnte auch damit zusammenhängen, dass die Wohler mit Patrik Gjidoda nur einen nominellen Mittelstürmer im Kader haben. Neuzugang Sander Kalan wäre zwar auch einer, doch er fällt verletzt bis nächsten Sommer aus. Nermin Rogentin und Tom Vogel werden eigentlich zu Stürmern umgeschult, aber auch sie sind im Moment verletzt. «Ja, das ist schwierig», sagt Piu. «Man kann auch nicht von Patrik erwarten, dass er immer durchspielen kann. Aber wir arbeiten mit unseren anderen Offensivspielern wie Javi Gabathuler, geben ihnen Tipps, wie sie torgefährlicher werden können. Auch wenn sie keine klassischen Neuner sind, traue ich uns ein paar Tore zu.»
Zahlreiche Ausfälle
Neben Kalan, Rogentin und Vogel fallen gegen Langenthal auch Guillaume Taty (Sperre), Kevin Quintas, Leotrim Nitaj (beide verletzt), Kerem Kursun und Massimo Bocchicchio (beide private Gründe) gegen Langenthal aus. Die Vorzeichen sind nicht einfach. «Kein Spiel in dieser Liga ist einfach. Aber wir arbeiten mit den Leuten, die uns zur Verfügung stehen. Und wenn wir gegen Langenthal so ein Gesicht zeigen wie gegen Zürichs U21, traue ich uns den ersten Heimsieg zu.»
Das würde sicherlich helfen, dass sich die Hilflosigkeit für den Trainer nicht mehr ganz so schlimm anfühlt.