Freundschaften fürs Leben
11.07.2023 Jonen, KelleramtSchulschlussfeier der Oberstufe Jonen
Die Oberstufenschüler und -schülerinnen absolvierten in Jonen erfolgreich ihr letztes Schuljahr, und Schulleiter Wädi Koch geht nach 33 Jahren Amtszeit in den wohlverdienten Ruhestand.
...Schulschlussfeier der Oberstufe Jonen
Die Oberstufenschüler und -schülerinnen absolvierten in Jonen erfolgreich ihr letztes Schuljahr, und Schulleiter Wädi Koch geht nach 33 Jahren Amtszeit in den wohlverdienten Ruhestand.
Britta Müller
Festlich ist die Mehrzweckhalle hergerichtet. Schüler und Schülerinnen der Oberstufe flitzen aufgeregt vor der Bühne, zum Tonmischpult, der Lichttechnik und verschwinden schlussendlich in den Garderoben. In der Mitte der Halle verraten Bodensportmatten und ein Trampolin, dass es ein sportliches Programm geben wird. Das Moderationstrio startet das Programm. «Am Anfang unserer Schulzeit konnte manch einer von uns noch nicht einmal die Schuhe binden.» Heute stehen sie anders da: ein Stück gewachsen, mit Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen sowie dem Gefühl, bereit für einen neuen Lebensabschnitt zu sein. Aber zuerst soll es ein schönes Abschiedsfest werden – für Eltern, Familienangehörige, Freunde, für die Schulleitung und Lehrerschaft, aber vor allem für alle Absolventen.
Die zu Feiernden bieten dazu selbst ein variantenreiches Programm. Ob durch eine Tanzformation, Turnakrobatik am Stufenbarren und den Ringen, die Jonglage mit dem Fussball oder einem Eishockeyschläger und Puck und sogar einem Experiment an einem mobilen Labor. Dazwischen werden die Schüler und Schülerinnen der abgehenden Schulklassen vorgestellt. Dazu gibt es kleine Video-Einblender, die verraten, was die fleissigen Schüler und Schülerinnen noch so alles neben dem Lernen absolvierten. Es sind Ausflugsbilder, Fotos und kleine Filme im und um das Schulhaus, die Lacher und die eine oder andere Erinnerungsträne entlocken.
Nach Lugano gewandert
Auf eine besondere Erinnerungsgeschichte können die fünf jungen Männer zurückblicken. Sie liefen gemeinsam von Jonen nach Lugano. «Pro Tag waren das rund 32 Kilometer, die Muskelkater und Blasen hervorriefen», schilderte einer von ihnen. Zwischen neun und elf Stunden liefen sie die lange Strecke. Nur beim Gotthard lag zu dieser Zeit Schnee und sie durften den Berg im Zug passieren. Bei diesem Abenteuer entstanden Freundschaften fürs Leben.
Zu jedem Buchstaben eine Eigenschaft
Solche hat Schulleiter Wädi Koch in seiner langen Amtszeit auch gefunden. Er beendet mit der Schulschlussfeier seine berufliche Karriere und verabschiedet sich in den Ruhestand. Sein Kollege Peter Hochuli, Schulleiter der Bezirksschule Muri und im Gemeindeverband, verabschiedet ihn mit einer sehr persönlichen Laudatio. Dabei definiert er jeden Buchstaben von Wädi Kochs Namen mit einer zu ihm passenden Charaktereigenschaft. Von kraftvoll, organisiert, charismatisch und mit viel Herz spricht er beim Nachnamen. Weitsichtig, stets mit Augenmass und entscheidungsfreudig, aber immer vorausdenkend und daher innovativ beim Vornamen. Zusammengefasst verneigt er sich im Namen aller des Gemeindeverbands, der Schule, seinen Kollegen und der Schüler und Schülerinnen für das Lebenswerk von Wädi Koch, was das Publikum mit lang anhaltendem Applaus bestätigt. Auch die Klassenlehrerin Gaby Neuhorn geht nach 15 Jahren ihrer Lehrerzeit in der Schule in den Ruhestand. Sie hätte vor einem Jahr pensioniert werden können, wollte ihre Oberstufenklasse aber in deren letztem Schuljahr begleiten. Sowieso wussten die Abschlussklassen zu jedem Lehrer und jeder Lehrerin eine Anekdote zu erzählen. Da ist die Rede vom Gummibärli-Stibitzen und der grossen Geduld an manch einem etwas resistenten Schüler.
Für einige der Absolventen geht es weiter in der Schulbank, im 10. Schuljahr oder in der Wirtschaftsschule. Die meisten starten im Beruf durch. Ob Geomatiker, Landschaftsmaschinenmechaniker, Fachfrau Gesundheit oder Zeichnerin im Architekturbüro. Die meisten werden nun nicht nur in Jonen, sondern sternförmig den Heimatort für die Ausbildung nach Muri, Bellikon, Baden, Zürich, Wohlen oder Schlieren verlassen. «Abschied heisst, etwas Neues anzufangen – aber niemals zu vergessen, wo wir herkommen und wen wir kennen.» Damit schliessen die Moderatoren den Abend und meinen auch ihre Freundschaften fürs Leben, die sie selbst in ihrer Schulzeit in Jonen geschlossen haben.