Für Gesundheit und Alter
28.10.2025 Wohlen, GesundheitAktivanlass der Freiämter Regionalzeitungen «Ganzheitliche Gesundheit stärken» bringt verschiedene Einblicke
Beim vierten Anlass der Freiämter Regionalzeitungen referierte Mediziner Simon Feldhaus. Er gab Impulse zum Thema Ernährung, ...
Aktivanlass der Freiämter Regionalzeitungen «Ganzheitliche Gesundheit stärken» bringt verschiedene Einblicke
Beim vierten Anlass der Freiämter Regionalzeitungen referierte Mediziner Simon Feldhaus. Er gab Impulse zum Thema Ernährung, perfektes Zusammenspiel von Vitaminen und Nährstoffen und wie man gut 100 Jahre alt werde.
Rund dreissig Gäste folgten der Einladung in die Apéro Theke in Wohlen, um den Vortrag über Gesundheit als Prävention von Mediziner Simon Feldhaus, Chefarzt der Paramedic-Gruppe, zu lauschen. Mit dem Thema Longevity, das zurzeit in vieler Munde ist und von einigen angestrebt wird, war der Schwerpunkt gelegt. In seinem Vortrag ging Feldhaus auf die Faktoren ein, welche einem aus seiner Sicht dem angestrebten Ziel näherbringen. Dazu gehören körperliche Aktivität, Stressmanagement und soziale Kontakte, in denen sich die einzelnen in der Gemeinschaft wohlfühlen. Dabei zog er das Beispiel der Katholischen Kirche heran. Viele gehen zwar zur Kirche, aber noch mehr freuen sie sich auf den «Frühschoppen» nach der Messe, erzählte Feldhaus. Dieser soziale Kontakt gebe den Menschen mehr als Vitamine und Pülverchen. Eine weitere wichtige Komponente sei ein gesunder und regelmässiger Schlaf, so der Experte für integrative Medizin. Dazu gehört laut dem Wahlschweizer auch eine ausgewogene Ernährung mit dem Fokus auf Qualität statt Quantität.
Und dann zeigte er die Karte mit den Orten, an denen überdurchschnittlich viele Menschen über 100 Jahre alt werden Der Gürtel zieht sich rund um die Welt und wird als «Blue Zones» bezeichnet. Gemeinsam hätten die Menschen an den Orten, dass sie ein ruhiges Leben führen, keinen Stress in ihrem Leben und eine positive Einstellung haben. «Stress ist einer der stärksten negativen Faktoren», so Feldhaus. Dabei sei Stress immer schädlich.
Kritik an industrieller Nahrung
Stress habe oft auch etwas damit zu tun, wie man sich ernährt. Für Feldhaus ist die industrielle Nahrung ein Punkt, bei dem Menschen oft zu wenig auf sich schauen und dabei etwas von ihrer Lebensqualität einbüssen. Feldhaus sieht gewisse Lebensmittelverordnungen als problematisch. Er meint damit Zusatzstoffe, die zum Beispiel für die Produktion von Brot verwendet werden, die aber nach dem Backen nicht mehr nachgewiesen werden können. Solche Zusatzstoffe müssen auch nicht deklariert werden. Er wies darauf hin, dass jede erwachsene Person im Jahr bis zu fünf Kilogramm Zusatzstoffe zu sich nehme, ohne dies zu wissen.
Einen ausführlichen Block widmete er den Vitaminen und Spurenelementen, welche altersabhängig als Bedürfnis genommen werden können und sollten. Hier wies er auch darauf hin, dass nicht jeder Körper dasselbe Bedürfnis habe. Daher sei er im Grunde gegen die Abgabe an alle Personen. Für ihn ist es wichtig, dass dem Körper die geeigneten Nahrungsmittel, wie Eiweiss, Öle und Kohlenhydrate zugeführt werden, um seinen «Betrieb» aufrechtzuerhalten. Eine klare Haltung vertritt der Mediziner gegenüber der veganen oder vegetarischen Ernährung von Kindern. Er hält diese Form als «erlaubte Form der Mangelernährung». Da sie zu wenig Vitamine und Spurenelemente für eine genügende Versorgung des Körpers mit sich bringe.
Zucker als ambivalenter Gesundheitsfaktor
Bei der Ernährung ging Feldhaus auch auf die Wirkung und Auswirkungen von Zucker in der Ernährung ein. Dabei entlarvte er Smoothies als «Giftstoff für die Leber», entgegen dem Genuss von Früchten. Zu viel Zucker blockiere die Energiekraftwerke des Körpers. Es gebe aber auch Zucker, der wertvoll für das Gehirn sei. Wie er dies am Beispiel von Galactose aufzeigte.
Auch auf Fette und Öle ging er ein und betonte, dass tierische Fette wertvoller für eine gesunde Ernährung seien. Und Eiweiss stelle eine wichtige Quelle für die Muskelgesundheit im Alter dar.
Jeder Körper ist individuell
Der Mediziner gab zu bedenken, dass auch Menschen, die weniger sorgfältig auf die Faktoren von Gesundheit und gesunder Ernährung und Lebensweise achten, 100 Jahre alt werden. Dabei gehe es darum, wie der Körper mit all den «Giftstoffen» und Einflüssen umgehe. Diese hätten dann das Glück, mit ihrer Lebensweise 100 Jahre alt und älter zu werden und sich dabei gut und wohl zu fühlen. Doch wisse man eben nicht, wie der eigene Körper damit umgehe. Daher plädierte er für Prävention, damit man das Optimale für die Gesundheit bis ins hohe Alter tut.
Zentrale Botschaft des Vortrags war, dass jeder für seine Gesundheit selbst Verantwortung trägt. Feldhaus vertritt die Meinung, dass Medizin weniger auf Angst basieren soll. Wobei ihm dies in seinem Vortrag ebenfalls nicht ganz gelungen ist. Er ist weiter der Meinung, Aufklärung und Lebensfreude wären genauso wichtig. Dazu brauche es mehr Wertschätzung für eine gesunde Ernährung und Lebensweise und ein Glas Wein in Massen gehöre dazu. Zusammengefasst sieht er es wie Hippokrates in seiner Aussage: «Der Mensch lebt nicht von dem, was er isst, sondern von dem, was er verdaut.» --vaw

