Für alle Sinne
18.03.2025 Boswil, Region Oberfreiamt
Die Volkstanzgruppe Lindenberg Boswil lud zum «Früehligsobig»
«Luege, lose, lache.» Unter dieses Motto stellte die Volkstanzgruppe ihren «Früehligsobig». Tanz, Gesang und Theater wurden geboten. «Keine Knöpfe in den ...
Die Volkstanzgruppe Lindenberg Boswil lud zum «Früehligsobig»
«Luege, lose, lache.» Unter dieses Motto stellte die Volkstanzgruppe ihren «Früehligsobig». Tanz, Gesang und Theater wurden geboten. «Keine Knöpfe in den Beinen», wünschte sich Ansagerin und Tänzerin Rita Moser. Das gelang vorzüglich.
Annemarie Keusch
Die klassischen Rollenbilder – sie geraten auch beim Volkstanz in Bewegung. Dies aus einem ganz einfachen Grund: Es mangelt an Männern, auch in der Volkstanzgruppe Lindenberg. Manchmal tanzt nur ein Mann mit, bei anderen Tänzen sind es zwei. Dass darum Frauen ihre Rolle übernehmen und eben nicht jedes Tanzpaar aus Mann und Frau besteht, ist die logische Folge. Dass Volkstanz auch so zweifelsfrei funktioniert, bewies der Verein aber eindeutig. Ob beim «Christa-Walzer», beim Tanz «Fir dich» oder beim «Jolanda-Fox» bewiesen sie ihre flinken Beine und Füsse. Präsidentin Helen Müller fasst es am Schluss des Auftrittes richtig zusammen. «Nicht immer war es einfach, das Gelernte vom Kopf in die Füsse zu transportieren, aber die Geduld hat sich gelohnt.» Aber das Üben habe einiges an Konzentration gefordert, vor allem auch beim Tanz «Mis Aupeli», den die Volkstanzgruppe mit Livegesang der Murianer Kinderund Jugendchöre Klosterspatzen und CantuSonus zum Besten gab. Die jungen Sängerinnen und Sänger (auch hier waren die Frauen in deutlicher Überzahl) brachten Abwechslung in den «Früehligsobig». In verschiedenen Formationen zeigten sie ihr Repertoire, von «Drunken Sailor» über «Übere Gotthard flüget Bräme» bis zu «Noch em Räge schint Sunne». Im Zentrum aber standen die Tänzerinnen und Tänzer. Die Erwachsenen mit ihren komplexen Tänzen, aber auch der Nachwuchs, der fleissig übt. «Im Farnhüsli», «Brienzerluft» oder der «Buechibärger Tätscher» – die Kinder überzeugten mit weit mehr als nur dem Jö-Effekt.
Traditionellerweise wird das «Luege» und «Lose» bei der Volkstanzgruppe Lindenberg Boswil auch mit «Lache» angereichert. Dafür sorgt das Theater «E Maa zum Miete». Ursula (Eveline Tschopp) und Silvia (Edith Campagnani) freuen sich. Ihre Männer verreisen für eine Woche zum Kegeln. Die Gelegenheit, um wieder einmal auf den Putz zu hauen. Kurzerhand mieten sie die Dienste von Student Angelo (Edmondo Egethoe), der per Zeitungsinserat seine Dienste anbietet: putzen, waschen, massieren und so weiter. Just als die Frauen auf Angelo warten, klingelt der neue Gemeindepfarrer (Patrick Adler) an der Tür – natürlich folgt die für Lustspiele obligate Verwechslung. «Haben Sie erwartet, dass ich älter bin?», fragt der Pfarrer die verwunderte Ursula. «Nein, jünger. Viel jünger.» Den Rücken kann aber schliesslich auch der Pfarrer bestens massieren.
Das Auftauchen von Ursulas Tochter (Daniela Hunziker) macht die Situation ebenfalls nicht entspannter. Gleiches gilt für die Junggesellin (Eveline Rey) und schliesslich kommt auch ihr Mann Bruno (Thomas Müller) irgendwann wieder vom Kegeln nach Hause. Unter der Regie von Röbi Moser haben die Theaterleute das Lustspiel in zwei Akten einstudiert und damit die Lachmuskulatur des Publikums so richtig strapaziert. «Lose, luege, lache.» Der «Früehligsobig» der Volkstanzgruppe Lindenberg Boswil hielt, was er versprach, und wusste damit das Publikum zu begeistern.