Fünf Bisherige, ein Neuer
12.09.2025 Region Oberfreiamt, BettwilBettwil wählt am 28. September seinen Gemeinderat und hat dabei eine Auswahl
Alle wollen weitermachen: Peter Keusch, Claudia Gauch, Dominique Hoffmann, Michel Greber und Kurt Niederhauser kandidieren für eine weitere Amtsperiode im Bettwiler Gemeinderat. ...
Bettwil wählt am 28. September seinen Gemeinderat und hat dabei eine Auswahl
Alle wollen weitermachen: Peter Keusch, Claudia Gauch, Dominique Hoffmann, Michel Greber und Kurt Niederhauser kandidieren für eine weitere Amtsperiode im Bettwiler Gemeinderat. Frischen Wind will dagegen Marc Evangelista hineinbringen. Er kandidiert nicht nur als Gemeinderat, sondern auch gleich als Gemeindeammann.
Annemarie Keusch
Gemeinderat einerseits. Gemeindeammann andererseits. Marc Evangelista hat Grosses vor. «Durch meine Arbeit als Informatiker bei der Gemeinde Meisterschwanden habe ich einen guten Einblick erhalten, wie eine Gemeinde arbeitet», sagt er. Projekte angehen, Sitzungen leiten, in einer gewissen Zeit Lösungen erarbeiten – das kenne er. «Ich versuche auch immer das grosse Ganze im Blick zu haben. Hier kommen mir mein vernetztes Denken und meine vielseitigen Interessen zugute», sagt Evangelista. Er könne gut zuhören, sei belastbar und bewahre auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf. «Ich fühle mich bereit, die anstehenden Herausforderungen anzunehmen. Dabei möchte ich mich nicht verbiegen, sondern so bleiben, wie ich bin. Engagiert, ehrlich und neugierig», sagt er.
Evangelista, Jahrgang 1974, ist verheiratet und Vater zweier Kinder, Präsident des Turnvereins, Mitglied der Kulturkommission und arbeitet ehrenamtlich in der reformierten Kirchgemeinde mit. «Das Amt im Gemeinderat ist für mich der nächste, logische Schritt», sagt er. Er habe sich immer engagiert und werde dies weiterhin tun. Seit 15 Jahren ist Bettwil sein Zuhause. «Für mich ist das Dorf zum Lebensmittelpunkt geworden.» Themen, die er im Gemeinderat anpacken würde, nennt er mehrere. «Als Informatiker natürlich die Digitalisierung, dank der sich Ressourcen sparen lassen.» Damit verbessere sich die Finanzlage. «Denn nur mit einer soliden Finanzlage sind andere Projekte überhaupt erst durchführbar.» Ein breites Bildungsund Freizeitangebot ist ihm ebenfalls wichtig. «So bleibt Bettwil attraktiv für Familien.»
Sich Zeit nehmen
Seit acht Jahren Gemeindeammann ist Peter Keusch. Und er will es für weitere vier Jahre bleiben. «Im Sinne der Kontinuität. Ich weiss, wie der Hase läuft und wo der Schuh drückt.» Kommt hinzu, dass er als selbstständiger Plattenleger und Ofenbauer flexibel ist. «Ich kenne und schätze die Leute im Dorf. Viele Anliegen werden deshalb nicht auf administrativem Weg, sondern persönlich vor Ort besprochen. Das schätze ich sehr», sagt der Vater von drei erwachsenen Kindern. Keusch, Jahrgang 1964, betont, dass er als Ammann Verantwortung für das Dorf und die Bevölkerung übernehme. «Ich nehme mir gerne Zeit für die Leute und um mit ihnen Lösungen zu finden.»
Als einer seiner grossen Vorteile nennt er sein Fachwissen, gerade im Bereich Bauwesen. «Ich kann bei diesen Themen mitreden und muss nicht immer glauben, was einem erzählt wird.» Das spare Nerven und Steuergelder. Überhaupt seien ihm die Finanzen wichtig. «Ausgaben werden möglichst erst dann gemacht, wenn die Finanzen es zulassen.» Zudem ist die Sicherheit ein Thema, das ihm wichtig ist. Und ganz allgemein ist Keusch nach wie vor motiviert, sich für die Gemeinde einzusetzen. «Wir sind ein eingespieltes Team. Die Arbeit macht Spass, auch in den regionalen Kommissionen. Ich kann etwas bewegen für Bettwil.»
Mit offenem Ohr
Als Vizeammann kandidiert erneut Claudia Gauch. Die 40-Jährige ist dreifache Mutter, Bäuerin und Zählerableserin. Auch sie sagt: «Ich konnte mich in den letzten acht Jahren gut vernetzen.» Sie möchte gerne Projekte weiter begleiten und umsetzen. «Als Gemeinderätin kann ich etwas zum Wohle der Dorfgemeinschaft beitragen, auch wenn der Handlungsspielraum manchmal begrenzt ist.» Dabei habe sie stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung. «Weil ich als Bäuerin sehr oft präsent bin im Dorf, fungiere ich in vielen Fällen als erste Ansprechpartnerin.» Bettwil bedeute ihr viel. «Es ist Heimat. Ein Ort, an dem sich die Einwohner kennen, miteinander reden und einander grüssen. Und ein Ort, in dem die Landwirtschaft eine grosse Bedeutung hat.»
Ihre Arbeit als Gemeinderätin weiterführen möchte auch Dominique Hoffmann. Sie betreut aktuell das Ressort Bildung. «Damit bringe ich ein breites Verständnis für die Bedürfnisse verschiedener Generationen mit.» Sie sei es sich gewohnt, strukturiert zu planen und anzupacken, sagt die Mutter von vier Kindern, die als Landschaftsbauzeichnerin und Hausfrau tätig ist. Die Schule ist aus ihrer Sicht das Herzstück der Gemeinde. «Dabei ist es mir wichtig, Entscheidungen zu treffen, die auch langfristig sinnvoll sind», sagt sie. Sie wünsche sich, dass Bettwil bleibt, wie sie es kennengelernt habe: natürlich, schön, lebendig und gemeinschaftlich. Denn sie schätze das Ländliche, das Persönliche und das Bodenständige im Dorf. Für dieses Dorf Verantwortung zu übernehmen, das motiviere sie. «Gerade in einem kleinen Dorf wie Bettwil ist es wichtig, dass sich Menschen engagieren.»
Nur gemeinsam etwas erreichen
Als spannend und abwechslungsreich beschreibt Michel Greber die Arbeit im Gemeinderat. «Mithelfen, die Weichen für die Zukunft zu stellen, das motiviert», sagt er. Entsprechend tritt auch er als Bisheriger erneut an. Für ihn ist klar: «Man kann nur gemeinsam etwas erreichen.» Wichtig sei ihm dabei, dass die Finanzen stimmen. «Und die Entscheidungen müssen langfristig sein, damit auch unsere Nachkommen diese mittragen können.» Durch seinen beruflichen Hintergrund und mit seinem Engagement im Gemeinderat habe er einiges an Erfahrungen im Polit-Bereich gesammelt. «Dabei habe ich gelernt, vernetzt zu denken», betont er. Dies wolle er auch für die Gemeinde nutzen. Denn Bettwil liegt ihm am Herzen. «Es ist mein Zuhause und ein Ort, wo ich nach der hektischen Arbeit neue Energie und Kraft tanken kann.»
Auch in Zukunft attraktiv sein
Mit Kurt Niederhauser kandidiert auch der jüngste Gemeinderat – in Alter wie auch in Amtsjahren – erneut. «Es erfüllt mich, im öffentlichen Interesse mitzuwirken und gemeinsam mit anderen gestaltend Einfluss auf die Entwicklung meiner Heimatgemeinde zu nehmen», sagt der 39-Jährige. Niederhauser ist ledig und in der Veranstaltungsbranche tätig. Bettwil sei für ihn mehr als nur ein Wohnort. «Heimat, Lebensqualität und zukunftsorientiertes Miteinander.» Er bringe betriebswirtschaftliche und landwirtschaftliche Kompetenzen mit, um dieses Miteinander zu entwickeln. Sein Hauptaugenmerk legt er darauf, nachhaltige Mehrwerte für die Bevölkerung zu schaffen. «Nachhaltige Nutzung von Ressourcen, die Förderung der lokalen Infrastruktur und die Bewahrung der Lebensqualität», nennt er drei für ihn zentrale Punkte. «Damit die Gemeinde nicht nur heute, sondern auch langfristig ein attraktiver und lebenswerter Ort bleibt.»