Eindrückliche Laudatio von Hans Melliger zum Kulturpreisträger Stefan Hegi
Das Epizentrum seines Schaffens liegt zwar in Sarmenstorf. Aber Stefan Hegi hat seine Spuren im gesamten Freiamt hinterlassen. So Laudator Hans Melliger, Begleiter bei so manchem ...
Eindrückliche Laudatio von Hans Melliger zum Kulturpreisträger Stefan Hegi
Das Epizentrum seines Schaffens liegt zwar in Sarmenstorf. Aber Stefan Hegi hat seine Spuren im gesamten Freiamt hinterlassen. So Laudator Hans Melliger, Begleiter bei so manchem kulturellen Projekt.
Er bezeichnete den Kulturpreisträger Stefan Hegi ganz einfach als Prachtskäfer. Dies natürlich in Anlehnung an das Stück «Sechs Beine». Hier hat Hegi mit einem tollen Bühnenbau das erfolgreiche Theaterstück eigentlich gestartet. Laudator Hans Melliger hatte allerdings noch vieles mehr über Stefan Hegi zu berichten. Persönliches, Berufliches und Künstlerisches. «Überall als Architekt und als Bühnenbauer hat er Spuren hinterlassen.»
Und Stefan Hegi sei manchmal auch philosophisch unterwegs, so Melliger weiter. Und manchmal könne er vieles ganz knapp auf ein paar Zahlen reduzieren. 5610, 5612, 5614. Logisch, das sind Postleitzahlen. Natürlich Wohlen, Villmergen, Sarmenstorf.
Sogar FCW-Goalielegende Willy Bächer ausgestochen
In Villmergen ist er aufgewachsen («Da kann er nicht viel dafür», witzelte Melliger). Als 15- oder 16-Jähriger ist Hegi damals von den Junioren des FC Wohlen zum FC Villmergen gewechselt. Zusammen mit FCW-Goalielegende Willy Bächer. Aus dem Aushelfen wurde ein steiler Einstieg. Hegi hat – was heute nicht mehr viele Fussballfans wissen – sogar sein Vorbild Willy Bächer ausgestochen.
Er sei als Jungstar vor einer grossen Karriere als Kicker gestanden, blickte Hans Melliger zurück. Aber Stefan Hegi entschied sich fürs künstlerische Leben. Er nahm jedoch in Gedanken immerhin die Querlatte eines Fussballtors mit. Die Dachlatte, wie Melliger verriet. Und damit sollte er in der kommenden Zeit ganz viel bewirken, ganz viel bauen.
Das Epizentrum seines Schaffens war jedoch Sarmenstorf. Von da aus startete er so manches Projekt. «Dann kam endlich Wohlen», erklärte Melliger, selber Sarmenstorfer. Hegi half bereits beim legendären Theater «Begorra» mit, das war im Jahr 1981, an der Steingasse baute er eine «Schüür» in einen Western-Saloon um. «Und dann ist Stefan in Wohlen durchgestartet, nicht nur mit dem eigenen Architekturbüro, sondern auch mit unzähligen Bühnenbildern.» Scheunen, Fabriken, Gewölbekeller baute er um, Gruben hat er ausgehoben und Dorfplätze in Bühnen verwandelt. Sogar beim Circus Monti entwarf der Allrounder ein Bühnenbild. «Stefan Hegi hat ein fantastisches Auge und viel Gefühl für Räume», so Melliger.
Kulturzentrum Bleichi – seit 46 Jahren ein Ziel
Im gesamten Freiamt wirkte er mit. «Es sind rund 35 Bühnenbilder von Stefan Hegi entstanden.» Und jetzt in der Bleichi realisierte er ein neuerliches Meisterwerk. Apropos Bleichi. Hans Melliger blickte nochmals weit zurück. Als junger Architekt-Student schlug er 1979 in einer Semesterarbeit vor, aus der Bleichi ein Kulturzentrum zu machen. Welche Weitsicht. Genau das passiert jetzt – mit Stefan Hegi an vorderster Front. 45 Jahre später ist er Bauchef für den Verein für Kultur – und baut das alte Gemäuer ins Kulturwerk Bleichi um.
Genau hier wurde ihm auch der Kulturpreis der Gemeinde Wohlen verliehen, im künftigen Kulturzentrum wurde er gefeiert. Darum noch für jene, die es noch nicht wissen, schloss Hans Melliger: Dieser Kulturpreis sei absolut verdient. «Denn Stefan Hegi setzt sich seit fast 50 Jahren für die Kultur von Wohlen ein.» --dm