Boswiler Meisterkonzert mit Julian Prégardien und Anna Gebhardt
Romantische Klänge und melancholische Erzählungen – das vereint das Meisterkonzert vom Sonntag, 30. März, in der Alten Kirche Boswil. Es lockt ein magischer Abend mit Werken von ...
Boswiler Meisterkonzert mit Julian Prégardien und Anna Gebhardt
Romantische Klänge und melancholische Erzählungen – das vereint das Meisterkonzert vom Sonntag, 30. März, in der Alten Kirche Boswil. Es lockt ein magischer Abend mit Werken von Robert Schumann, Gustav Mahler und Maurice Ravel.
Den Auftakt bildet Schumanns «Liederkreis», der nach Gedichten von Joseph von Eichendorff entstand und von Schumann als sein «Allerromantischstes» bezeichnet wurde. In zwölf tiefgründigen Gesängen entführt der Zyklus in eine Welt der Naturstimmungen, Geisterwelten und einer reichen Gefühlswelt, die sowohl Glück als auch Wehmut umfasst.
Sehnsüchtige Reise
Danach erwartet das Publikum ein weiteres Meisterwerk von Schumann, das Stück «Der arme Peter» nach einem Gedicht von Heinrich Heine. Hier erzählt der Komponist von einem unglücklichen Jüngling, der an seinem Liebesmissgeschick zerbricht. Auch Gustav Mahler greift in seinen «Liedern eines fahrenden Gesellen» ein Thema der unglücklichen Liebe auf und bringt uns die sehnsüchtige Reise eines gebrochenen Herzens näher – ein eindrucksvolles Zusammenspiel von Volksliedhaftigkeit und tiefgründiger Emotionalität.
Den Abschluss des Programms bilden Maurice Ravels «Cinq mélodies populaires grecques», die zwischen 1904 und 1910 entstanden und die französische Musik mit subtiler Folklore durchziehen. Ravel lässt in diesen Liedern die griechische Volksmusik mit einem feinen Gespür für Harmonie und Raffinesse aufleben.
Stimme und Piano
Julian Prégardien zählt zu den herausragenden Sängern der klassischen Musik. Mit seiner klaren Stimme und tiefem Textverständnis ist er besonders im Liedgesang erfolgreich. Von 2009 bis 2013 war er Mitglied des Opernensembles der Oper Frankfurt und trat u.a. beim Festival d’Aix-en-Provence, der Bayerischen Staatsoper und der Opéra Comique in Paris auf. 2018 debütierte er bei den Salzburger Festspielen, 2019 als Tamino in der «Zauberflöte» an der Berliner Staatsoper. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist Prégardien als Konzertsänger in führenden europäischen Konzertsälen zu hören, besonders als Evangelist in Bachs Passionen.
Die Pianistin Anna Gebhardt debütiert 2025 an der Alten Oper Frankfurt, der Opéra national du Rhin Strasbourg und den SWR Festspielen Schwetzingen in Liederabenden zusammen mit dem Tenor Julian Prégardien. Kürzlich gewann sie den 3. Preis beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart mit ihrem Duopartner Jonas Müller (Bariton). Sie ist Stipendiatin der Liedakademie des Heidelberger Frühlings 2023/24 und trat bereits bei Festivals wie Castell de Perelada, Swiss Chamber Concerts und im Konzerthaus Berlin auf.
Der Abend, der die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine Welt der Melancholie und Schönheit entführt, startet um 16.15 Uhr mit der Konzerteinführung durch Benjamin Nyffenegger. Um 17 Uhr beginnt das Konzert. --red