«Es war einfach fantastisch»
13.06.2025 Wohlen, Gewerbe27. Swiss Economic Forum in Interlaken: Award für die Firma Lumvin und Wohler Investor
Der Swiss Economic Award ist der bedeutendste Preis für Jungunternehmen in der Schweiz. In der Kategorie Produktion/Gewerbe ging der Sieg an die Firma Lumvin aus Baden. Das ...
27. Swiss Economic Forum in Interlaken: Award für die Firma Lumvin und Wohler Investor
Der Swiss Economic Award ist der bedeutendste Preis für Jungunternehmen in der Schweiz. In der Kategorie Produktion/Gewerbe ging der Sieg an die Firma Lumvin aus Baden. Das Start-up-Unternehmen überzeugte die Fachjury – und mittendrin in der Siegerfirma steht mit Martin Laubacher auch ein Wohler.
Daniel Marti
«Was heute glänzt, begann mit einer Vision. Lumvin präsentiert eine Lösung, die auch dem ganzen Planeten zugutekommt.» Dies sind nur zwei Sätze aus der Laudatio. Eine tolle Würdigung. Gleichzeitig wurde die clevere Partnerschaft und der Pioniergeist des Start-ups gelobt. «Die Firma steht für unternehmerischen Mut und ist ein wunderschönes Beispiel, wie die Zukunft gestaltet wird.» Auch das sind wunderbare Worte, die an die Firma Lumvin, gegründet im Jahr 2020 in Baden, gerichtet sind. Es sind die Sätze, die Lumvin beim Final des Swiss Economic Awards begleiteten. Diesen Award hat sich die junge Firma souverän gesichert. Eine Auszeichnung voller Prestige, ein Gütesiegel.
Forum mit Staraufgebot
Lumvin wurde von Kristjan Jozipovic, heute CEO, und Besfort Biljali gegründet und ist im LED-Segment tätig. Zu diesem starken Duo gehört auch der Wohler Martin Laubacher, er kennt die beiden Firmengründer bestens. Vor allem durch den Handballsport. Deshalb wurde er von den beiden angefragt, ob er denn beim innovativen Unternehmen mithelfen möchte. Als Investor und als Unternehmensentwickler. Laubacher sagte zu und ist seit 2023 auch Mitglied des Verwaltungsrates und Macher der jungen Firma.
Lumvin katapultierte sich samt Laubacher in den Mittelpunkt, denn der Swiss Economic Award steht jeweils im grellen Rampenlicht. Über tausend Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik trafen sich am 27. Swiss Economic Forum in Interlaken. Mit dem Motto «Earn it» (verdiene es) fokussierte die führende Wirtschaftskonferenz des Landes auf unternehmerische Tugenden des Erfolgsmodells Schweiz. Rund 60 Referenten und Referentinnen gaben sich am zweitägigen Anlass die Ehre, unter anderem Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, ABB-Chef Morten Wierod, Sulzer-Chefin Suzanne Thoma oder Zukunftsforscherin Florence Gaub. Und mittendrin auch Martin Laubacher. «Erstaunlicherweise sagen sich dort alle du», freut er sich. Gestatten, «Laubi», denn hauptsächlich mit diesem Namen kennt man ihn.
Firma revolutioniert die Beleuchtungstechnologie
Nur wie schaffte es das junge Unternehmen an den prestigeträchtigen finalen Anlass? Mit einer Bewerbung, Hartnäckigkeit, mit einem Video und mit viel Überzeugung. Eine Fachjury «testete» das Unternehmen bei einem Firmenbesuch. Eine Person aus der Jury deutete der Lumvin-Truppe an, «dass wir gute Chancen haben», so Laubacher. Zumindest bis in den Final mit drei Unternehmen.
Denn Lumvin hat viele Argumente, um Fachleute von ihrer Arbeit und Vision überzeugen zu können. Ihr Ziel ist es, LED-Leuchten nachhaltig in der Schweiz zu produzieren und sie effizient einzusetzen. Die Firma strebt eine nachhaltige Zukunft an. Sie will einen Beitrag für die Energiewende in der Schweiz und für die Schweizer Wirtschaft leisten. Die Produktion von neuen Leuchten ist das eine, Lumvin hat sich vor allem auf das Umrüsten von bestehenden Leuchten spezialisiert. Alte Leuchten haben meist ein hochwertiges Gehäuse, das heute aus Kostengründen nicht mehr hergestellt wird. Lumvin nutzt den hochwertigen Grundkörper und rüstet diesen mit neusten LED-Komponenten aus. So können Kosten gespart und Ressourcen geschont werden. «Das Unternehmen revolutioniert die Beleuchtungstechnologie mit nachhaltigen, intelligenten und vernetzten Lösungen», so das Urteil der Jury.
Die Geschäftsidee geht allerdings noch weiter. Lumvin arbeitet eng mit Libs zusammen. Libs, das führende Ausbildungsunternehmen der Schweizer Hightech-Branche. Sämtliche Bauteile der LED-Leuchten werden von den Lernenden von Libs produziert. Auch die Nähe ist ein Trumpf: Lumvin ist in Baden bei Libs eingemietet. Die Wertschöpfungskette bleibt lokal, und Lumvin fördert gleichzeitig den Schweizer Nachwuchs.
Starke Finalgegner
Lumvin liess zwei innovative Start-ups hinter sich. Ofinto ist in der Büromöbelbranche tätig. Das Unternehmen setzt auf digitale Prozesse und einen direkten Vertriebsansatz – ohne Zwischenhändler, ohne versteckte Kosten. Und «Tide Ocean SA» macht Plastikmüll zur Ressource. Das Unternehmen mit Sitz in Lengnau recycelt ozeangebundenen Plastikabfall und verwandelt ihn in hochwertige, nachhaltige Rohstoffe für verschiedenste Industrien – von der Automobilbranche bis zur Modeindustrie.
Martin Laubacher ist überzeugt davon, dass es die Mischung ausmacht, die «sein» Unternehmen zum Sieg geführt hat. Nachhaltigkeit, Abfallreduktion, Nachwuchsförderung, der Vertrag mit Lips, die Stromeinsparungen, die Vielseitigkeit zählt er auf. Lumvin entwickelt Prototypen, aber auch Kleinserien und Einzelstücke.
Wichtige Kontakte geknüpft
Zurück zur Awardübergabe. Das Swiss Economic Forum sei der grösste Anlass dieser Art, betont der Wohler. «Wir durften da ein unbezahlbares Netzwerk geniessen.» Etliche grosse Firmen seien in Interlaken präsent gewesen. «Wir als Start-up durften uns einem grossen Publikum präsentieren, wir konnten wichtige Kontakte knüpfen. Es war schlichtweg fantastisch.» Der Einsatz von Martin Laubacher hat sich also gelohnt.
Einst ist er mit einem Zehn-Prozent-Pensum bei Lumvin eingestiegen. Das steigerte er dann als Unternehmensentwickler auf 20 Prozent. Diesen Einsatz absolvierte er neben seinem 100-Prozent-Pensum als Verkaufsleiter und Kundenberater bei der Puag/ e+h in Bremgarten und Däniken. Und ab September wird er sich aufteilen: Je 50 Prozent Puag/e+h und Lumvin. «Die Tendenz geht Richtung Lumvin», sagt er. Denn Martin Laubacher will immer etwas bewegen, anschieben, Resultate erzielen. Das ist ihm mit Lumvin gelungen – der prestigeträchtige Award ist der beste Beweis dafür.
Dieser grosse Erfolg ist übrigens mit 25 000 Franken dotiert. «Ich glaube», so Martin Laubacher, «das ist hauptsächlich etwas für die neue Homepage, für einen grösseren Mitarbeiteranlass und voraussichtlich für eine Spende für einen wohltätigen Zweck». Schöne Geste.
Das Schlusswort gehört jedoch Firmenmitgründer Besfort Biljali. Bei der Siegerehrung lüftete er das Erfolgsrezept des Unternehmens: «Einfache Dinge gut zu machen, ist oft das Schwierige. Darum stehen wir heute hier.» An vorderster Front und im Rampenlicht.