«Es macht durchaus Sinn»
30.04.2024 Mutschellen, BerikonRosmarie Groux kandidiert
Nach dem Rücktritt von Berikons Gemeindeammann Stefan Bossard bekommt die Gemeinde eine neue Führung. Für den Rest der Amtsperiode 2022/2025 gibt Rosmarie Groux ihre Kandidatur als Ammann bekannt. --sab
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Rosmarie Groux kandidiert
Nach dem Rücktritt von Berikons Gemeindeammann Stefan Bossard bekommt die Gemeinde eine neue Führung. Für den Rest der Amtsperiode 2022/2025 gibt Rosmarie Groux ihre Kandidatur als Ammann bekannt. --sab
Rosmarie Groux kandidiert für das Amt des Ammanns in Berikon
Die Kandidaten stehen fest: Für die Ersatzwahlen eines neuen Gemeinderats am 9. Juni stellen sich Yves Blülle, SVP, sowie der parteilose Ortsbürger Roland Koller zur Verfügung. Vizeammann Rosmarie Groux ist einzige Kandidatin als Gemeindeammann.
Sabrina Salm
In Berikon stehen am 9. Juni Ersatzwahlen an. Gemeindeammann Stefan Bossard (parteilos) hat im März bekanntlich aus persönlichen Gründen den Rücktritt als Mitglied des Gemeinderats und als Gemeindeammann erklärt. Den Stein ins Rollen gebracht, hat die deutlich verlorene Referendumsabstimmung des Gemeinderats zur Erhöhung der Stellen auf der Gemeindeverwaltung um 100 Stellenprozent. Bossard trug für sich die Konsequenzen, noch vor Ende der Legislatur 2022/25 zurückzutreten und neuen Kräften Platz zu machen.
Da sein für Berikon
Nach reiflicher Überlegung hat sich Rosmarie Groux (SP) als bisheriger Vizeammann dazu entschlossen, als neuer Gemeindeammann zu kandidieren. Seit 2001 ist Rosmarie Groux im Beriker Gemeinderat. Somit ist sie dienstältestes Mitglied. «Als Amtsälteste fühle mich in der Pflicht», sagt sie. Ein bisheriges Mitglied des Gemeinderats sei wohl dossierfester als ein frisch gewählter Gemeinderat. Es war schnell klar, dass die übrigen Gemeinderatsmitglieder um Petra Oggenfuss Feldgrill (GLP), Patrick Stangl (Die Mitte) und Stefan Bieri (FDP) aus beruflichen und familiären Gründen nicht für das Amt des Ammanns kandidieren wollen. «Es macht ja auch durchaus Sinn, wenn ich mit meinen langjährigen Erfahrungen und Beziehungen das Amt übernehmen würde und bis zum Ende der Legislatur die Gemeinde führe.»
16 Jahre lang vertrat die Berikerin die SP-Fraktion des Bezirks Bremgarten im Grossen Rat. Seit 23 Jahren ist Groux im Beriker Gemeinderat, amtet seit 19 Jahren als Vizeammann. Das Amt des Gemeindeammanns soll nicht die Krönung ihrer politischen Karriere sein. «Wenn dies meine Ambition wäre, dann hätte ich mich schon längstens für das Amt aufstellen lassen.» Sie möge Berikon einfach und «ich arbeite gerne für die Gemeinde». Im bestehenden Gemeinderat wurde die Situation intern besprochen. «Das ist jetzt wahrscheinlich die beste Lösung.» Zeit und Motivation habe sie, und sie sehe keinen Riesenunterschied, ob sie nun Ammann oder Vizeammann sei.
Beide sind motiviert, sich für die Gemeinde einzusetzen
Um den freien Gemeinderatssitz von Bossard kommt es sicher zu einer Kampfwahl. Es kandidieren offiziell Yves Blülle (SVP ) und Roland Koller (parteilos). Im ersten Wahlgang können aber alle wahlfähigen Berikerinnen und Beriker Stimmen erhalten. Roland Koller ist Ortsbürger von Berikon und auch in dessen Komission vertreten sowie auch Jäger und Jagdaufseher. Er ist selbstständiger Zimmermann und führt mit seiner Frau auch einen Bio-Landwirtschaftsbetrieb. «Schon länger habe ich mir überlegt, als Gemeinderat zu kandidieren», sagt Koller. Auch vonseiten der Ortsbürger wurde er oft angefragt und motiviert. «Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mich aktiv für die Öffentlichkeit und für die Berikerinnen und Beriker einzusetzen.» Die Stimmberechtigten sollen eine Auswahl haben, findet der Familienvater.
Bereits vor zwei Wochen hat der Präsident der SVP-Dorfpartei Yves Blülle seine Kandidatur für den Gemeinderat bekannt gegeben. Nach dem deutlichen Abstimmungsresultat vom 3. März sei das Komitee bereit, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb haben die SVP und die FDP Yves Blülle (SVP) als gemeinsamen Kandidaten für die Gemeinderatswahl nominiert. Blülle zeigt sich motiviert und gewillt, frischen Wind in den Gemeinderat zu bringen. Dass sich jetzt eine weitere Person für das Gemeinderatsamt zur Verfügung stellt und es nun zu einer Kampfwahl kommt, findet der 26-Jährige grundsätzlich gut. «Das ist der Kern der Demokratie. Es ist für mich kein Problem, dass sich eine weitere Person zur Wahl stellt und das Dorf mitgestalten will.» Wenn die Stimmbürger Auswahl haben, sei das immer gut. Leider wisse man aber nicht, wo der Gegenkandidat betreffend Verwaltungsausdehnung stehe – gehört habe man in dieser Frage jedenfalls nichts von ihm. Doch Blülle ist überzeugt: «Die SVP hat in Berikon immer einen hohen Wähleranteil. Deshalb haben wir auch einen Sitz im Gemeinderat verdient.» Er nehme das Buhlen um den freien Gemeinderatssitz jedoch sportlich und sagt: «Der bessere Kandidat gewinnt.»
Zur Kandidatur von Rosmarie Groux als Ammann sagt Yves Blülle: «Ich begrüsse es, dass ein bisheriges, erfahrenes Mitglied des Gemeinderates kandidiert.»
Die Berikerinnen und Beriker haben es in der Hand
Wer das Rennen um den freiwerdenden Gemeinderatssitz macht und wer neuer Gemeindeammann wird, entscheiden die Stimmberechtigten von Berikon am 9. Juni. Bis dahin bleibt es sicherlich spannend.