Es ist eine verrückte Sache …
21.04.2023 Wohlen«The Hardy’s Bubbles» spielen sich Richtung 40-Jahr-Jubiläum
Was für eine Erfolgsgeschichte. Was für eine Beständigkeit. «The Hardy’s Bubbles» steigen in ihre 40. Saison. Dabei haben sie einiges vor. Auftakt an Montis ...
«The Hardy’s Bubbles» spielen sich Richtung 40-Jahr-Jubiläum
Was für eine Erfolgsgeschichte. Was für eine Beständigkeit. «The Hardy’s Bubbles» steigen in ihre 40. Saison. Dabei haben sie einiges vor. Auftakt an Montis Kulturtagen und im Dezember das grosse Jubiläumskonzert mit Verstärkung. Ans Aufhören denken die fünf Musiker der Kultband nicht. Als Kulturpreisträger der Gemeinde Wohlen denken sie sowieso längerfristig.
Daniel Marti
40 Jahre «The Hardy’s Bubbles», seit September 1983 auf Achse, und immer noch im Trend. Für alle Beteiligten eine unerwartet lange Reise. Eine Einordnung ist da zwingend. Bandmitglied Michael Bischof findet die richtigen Worte, er macht das auch für die eigene Homepage (www.hardysbubbles.ch). Bischof denkt zuerst an die Anfänge: «Eine vereinzelte, bescheidene Anfrage zuerst, privat und für Freunde. Dann noch eine Aufnahme als Andenken – von vier analogen Spuren auf Vinyl gemurkst – und diese Ad-hoc-Begleitband sollte Geschichte sein.» Aber es kam ganz anders, der Anfang war nicht das schnelle Ende, sondern der Start einer langen Musik-Reise.
«‹The Hardy’s Bubbles› und ihr Sound sind perfekt gegenbesetzt und erzeugen vielerorts jenes wohldosierte Heimweh nach Musik, das jede Generation mit ihren Hits für sich beansprucht. Aus losen Treffen der fünf Typen auf der Bubbles-Bühne werden über die Jahre rauschende Partys, und ein wachsendes Publikum findet Freude daran», so Bischof weiter. Und genau so ist es bis heute geblieben. «Das Telefon klingelt immer wieder von selbst, auch heute noch, und die Bubbles verwandeln manch steifes Fest in eine fröhliche Party, wo alle einander du sagen, die Krawatte in der Tasche verschwinden lassen, den Kittel an die Stuhllehne hängen und gern in Socken oder barfuss tanzen.»
Vieles sei anders geworden in den letzten Jahrzehnten, «nur der Bubbles-Sound ist noch immer gleich». Er tropft aus den 40-jährigen Boxen direkt auf die Tanzfläche.
Bubbles und Monti – eine besondere Bindung
Und Gedanken ans Aufhören, hat es die je gegeben? Ganz früher. Einmal. Am 26. Oktober 1986 spielten die Bubbles am Rohbaufest der Behindertenwerkstatt im «Olivenhain». «Da dachten wir, das sei unser letzter Auftritt», geben die Musiker zu. Es kam anders. Das Telefon klingelte und Auftritt reihte sich an Auftritt. Kirchenplatzfest, Sportball, Jugendfest und Western-Night waren Höhepunkte der nächsten Jahre. Und das Quintett hat immer noch enormen Spass – es spielt und rockt auf der Bühne, im Saal, im Garten oder im Wohnzimmer.
Und so rockten sich Peter Meyer, Rolf Wernli, Michael Bischof, Ruedi Zulauf, Roger Rey von Auftritt zu Auftritt, von Jubiläum zu Jubiläum. Nun steigen sie in ihre 40.VSaison. Mit 39,5 Jahren geht es an Montis Kulturtage. «The Hardy’s Bubbles» und der Circus Monti – das ist eine lange Geschichte. Diese Verbindung hält seit bald 35 Jahren. Am 29. Oktober 1989 spielten die Bubbles zum ersten Mal an der Dernière der Monti-Tour in Wettingen. Und danach noch 14 Mal. Nun darf die Kultband am 11. Mai an Montis Kulturtagen in ihr Jubiläumsjahr starten. Ein besonderer Ort mit spezieller Ambiance. Für «The Hardy’s Bubbles» ein toller Auftakt ins spezielle Jahr.
Jubiläumskonzert im Dezember – bei Peach Weber im Jahr 2027
Und natürlich wird auch das 40-Jahr-Jubiläum wieder gebührend gefeiert. Am 2. Dezember im Casino steigt die Party. Extra für diesen Abend wurde bereits Verstärkung engagiert: Die vier Ladys von «Souljam» – bekannt auch von ihrem Auftritt an der ibw Jazz Night – werden die Bubbles begleiten und selbstverständlich ein paar Höhepunkte mit dem Quintett setzen.
Der Blick in die Zukunft geht noch weiter, denn ein Termin steht bereits. Peach Weber gibt im Oktober 2027 seine Abschiedsvorstellung, die Bubbles sind unter den Gästen aufgeführt. Logischerweise. «Das ist eine Ehre», freut sich Rolf Wernli stellvertretend für alle fünf. «Es ist ja eine verrückte Sache, die Peach da angezettelt hat.» Damit könnte er auch gut und gerne die eigene Bubbles-Karriere meinen, eine verrückte Sache. Und darum passen «The Hardy’s Bubbles» auch dazu. So hat Peach Weber im riesigen Hallenstadion eine echte Freiämter Begleitung. «Selbstverständlich haben wir einen Plan», verrät Wernli und sagt nur ein Wort: «Monja», das ist einer der Hits der Kultband.
Und danach?
Auch nach Peach Webers Begleitung in den Ruhestand soll noch nicht Schluss sein. Deshalb: Wie sieht es mit einem allfälligen 50-Jahr-Jubiläum aus? Rolf Wernli: «Wir halten in unserem Terminkalender schon mal den 9. September 2033 frei. Man weiss ja nie.» Ist fast schon gebucht, denn ans Aufhören denkt ja keiner. Es gibt ja auch keinen Grund dafür.
NACHGEFRAGT
«Von Mensch zu Mensch»
Einen Bandleader haben «The Hardy’s Bubbles» nicht. Die fünf Musiker funktionieren als gleichberechtigte Kumpels – obwohl Frontmann und Sänger Peter Meyer als «Primo Donno» bezeichnet wird. Einer steht trotzdem Red und Antwort. Es ist Rolf Wernli, der Mann am Keyboard. Er äussert sich zum Kulturpreis, zum Energiebündel Meyer und zu allfälligen Vorbildern.
Die Verleihung des Kulturpreises 2021 der Gemeinde Wohlen war ein sehr spezieller Moment. Bitte mit einer gewissen Distanz eine Einordnung dieser Auszeichnung.
Rolf Wernli: Dieser Preis ist eine grosse Ehre für uns. Teil der Wohler Kulturlandschaft zu sein, ist wunderbar und es freut uns, wenn das auch den Wohlerinnen und Wohlern Freude macht. Der Preis erzeugt viel Motivation für unser Jubiläumsjahr.
Und kennt ihr den Grund, warum ihr so beliebt seid? Nur Glück, wegen eurem Aussehen, wegen der Ausstrahlung, oder alles nur Zufall?
Wir waren ursprünglich eine Theaterband und was wir auf der Bühne machen, ist irgendwie weiterhin ein Theater. Kann man als Musiker wirklich ernsthaft «Monja» spielen? Ja. Hardy’s Bubbles tun das, und zwar mit Inbrunst. Doch wir lieben auch anspruchsvolle Nummern, die uns herausfordern. Dieser Mix macht unsere Band aus. Und da kommt mir in den Sinn, was «En vivo» auf Spanisch bedeutet: «Live-Musik», aber «vivo» bedeutet auch «lebendig». Hardy’s Bubbles sind eben beides: live, von Mensch zu Mensch und äusserst lebendig, nie genau gleich und überraschend – auch für uns selber.
Noch ein Wort zu Frontmann und Sänger Peter Meyer. Ein Phänomen. Woher nimmt er diese Energie?
Peter auf einer Bühne ist immer ein Erlebnis. Immer. Gib ihm eine Gitarre in die Hand und stell ein Mikrofon auf, dann gibt es kein Halten. Er spielt in diesem Moment nicht Musik, sondern er lebt sie, mit Haut und Haar. Da sind wir schon wieder beim Theater. Er verbindet Show und Können auf wunderbare Weise und das macht auch Hardy’s Bubbles letztlich aus.
Und haben die Bubbles überhaupt Vorbilder?
Jeder von uns bezieht seine Inspirationen von Künstlern, aber als Band haben wir kein Vorbild. Wir sind das Original. --dm