Der Jugendtreff in Niederwil wurde offiziell eröffnet
Das Einweihungsfest des Jugendtreffs «Niedi-Treff» kann als erfolgreich verbucht werden. Die Bevölkerung des Dorfes steht hinter dem Projekt, doch die Jugendlichen haben es jetzt selbst in der Hand, ...
Der Jugendtreff in Niederwil wurde offiziell eröffnet
Das Einweihungsfest des Jugendtreffs «Niedi-Treff» kann als erfolgreich verbucht werden. Die Bevölkerung des Dorfes steht hinter dem Projekt, doch die Jugendlichen haben es jetzt selbst in der Hand, wie es nach der Pilotphase mit dem Treff weitergehen soll.
Monica Rast
«Seit der Bezirksschule habe ich nicht mehr gewusst, was in der Gemeinde läuft», erklärt Sascha Mordasini. Und dies findet er schade und meldet sich deshalb bei der Gemeinde, um in der Jugendkommission mitzumachen. Vor rund einem Jahr startete der Gemeinderat einen Aufruf: Gesucht waren Jugendliche und junge Erwachsenen, die sich in einer Jugendkommission engagieren und für deren Belange eintreten möchten.
Daraufhin haben sich sechs weitere Personen gemeldet, die nun mit der Gemeinderätin Martina Balmer die Jugendkommission bilden. Der Entscheid eines Jugendtreffs kam aber nicht von der Kommission selbst, sondern stammt aus einer Bedarfsabklärung der 5. bis 9. Klasse, welche die Jugendkommission durchführte. «Wir haben eine Umfrage bei den Schülerinnen und Schülern durchgeführt, um unter anderem herauszufinden, was ihnen im Dorf fehlt, wo sie sich wohlfühlen. Aber auch, wo unsicher und unwohl», erklärt Gemeinderätin und Vorsteherin der Jugendkommission Martina Balmer. «Dabei kam heraus, dass ihnen vor allem ein Platz fehlt, der ‹ihnen› gehört.»
Ganz viele Spenden erhalten
Mit der Unterstützung des Gemeinderats wurden dann unterschiedliche Varianten ausgearbeitet. Das Rennen macht ein Container, welcher beim alten Schulhaus auf dem Pausenplatz steht. Der Platz bietet genügend Raum, sodass sich die Jugendlichen auch ausserhalb des Containers ungeniert aufhalten können. Diverse Outdoorspiele und der Grill werden bereits am Eröffnungstag in Betrieb genommen.
Nicht nur der Gemeinderat steht hinter dem Projekt, sondern das ganze Dorf. Dank Spenden aus der Bevölkerung ist einiges zusammengekommen. «Der Backofen, Stühle, Regale und einiges mehr kam aus dem alten Kindergarten», erzählt Balmer. «Sogar ein fast neues Zweiersofa findet einen neuen Aufgabenbereich», freut sich die Gemeinderätin und filmt für die gehbehinderte Spenderin den Innenraum, damit sie sich ein Bild vom Jugendtreff machen konnte. Auch ein Kühlschrank ist vorhanden und der gewünschte Töggelikasten sowie die Dartscheibe konnten realisiert werden. Und laut Gemeinderätin kommen immer noch weitere Spenden hinzu. «Es macht Spass, mit einem solch motivierten Team etwas auf die Beine zu stellen», lobt Balmer das Engagement der Kommissionsmitglieder. «Mit der Eröffnung wird die ganze Vorarbeit sichtbar.»
Auf der Suche nach einem Betreuungsteam
Motiviert sind die Jugendlichen allemal. So möchten wie Sascha Mordasini auch Lisa Battaglia und Emil Hutzler durch ihr Mitwirken in der Gemeinde und für die Jugendlichen etwas bewirken. «Es hat für die Jugendlichen schon nicht so viel Platz, wo sie sich aufhalten können, in Niederwil», meint das jüngste Kommissionsmitglied Emil Hutzler. Und Mordasini ergänzt: «Vor allem im Winter kann man in Niederwil nichts machen und die Älteren gehen dann eher nach Baden und Bremgarten.» Momentan wird die Jugendkommission den Treff abwechslungsweise im Zweierteam betreuen. «Es ist aber nicht die Idee, dass die Mitglieder der Kommission dauerhaft die Betreuung übernehmen», erklärt Martina Balmer, «es sollte auf jeden Fall eine professionelle Lösung geben.» Deshalb werden weitere junge Erwachsenen ab 18 Jahren als Unterstützung gesucht.
Starkes Miteinander zwischen Jung und Alt
Damit der Jugendtreff kein Schnellschuss wird und über die Probezeit hinaus andauert, sind nun die Benutzer gefordert. «Wir sind gespannt, wie es laufen wird», erklärt Balmer, «die Jugendlichen haben es jetzt in der Hand, wie es mit ihrem Treffpunkt weiterlaufen wird.»
Wie es nach der Pilotphase weitergehen wird, ist deshalb noch offen. Das werde aber die Auswertung nach Ablauf des Testbetriebs zeigen. Das Engagement seitens der Jugendlichen und der Bevölkerung zeigt aber deutlich, wie stark man im Dorf miteinander verbunden ist. Die Jugendkommission ist positiv eingestellt und freut sich, dass das Projekt nun angelaufen ist.