Einsatz für die Natur
28.03.2023 Bünzen, Region OberfreiamtAm Waldarbeitstag der Gemeinde Bünzen wurden insgesamt 150 neue Bäume gepflanzt
Unter der Mitwirkung der Bevölkerung von Bünzen und Waldhäusern wurde der Waldabschnitt «Leisiboden» durch den Forstbetrieb Region Muri und den Jagdverein ...
Am Waldarbeitstag der Gemeinde Bünzen wurden insgesamt 150 neue Bäume gepflanzt
Unter der Mitwirkung der Bevölkerung von Bünzen und Waldhäusern wurde der Waldabschnitt «Leisiboden» durch den Forstbetrieb Region Muri und den Jagdverein Bünzen-Rottenschwil aufgeforstet. Dabei durfte das Pflanzen der traditionellen «Lebensbäume» nicht fehlen.
Celeste Blanc
Sie ist unübersehbar, die kahle Fläche im «Leisiboden». Nicht etwa Sturmschäden haben den Baumbestand in diesem Teil des Waldes reduziert. «Da es sich hauptsächlich um einen ‹zerzausten› Waldteil gehandelt hat, sind hier die Bäume nicht mehr schön gewachsen», weiss Oliver Eichenberger, Revierförster des Forstbetriebs Region Muri. Auch die warmen Temperaturen des vergangenen Sommers haben in diesem Teil des Waldes ihre Spuren hinterlassen. So mussten zahlreiche Buchen gefällt werden, die wegen der Sonneneinstrahlung und dem trockenen Boden teilweise verbrannt sind.
Gemeinsam für den Wald
Die Lichtung bietet somit viel Raum für das Wachstum neuer, gesunder Pflanzen. Dabei sollen vor allem die Bäume, gleich wie die grossen Douglasien, welche die Fläche umgeben, gross und stark in die Höhe wachsen. Dieser Aufgabe nahm sich der Forstbetrieb Region Muri am Wochenende mit dem Waldarbeitstag an, der tatkräftig vom Jagdverein Bünzen-Rottenschwil sowie von der Bevölkerung unterstützt wurde. Bereits seit 16 Jahren organisiert die Ortsbürgerkommission den Waldarbeitstag. Seinen Ursprung hat dieser in der Behebung der Schäden, die der Sturm Lothar seinerzeit hinterlassen hat. «Es gab so viel Arbeit im Wald, woraus sich die Idee entwickelt hat, den Forstbetrieb darin zu unterstützen und gemeinsam anzupacken», erklärt Rolf Wiederkehr, Präsident der Ortsbürgerkommission. Auch er packt an diesem Nachmittag tatkräftig mit an, steht für Fragen zur Verfügung oder hilft bei der Schlagräumung.
150 Bäume sollen künftig in der Lichtung «Leisiboden» gedeihen. Für einen gesunden Mischwald stehen an diesem Nachmittag die fünf verschiedenen Baumarten Eiben, Douglasien, Atlas-Zedern, Winterlinden und Baumhaseln zur Auswahl. Doch bevor die noch kleinen Bäumchen ihren Weg in den Boden finden, wird zuerst die Waldfläche vorbereitet. Während der Jagdverein Bünzen-Rottenschwil um die Fläche einen Zaun spannt, der das Wild daran hindern soll, an die Jungpflanzen zu gelangen, räumen die Freiwilligen das noch herumliegende Holz beiseite.
Anpacken bei dieser Arbeit tut auch die Familie Wetzstein. Vater Roger und die Kinder Eline, Fiona und Safa sammeln gemeinsam f leissig Holz, das sie auf grosse Haufen stapeln. «Es ist schön, gemeinsam im Freien zu arbeiten und etwas für die Gemeinde zu tun», erzählt Roger Wetzstein. Und auch die Kinder haben an der Arbeit sichtlich Spass. Wenn sie nicht gerade Äste zusammentragen, erklimmen sie die freiliegenden Baumstrunke oder schauen den Jägern bei der Arbeit zu. Auch Eline gefällt die Arbeit draussen und sie meint: «Vor allem weil es im Wald so gut riecht.»
Fünf neue Lebensbäume
Während die Vorbereitung der Fläche auf Hochtouren läuft, fertigen die anwesenden Familien Pfähle mit den Namensschildern der Neugeborenen an. Elf Familien aus der Gemeinde haben im Jahr 2022 Zuwachs bekommen. Sechs davon durften an diesem Nachmittag in der ersten Reihe die «Lebensbäume» für ihre Töchter und Söhne setzen. «Damit die Bäume genügend Platz haben und gross und stark werden, werden sie in einem Abstand von 10 Metern gepflanzt», erklärt Förster Eichenberger.
Unter den Eltern setzten auch Luana Farina und Gianluca Rosania eine kleine Eibe für ihren Sohn Leonardo. Mit seinen drei Monaten ist er der jüngste Anwesende. Nach der getanen Arbeit freut sich das Paar. Ihnen gefällt der Gedanke, ein Lebensbäumchen für ihren Spross zu setzen, sehr. «Der Baum wächst, genau wie unser Sohn. Somit begleitet er ihn ein Leben lang», so Gianluca Rosania.
Eine Verbindung zum Wald schaffen – das ist unter anderem die Idee der «Lebensbäume». Seit 2011 werden diese in den Wäldern rund um Bünzen für die neugeborenen Kinder in der Gemeinde gesetzt. Und auch der Waldarbeitstag soll Nähe und ein Bewusstsein für den Wald schaffen. «Der Wald wird von der Allgemeinheit genutzt. Deshalb ist es wichtig, dass der Bevölkerung bewusst ist, welche Arbeiten im Wald erledigt werden müssen und was es für seine Gesundheit braucht», so Wiederkehr.