Dornröschen im Escape Room
05.05.2023 Kelleramt, OberlunkhofenBallettaufführung der Musikschule Kelleramt
Dornröschen ist gefangen zwischen Traum und Wirklichkeit. Doch mit tatkräftiger Unterstützung des Publikums gelang die Rettung aus dem etwas anderen Escape Room.
Vincenz ...
Ballettaufführung der Musikschule Kelleramt
Dornröschen ist gefangen zwischen Traum und Wirklichkeit. Doch mit tatkräftiger Unterstützung des Publikums gelang die Rettung aus dem etwas anderen Escape Room.
Vincenz Brunner
In der bis auf die letzten Plätze vollen Turnhalle in Oberlunkhofen zeigten die Ballettklassen der Musikschule Kelleramt ihr ganzes Können. Dornröschen wurde kurz nach ihrer Geburt von einer bösen Fee verflucht. An einer Spindel sollte sie sich stechen und daran sterben. Die Fee war wütend, weil sie nicht zum Fest zur Geburt Dornröschens eingeladen war. Hier war zum ersten Mal das Publikum gefragt: Weshalb wurde die dreizehnte Fee nicht eingeladen? Prompt kam die richtige Antwort aus dem Zuschauerraum: «Weil es im königlichen Haushalt nur zwölf goldene Teller gab.» Die richtige Antwort wurde mit Goldmünzen belohnt.
Publikum glänzt mit Wissen
Diese waren wichtig, weil der Fluch nur durch einen Prinzen aus der Zukunft aufgehoben werden kann. Dieser benutzt für seine Zeitreise ein Karussellpferd namens Hannibal, das sich aber nur bewegt, wenn es mit Münzen gefüttert wird. So wurde zwischen den einzelnen Darbietungen immer wieder das Publikum gefragt, das mit seinem Wissen über Märchen und Musik glänzen konnte und so manche Münze erspielte. Auch die verschiedenen Gefahren des Vierjahreszeitenwaldes, den der Prinz auf seinem Weg zur Rettung Dornröschens durchqueren musste, konnten so gemeistert werden. Unterwegs wurde zu Liedern von Michael Jackson, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Shawn Mendes und vielen anderen getanzt. Die Geschichte, die die verschiedenen Darbietungen zusammenhielt, wurde von Susanne Jacxsens erzählt.
Nach der Aufführung erzählte Musikschulleiter Erich Rey von den Trainingsstunden, die in die Aufführung flossen. Es gab sogar eine Trainingswoche in den Ferien für den letzten Schliff. «Hundert Hände halfen bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Anlasses», so Erich Rey. «Bei der Ballettlehrerin Stephanie Immer sind die Kinder immer in den besten Händen», konnte er sich ein kleines Wortspiel nicht verkneifen. «Ich bin wunschlos glücklich», erklärte er, nachdem das Publikum gegangen und die über 300Stühle weggeräumt waren. «Es hat alles funktioniert. Besonders schätze ich die viele ehrenamtliche Arbeit, die geleistet wurde.»
Ebenfalls einen glücklichen Eindruck machte Selina Jung, 15. Sie war das siebte Mal an einer Aufführung dabei. «Ich fand es sehr toll. Mir macht es Spass, mit anderen etwas zu kreieren und mit ihnen zu tanzen. Die Choreografien haben wir im Internet gesehen und entsprechend angepasst und abgeändert.»
Tausend Ideen vonseiten der Kinder
Da die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen Teil des kreativen Prozesses sind und ihre Ideen bezüglich Choreografie und Liederauswahl einbringen können, kommen tausend Ideen zusammen. Auch die Kostüme haben die jungen Balletttänzerinnen selber ausgewählt. Diese Mannigfaltigkeit zu ordnen und in eine Form zu bringen, oblag der Ballettleiterin Stephanie Immer. Sie unterrichtet alle Ballettstufen an der Musikschule Kelleramt.
«Auf die Idee mit Dornröschen im Escape Room und die Vierjahreszeitenschlucht bin ich gekommen, um alle Ideen unter einen Hut zu bringen», fasst es Ballettlehrerin Stephanie Immer zusammen. «Ich bin glücklich, dass ich heute so viele strahlende Gesichter gesehen habe und dass die Mädchen stolz auf ihre Leistung sind.»