Derbys, Debüts und viel Hitze
01.07.2025 Fussball, SportFC Baden gewinnt Blitzturnier beim 75-Jahr-Jubiläum des FC Muri
Alain Schultz debütierte als Cheftrainer einer ersten Mannschaft. Spieler wie Michael Weber, Momo Seferi oder Gentrim Uka trugen wieder Trikots von Freiämter Mannschaften. Obwohl der Sieg beim ...
FC Baden gewinnt Blitzturnier beim 75-Jahr-Jubiläum des FC Muri
Alain Schultz debütierte als Cheftrainer einer ersten Mannschaft. Spieler wie Michael Weber, Momo Seferi oder Gentrim Uka trugen wieder Trikots von Freiämter Mannschaften. Obwohl der Sieg beim Blitzturnier in Muri an Baden ging, wurde den Freiämter Fussballfans einiges geboten.
Josip Lasic
Ein Raunen geht durch die Brühl. Zwei Minuten fehlen bis zum Ende des Finals zwischen dem FC Wohlen und dem FC Baden. In diesem Moment pfeift der Schiedsrichter ein offensichtliches Handspiel im Strafraum der Badener nicht. Der Penalty hätte den Wohlern, die zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 in Rückstand lagen, die Chance zum Ausgleich gegeben. Die Freiämter ärgern sich zusätzlich, weil der Unparteiische in diesem Spiel bereits zwei Elfmeter für Baden gepfiffen hat. Während der erste verwandelt wurde, konnte Joel Bonorand den zweiten parieren. Am Ende sollte dennoch Baden die Oberhand behalten. Das Aargauer Kantonsderby zwischen den Badenern und Wohlen wird es in der kommenden Saison in der 1. Liga classic nicht geben. Am Blitzturnier in Muri wurde es dafür umso intensiver zelebriert.
Das Turnier, Teil des 75-Jahr-Jubiläums des FC Muri, diente der Vorbereitung. Doch der Ehrgeiz der Teams war, trotz der brütenden Hitze, unübersehbar. Neben Wohlen und Baden nahmen Gastgeber Muri und Superligist Winterthur teil. Die Spiele dauerten jeweils 45 Minuten. Trotz der frühen Vorbereitungsphase zeigten die Teams ansehnliche Leistungen. Beispielsweise im Halbfinal zwischen Wohlen und Muri. Beide Teams trainieren erst seit einer Woche. Die Wohler hatten zudem zahlreiche Absenzen. Sie liefen mit mehreren Testspielern, Neuzugängen und jungen Fussballern aus der zweiten Mannschaft auf. Gemessen daran war die Leistung sehr gut. «Besonders, was den Einsatz angeht, kann ich niemandem einen Vorwurf machen», sagt FCW-Trainer Piu. Im Freiämter Derby gab es einen 3:0-Sieg für Wohlen. Neben den bewährten Kräften wie Joel Bonorand, Edison Golaj, Noel Romano oder Luca Nascimento haben auch die Neuzugänge Michael Weber, Kevan Dalvand und Milot Sinani einen guten ersten Eindruck hinterlassen. «Trotz der Umstände und der Hitze gaben alle Vollgas. Es hat Spass gemacht. Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen.»
Doppelte Premiere für Schultz
Ähnlich sieht man es beim Gastgeber. Auch wenn es sportlich besser hätte laufen können für den FC Muri. Baden, mit Ex-FCW-Spieler Sandi Sulejmanagic, konnte Winterthur überraschend mit 2:1 bezwingen. Muri durfte also im Spiel um den 3. Platz gegen den Super-League-Club antreten. Die Murianer konnten lange dagegenhalten, mussten sich am Ende aber deutlich mit 0:6 geschlagen geben. Beim FC Muri stand zum ersten Mal Alain Schultz an der Seitenlinie. Als langjähriger Spieler des FC Wohlen und des FC Sarmenstorf ist er im Freiamt bereits eine Fussballlegende. Nach seiner Zeit als Co-Trainer beim FC Baden und Cheftrainer der U23 des FC Wohlen ist Muri seine erste Station als Cheftrainer einer ersten Mannschaft. Mit seinem Debüt ist er trotz der zwei Niederlagen zufrieden. «Da die AFV-Allstars fast die ganze Woche bei uns auf der Brühl trainiert haben, hatten wir erst ein gemeinsames Training. Taktisch konnten wir eigentlich nichts miteinander ansehen. Dafür lief das Turnier nicht schlecht. Dass am Ende gegen ein Team aus der Super League die Kraft ausgeht, ist keine Schande», sagt Schultz. Bereits heute Dienstag geht es für Muri weiter. Um 20 Uhr ist Baden II zu einem Testspiel zu Gast. Die Kaderplanung der Murianer ist abgeschlossen. Mit allen Verstärkungen gehört der Absteiger zu den Topfavoriten in der 2. Liga. «Wir müssen demütig bleiben und dürfen nicht glauben, dass alles von selbst kommt», sagt der Trainer. «Ziel muss sein, dass wir uns als Mannschaft finden. Nur dann können wir erfolgreich sein.» Schultz kennt den Grossteil seines Teams bereits. Viele Leute aus dem Kader waren seine Mitspieler oder hatten ihn bereits als Trainer erlebt. «Oder sie waren zu meiner Zeit bei Sarmenstorf meine Gegenspieler», ergänzt er lächelnd. Er kennt auch die 2. Liga. Das bringt Vorteile für den neuen Trainer und den Verein.
Obwohl es für Muri nur zu Rang 4 reichte, gab es für die Zuschauer einiges zu sehen. Mit den Derbys, dem Debüt von Schultz, der Rückkehr von regional bekannten Fussballern ins Freiamt und dem Gastspiel von Super-League-Club Winterthur erhielt der FC Muri ein würdiges Jubiläum.