Das Dorf soll singen
30.08.2024 Region Bremgarten, ZufikonAm Donnerstag, 5. oder 12. September, findet das erste «Bänkli-Singen» statt
Gemeinsames Singen in der Öffentlichkeit findet nur noch selten statt. Das möchte der Frauenchor «Merry Sisters» ändern. Er organisiert bei trockener ...
Am Donnerstag, 5. oder 12. September, findet das erste «Bänkli-Singen» statt
Gemeinsames Singen in der Öffentlichkeit findet nur noch selten statt. Das möchte der Frauenchor «Merry Sisters» ändern. Er organisiert bei trockener Witterung nächste oder übernächste Woche ein «Bänkli-Singen» an zwei verschiedenen Standorten in Zufikon.
Roger Wetli
«Es ist so ruhig geworden im Dorf. Man sieht sich nicht mehr. Und die Pandemie hat das wohl noch mehr gedämpft. Wir möchten dem etwas entgegenhalten», erklärt Monika Benz alias Sister Last Minute von den Merry Sisters. Ihre Kollegin Evelyne Civelli alias Sister Shorty ergänzt: «Singen tut gut. Diese Freude möchte wir mit anderen teilen.»
Je 30 Minuten singen
Bei trockener Witterung ist die Bevölkerung eingeladen, sich am Donnerstag, 5. September, um 19 Uhr beim Hof Schüepp zu treffen. Dort erhält man Textblätter, singt kurz ein und kann anschliessend zusammen mit den Merry Sisters auf Bänken eine halbe Stunde lang singen. Danach werden die 20 Bänkli auf einem Wagen auf den Vorplatz des Gemeindehauses gefahren, wo man nochmals gemeinsam 30 Minuten lang singt. Das Ganze wird angeleitet von der Sisters-Leiterin Barbara Suter Kraft, die zum Singen Elektropiano spielt. Vorbereitet haben die Merry Sisters bekannte Lieder wie etwa «Vo Luzern gäge Weggis zue», «Wenn eine tannigi Hose het» oder das Schaffhauser Lied.
«Es soll ein schöner, ungezwungener Anlass werden. Man muss auch nicht jeden Ton treffen, sondern einfach mit Inbrunst singen. Das Mitmachen zählt», stellt Sister Last Minute klar. Sie verspricht: «Die Lieder werden vorwiegend in Mundart sein.» Zudem könne man vom Hof Schüepp schön in Richtung Zufikon schauen und sei danach beim Gemeindehaus mitten im Dorf. «Wir haben keine Ahnung, wie viele Leute unser ‹Bänkli-Singen› anlockt. Anmelden muss man sich nicht», erklärt Sister Shorty. «Wer will, darf deshalb auch gerne seinen eigenen Klappstuhl mitnehmen.»
Ein Lächeln zaubern
Die Idee zu diesem Anlass stammt von Sister Last Minute. «Als ich noch klein war, hat man oft zusammen gesungen. Sei es vor dem Haus, zu Hause, auf dem Schulweg oder während der Pausen und im Jugendchor. Ich selber singe heute noch oft beim Velofahren. Das löst bei den Passanten ein Lächeln aus. Was will man mehr?» Den Ausschlag habe aber auch die neue Sisters-Leiterin Barbara Suter Kraft gegeben. «Durch sie haben die Merry Sisters sehr an Freude und Qualität gewonnen. Mit ihr kann man zudem solche Anlässe sehr fröhlich und mitreissend gestalten.»
Sister Last Minute und Sister Shorty betonen, dass es den Merry Sisters beim «Bänkli-Singen» nicht darum geht, Geld in die Vereinskasse zu spü- len. «Wir werden lediglich Most und Wasser ausschenken. Es soll alles sehr unkompliziert und spontan bleiben», so Sister Shorty.
Mit dem Anlass möchten die Merry Sisters auch ihre Verbundenheit mit Zufikon demonstrieren und das Singen in die Bevölkerung tragen. «Singen verbindet. Deshalb sollen die Leute nicht einfach uns zuhören, sondern aktiv mitsingen», unterstreicht Sister Last Minute. «Und natürlich ist es auch toll, dass unser Verein dadurch im ‹Zufiker Kalender› auftaucht», kichert sie.
Start einer Tradition möglich
Da der Anlass draussen stattfindet, sind die Merry Sisters auf trockenes Wetter angewiesen. Auf der Website www.chormerrysisters.ch erfährt man, ob der Anlass am Donnerstag, 5. September, stattfindet oder um eine Woche verschoben werden muss. «Wir sind gespannt, wie der Anlass bei den Leuten ankommt», strahlt Sister Shorty. «Es wäre schön, wenn aus dem ‹Bänkli-Singen› eine jährliche Tradition würde.»