Das aussergewöhnliche Fest
09.09.2025 Villmergen, Weitere Sportarten, SportSportliches Villmergen: Kreisspiel- und Stafettentag, Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen und Jungschwingertag
Das Freiamt richtet gross an. Fast schon traditionell, wenn es um die Nationalsportarten geht. Das OK in Villmergen hat sich ordentlich ins Zeug gelegt ...
Sportliches Villmergen: Kreisspiel- und Stafettentag, Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen und Jungschwingertag
Das Freiamt richtet gross an. Fast schon traditionell, wenn es um die Nationalsportarten geht. Das OK in Villmergen hat sich ordentlich ins Zeug gelegt – und alle Bedenken weggewischt. Die SMN 2025 überzeugen auf der ganzen Linie.
Stefan Sprenger
«Was bleibt, ist die Begeisterung der Menschen», sagt OK-Präsident Jakob Frischknecht. Der gebürtige Villmerger lebt heute in Rüstenschwil. In seiner Heimat ist er der Kopf einer besonderen Veranstaltung. Der Betriebstechniker hat gemeinsam mit 150 Helferinnen und Helfern der Villmerger Turnvereine die Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen (SMN) auf die Beine gestellt. Und wird mit Komplimenten überhäuft.
Der Start macht am Freitag der Kreisspiel- und Stafettentag. Rund 1000 Menschen sind auf dem Festgelände. Neun Volleyballfelder, ein Schnurballfeld und eine Laufbahn – die aufgrund des Regens verschoben werden musste – erwarteten die Turnerinnen und Turner. Besenbüren (Turner), Villmergen (Mixed A). Beinwil (Mixed B), Auw (Männer) und Büttikon (Schnurball Frauen) siegten in den Kategorien. Der TV Merenschwand wird Freiämter Staffelmeister. Im Steinheben erreichten gleich zwei Vereine die Bestnote 10: Villmergen und Beinwil. Man spricht von einem «besonderen Abend» bei der Freiämter Turngemeinschaft. Géraldine Müller vom Kreisturnverband Freiamt: «Es wurde ein grandioses Festgelände auf die Beine gestellt. All die polysportiven Disziplinen und Spiele zeigen eindrucksvoll die Vielfalt des Turnens.»
«Hühnerhaut»
Und jene Vielfalt ging am Samstag weiter. An den Schweizer Meisterschaften in der traditionsreichen Sportart Nationalturnen. Der erste Teil: Schnelllauf, Weitsprung, Hochweitsprung, Steinheben, Steinstossen und Bodenübung. Der zweite Teil (am Nachmittag): Zweikämpfe Ringen und Schwingen.
Die Freiämter blieben ohne Kranzgewinn. Joel Meier, das sportliche Taschenmesser aus Niederwil (Ringen, Nationalturnen, Bob) ist nahe dran. Auch wenn er den Kranz verpasst, spricht er von einem «wunderbaren Anlass, der aussergewöhnlich ist für das Nationalturnen». Das Podest: 1. Rang Aron Kiser. 2. Rang Andrin Habegger (beide TV Märstetten). 3. Rang David Wüest (TV Grosswangen).
Joel Meier landet auf dem 17. Rang – einen Zehntelpunkt hinter den Kränzen. Die jüngeren Freiämter holen sieben Zweige. Dario Tardy (Jahrgang 2012) schafft es in seiner Kategorie in den Schlussgang und wird am Ende 4.
Jakob Frischknecht, der 60-jährige OK-Präsident, sieht das ganze Wochenende «viele Menschen, die Freude haben am Sport und die mit Begeisterung dabei sind». Ihn freut es, dass es stets viele Menschen auf dem Festgelände hat. An allen drei Tagen. Auch der Brunch am Sonntagmorgen und das Bankett am Samstag waren sehr gut besucht (beide Male mit rund 200 Menschen). Die anfänglichen Bedenken wurden weggewischt. Nebst dem Sport gab es weitere Highlights. Der üppige Gabentempel, der grosse Brunnen (aus dem Villmerger Wald), die gute Organisation in den Bars und Beizen, der offizielle Festakt, der Einmarsch, die Krönung – «bei all diesen Eckpunkten hatte ich mehrmals Hühnerhaut», sagt Frischknecht. Auch der Rundgang mit Regierungsrat Jean-Pierre Gallati und dem Gemeinderat aus Villmergen war hervorragend. Die Schweizer Sportlegende Hausi Leutenegger schaute vorbei – und bei jenem Rundgang schlossen sich plötzlich gegen 100 Menschen an. «Es gab keine nennenswerten Zwischenfälle. Auch finanziell wird es gut kommen», sagt Frischknecht. Viele Menschen lobten das hübsche Festgelände. Die Villmerger Turnschar hat sich grosse Mühe gegeben.
Die Schwinger machten den starken Abschluss
Am Freitag über 1000 Menschen am Kreisspiel- und Stafettentag. Am Samstag rund 240 Teilnehmer – und dazu über 1000 Zuschauer – inklusive 500 Leute, die ein stimmungsvolles Konzert von Florian Ast erlebten. Den Schlusspunkt bildete am Sonntag der Jungschwingertag mit 160 Teilnehmern und rund 1500 Zuschauern. Der Schwingklub Freiamt, der schon am Samstag für die Sägemehlplätze verantwortlich war, spricht von einer «super Infrastruktur», wie Präsident Marco Küng sagt. «Man hat sich enorm Mühe gegeben, ein schönes Fest auf die Beine zu stellen.» Und das ist gelungen. Auch im Einsatz waren die beiden Freiämter Eidgenossen Joel Strebel und Andreas Döbeli. Der Sarmenstorfer sagt: «Ein Top-Festplatz, grosszügig und mit genug Platz für die Zuschauer.» Bereits am Mittwoch wird auf dem Gelände vom SMN-Wochenende nicht mehr viel zu sehen sein – was bleibt, sind herrliche Erinnerungen an ein tolles Sportfest.