«Brocki»-Engel verbreiten Freude
05.12.2025 WohlenGemeinnützige Brockenstube Wohlen am Bünzweg 5: Der Erlös von 57 000 Franken wird verteilt
Es ist eine herrliche Geschichte in der Adventszeit. Die Brockenstube in Wohlen erlebte ein sehr gutes Jahr und erzielte einen Gewinn von 57 000 Franken. Dieser wird ...
Gemeinnützige Brockenstube Wohlen am Bünzweg 5: Der Erlös von 57 000 Franken wird verteilt
Es ist eine herrliche Geschichte in der Adventszeit. Die Brockenstube in Wohlen erlebte ein sehr gutes Jahr und erzielte einen Gewinn von 57 000 Franken. Dieser wird nun verteilt – beispielsweise im Wohn- und Pflegezentrum Bifang.
Stefan Sprenger
Unscheinbar sitzen sie da, unterschreiben Gutscheinkarten, stecken diese in ein Couvert. Was Christine Freudenthaler und Marianne Tannheimer an einem Tisch im Bifang aber tun, hat eigentlich ganz viel Aufmerksamkeit verdient. Sie übergeben dem Wohnund Pflegezentrum Bifang total 1500 Franken und unterstützen so Menschen, denen es nicht so gut geht. «Ein Batzen» sei es, wie Marianne Tannheimer, Präsidentin des Vereins Brockenstube, bescheiden sagt. Doch es ist eigentlich viel mehr.
2025 war ein enorm starkes Jahr
Lea Bruder vom Bifang wird die Gutscheine an die Bewohnenden verteilen. «Das bringt immer sehr viel Freude zu den Menschen», wie sie sagt. Eine kleine Geste, die Grosses bewirkt. Der Verein Brockenstube – das sind total 46 ehrenamtlich engagierte Frauen – verbreiten in diesen Tagen ganz viel dieser Freude.
Total 57 000 Franken sind 2025 in der Brockenstube in Wohlen zusammengekommen. So viel wie in den letzten Jahren nicht. Denn 2022 (41 000), 2023 (45 500) und 2024 (48 500) war es ein bisschen weniger. Egal, wie hoch der Gewinn am Ende ist, es kommt der Allgemeinheit zugute. 1966 eröffnete der Krankenpflegeverein Wohlen (die heutige Spitex) die Brockenstube. Man erhoffte sich, mit dem Erlös die andauernden finanziellen Engpässe zu beheben, um vermehrt die Nöte von kranken Menschen lindern zu können. 20 Jahre später wurde der Verein Brockenstube gegründet. Sinn und Zweck sind gleich geblieben.
Auf Suche nach jüngeren Kräften – es dürfen auch Männer sein
Mit dem Erlös werden soziale Institutionen und notleidende Menschen unterstützt. Hospiz Aargau, Frauenhilfe, Pro Senectute, Stiftung Theodora – und ganz viele andere Institutionen, die etwas Gutes tun. Der grösste Teil geht an die Spitex Freiamt. «Das meiste bleibt regional. Das ist uns wichtig – und auch den 46 Frauen aus dem ganzen Freiamt, die freiwillig in der Brockenstube arbeiten», sagt Christine Freudenthaler, Vizepräsidentin des Vereins. Ebenfalls wichtig zu erwähnen, «dass wir diesen Betrag dank der Bevölkerung erarbeiten. Menschen, die Dinge bringen, und Menschen, die sie dann kaufen.» Kleider, Schuhe, kleine Möbel und Artikel des täglichen Lebens finden so eine sinnvolle Wiederverwendung. Und am Ende erst noch für den guten Zweck. Es ist eine rundum gute Sache.
Die Brockenstube Wohlen – jeweils geöffnet am Donnerstag- und Samstagnachmittag – hat im letzten Jahr die «Brocki» aufgeräumt, schöner gestaltet und war auch auf dem Wochenmarkt in Wohlen vertreten. Dies, zusammen mit der Medienpräsenz, sorgte dafür, dass 2025 ein sehr starkes Jahr war. Der Betrag wird in diesen Tagen verteilt. Meist findet die Übergabe nicht persönlich statt. Anders hier im Bifang, wo Lea Bruder die Gabe direkt entgegennimmt und das Feedback der Bifang-Bewohnenden gleich an die «Engel» von der Brockenstube weiterleitet. So sagt Marianne Tannheimer, Präsidentin des Vereins Brockenstube: «Der schönste Lohn ist die Freude der Menschen und all die Dankesschreiben, die wir erhalten.» Vielleicht wird es auch am jährlichen GV-Essen des Vereins ein paar schöne Begegnungen geben, denn dieser findet passenderweise im Bifang statt. Tannheimer sagt zum Schluss, dass der Verein Brockenstube «immer offen ist für ‹junges Blut›», denn einige der Mitarbeiterinnen sind schon rund 80 Jahre alt. Deshalb sollte der Verein verjüngt werden. Ebenfalls schön, wenn ein Mann auch mal anpacken würde. Da gibt es aber Interessenten, und so könnte es sein, dass sich bald ein Mann zu den rund 50 helfenden Händen gesellt.
Ganz wichtig zum Schluss ...
Zum Schluss betonen Tannheimer und Freudenthaler, dass es ihnen ganz wichtig ist, etwas loszuwerden: «Danke an alle, die uns Sachen bringen und die bei uns kaufen. Sie ermöglichen am Ende alles.» Und nicht zu vergessen die unscheinbaren «Engel» von der Brockenstube, die eigentlich viel zu bescheiden sind angesichts dessen, was sie für Menschen leisten, denen es nicht so gut geht.

