Breite Abstützung erwünscht
26.09.2025 Region Bremgarten, KüntenNutzungsplanung Künten – Mitwirkungsverfahren läuft
Eine stattliche Zahl von Einwohnenden der Gemeinde Künten folgte der Einladung von Gemeinderat und Planungskommission zur Teilnahme an der Info-Veranstaltung. Thema war der «aktuelle Stand der ...
Nutzungsplanung Künten – Mitwirkungsverfahren läuft
Eine stattliche Zahl von Einwohnenden der Gemeinde Künten folgte der Einladung von Gemeinderat und Planungskommission zur Teilnahme an der Info-Veranstaltung. Thema war der «aktuelle Stand der Dinge» des laufenden Gesamtrevisionsverfahrens der Bau- und Nutzungsordnung.
Stefan Treier
Vizeammann Yves Moser war es als Präsident der Planungskommission vergönnt, die aufmerksamen Info-Abend-Besucherinnen und -Besucher zu begrüssen. Er blickte auf das im Mai 2023 aufgenommene Verfahren zurück. Seit der Startsitzung tagt die Planungskommission durchschnittlich jeden Monat einmal. Die Kommission setzt sich zusammen aus Daniel Schüepp, Gemeindeammann, Seraina van Baar, Gemeinderätin, Roger Müller, Gemeindeschreiber, sowie aus der Bevölkerung Corinne Kohler, Urs Leuenberger, Franziska Schüpbach und Peter Staubli. Bereits hat die Kommission wertvolle Vorarbeit geleistet. Ihr zur Seite standen als Technische Fachpersonen Manuel Basler, dipl. Kulturingenieur ETH, Büro Steinmann, Ingenieure und Planer AG, Brugg, und Jannine Stüdeli, dipl. Planerin, KARO-Kollektiv für Architektur, Raum und Ort GmbH, Brugg/Solothurn.
Anliegen einbringen
Kommissionspräsident Yves Moser unterstrich die Bedeutung des morgen während der Dauer eines Monates laufenden Mitwirkungsverfahrens: «Jede Person erhält so ein Mitspracherecht, um Anliegen, Wünsche und Anträge einzubringen.» Das Mitwirkungsrecht sei gesetzlich verankert, so Yves Moser, welcher auch die Wichtigkeit einer breiten Abstützung des Verfahrens bei der Bevölkerung betont. Diese kann Vorstellungen einbringen, welche letztlich von der Kommission und dem Gemeinderat bei den weiteren Planungsarbeiten berücksichtigt werden können. Die Küntener Gemeindebehörden legen grossen Wert, die Bevölkerung bei der Gesamtrevision Nutzungsplanung transparent zu informieren.
Planungsleiter Manuel Basler blickte auf die intensive Kommissionsarbeit der letzten zwei Jahre zurück. Es existiert nach seinen Ausführungen eine übergeordnete Zielsetzung. «Es besteht ein gesetzlicher Auftrag, die Bauund Nutzungsordnungen (BNO) der Gemeinden alle 15 Jahre zu revidieren.» Es sind häufig veränderte übergeordnete Bestimmungen, welche als rechtsgültige Planungselemente Anpassungen der kommunalen Erlasse, also des Bauzonenplans, des Kulturlandplans sowie der Bau- und Nutzungsordnung (BNO), verlangen. In Künten hat letztmals 2008 eine Gesamtrevision der BNO stattgefunden, zehn Jahre später gab es eine Teilrevision.
Neue Planungsinstrumente
Die zu schaffenden neuen Planungsinstrumente und -grundlagen dienen für das räumliche Entwicklungsleitbild, für räumliche Vertiefungsstudien der Entwicklungsgebiete wie auch für das Landschaftsinventar und das Bauinventar der kantonalen Denkmalpflege. Der Planungsleiter erläuterte weiter die Planungsschritte, welche seit 2021/22 zum heutigen Entwurf der Nutzungsplanung geführt haben. «Läuft weiterhin alles nach Plan, soll die Gesamtrevision der Nutzungsplanung bis 2029 beendet werden können», so Manuel Basler. Im Rahmen der Planungsarbeiten werden die Entwicklungspotenziale der Gemeinde-Gebiete «Breite», «Mitte», «Taracell-Areal» und «Birchmeier-Areal» genauer angesehen, wobei Misch-Nutzungen (Wohn- und gewerbliche Nutzung) ins Auge gefasst werden. Aktuell verzeichnet Künten knapp 2000 Einwohner. Man geht gemäss Aussagen des Planungsleiters davon aus, dass bis in zirka 15 Jahren das Fassungsvermögen der Gemeinde um rund 670 Einwohner ansteigen dürfte.
Bedeutung Ortsbilder
Für die Ortsbilder Künten-Dorf und Künten-Sulz wird die Substanzerhaltung als wichtige Zielsetzung aufgeführt. Das Ortsbild des Dorfes ist von lokaler Bedeutung, dasjenige von Sulz von regionaler Bedeutung. Man geht davon aus, dass sich im Bauinventar die Zahl der schützenswerten Objekte von derzeit 20 auf neu 27 erhöhten wird. Im Kulturlandplan weist Künten im Bereich der Reusslandschaft einen Anteil von kantonaler Bedeutung auf. Wie Vizeammann Yves Moser bekanntgab, sind auf der Internetseite der Gemeinde alle Dokumente aufgeschaltet, welche interessierten Personen für Eingaben zum Mitwirkungsverfahren dienlich sind. Die Eingaben haben in schriftlicher Form und mit Begründung zu erfolgen. Die Planungskommission und der Gemeinderat werden die Eingaben verarbeiten. Stellungnahmen aus dem Kreis der Stimmbürgerschaft sind dann erst in etwa zwei bis drei Jahren bei offizieller Auflage möglich. Dannzumal werden durch Rechtsmittel anfechtbare Verfügungen erlassen.
Im Anschluss an die Informationen bestand Frage- und Diskussionsmöglichkeit. Auf Interesse stiessen dabei präsentierte Planentwürfe, zu welchen im Gespräch mit den Planungsverantwortlichen offene Fragen geklärt wurden. Der Abend brachte den Planungsverantwortlichen die Genugtuung, das Interesse für ihre Arbeit bei der Bevölkerung geweckt zu haben.

