Brand auf dem Steghof
02.07.2024 KelleramtFeuerwehr Unterlunkhofen-Rottenschwil zeigte an der Hauptübung ihr Können
Eine Person, die aus dem ersten Stock gerettet werden muss. Ein Feuer, das in der hofeigenen Tankstelle ausgebrochen ist. Und Öl, das ausläuft. Die Angehörigen der Feuerwehr ...
Feuerwehr Unterlunkhofen-Rottenschwil zeigte an der Hauptübung ihr Können
Eine Person, die aus dem ersten Stock gerettet werden muss. Ein Feuer, das in der hofeigenen Tankstelle ausgebrochen ist. Und Öl, das ausläuft. Die Angehörigen der Feuerwehr Unterlunkhofen-Rottenschwil waren an ihrer Hauptübung gefordert.
Annemarie Keusch
Das Signalhorn ertönt. Der Blick ist bang. «Mami, ist das echt?» Die Feuerwehrleute rennen auf den Platz. «Nein, das ist nur eine Übung», beruhigt die Mutter. Eine Übung, die zeigen soll, wie die Feuerwehr funktioniert. Während normalerweise ganz vieles parallel läuft, ist nun alles hintereinander. «Damit wir alles besser zeigen können», erklärt Kommandant David Trottmann. Entsprechend dauerte es lange Minuten, bis die Leiter zum Haus angestellt und der dortige Figurant gerettet wird. «Natürlich würde das viel schneller gehen, wenn es richtig brennen würde», betonte Trottmann.
Auf dem Steghof in Rottenschwil fand die Hauptübung statt. Und die Feuerwehrleute fanden hier eine Vielfalt an Ereignissen vor. Aus dem ersten Stock musste ein Figurant gerettet werden. Erschwerend kam die Tatsache hinzu, dass die Garageneinfahrt das Stellen der Leiter nicht ganz einfach machte. Ebenfalls brannte es in der hofeigenen Tankstelle. Weil die 2400 Liter Wasser auf dem Tanklöschfahrzeug nur fünf Minuten lang reichen würden, zogen die Feuerwehrleute eine Leitung vom Hydranten. Zwei Atemschutzgruppen versuchten im Rauch zu löschen. «Bis zu 30 Minuten reicht ihr Sauerstoff, wenn sie geübt und fit sind», wusste Trottmann zu berichten.
Mineralwasser für den Verkehrsdienst
Entsprechend den Vorfällen waren auch die Sanität und der Verkehrsdienst gefragt. Schliesslich will der Figurant versorgt und die nahe Strasse gesperrt sein. Darum waren alle drei Fahrzeuge der Feuerwehr im Einsatz – das Tanklöschfahrzeug, das Pionierfahrzeug und Ikarus 3, das primär mit Verkehrsmaterial beladen ist. «Samt Mineralwasser. Denn man weiss nie, wie lange man bei einer Strassensperre vor Ort sein muss, gerade bei warmen Temperaturen», erklärte Trottmann. Der Kommandant erläuterte der interessierten Bevölkerung immer, was «seine» Feuerwehrleute machen. Etwa, dass der Lüfter vor dem mit Rauch gefüllten Raum platziert werde, damit der Rauch dank Überdruck aus dem Raum gehe und die Sicht für die Atemschutzgruppen wieder besser sei. Oder dass orange Leinen für den Atemschutz eine wichtige Rückversicherung sind. «Die Leine wird draussen an ein nicht bewegliches Objekt gebunden – so können die Feuerwehrleute der Leine folgen und finden den Rückweg wieder.» Und weil als Folge des vermeintlichen Brandes Öl auslief, waren die Fachleute auch diesbezüglich noch gefragt. «Dazu gehört, dass die Schächte abgedeckt werden, damit das Öl nicht ins Abwassersystem läuft.»
64 Männer und Frauen bilden aktuell die Feuerwehr Unterlunkhofen-Rottenschwil. Der Frauenanteil liegt bei 14, «Tendenz erfreulicherweise steigend». Überhaupt machte er Werbung, sich in der Feuerwehr zu engagieren. «Alle sind willkommen, Frauen und Männer.» Per Handschlag versprach ein kleiner Gast, der Feuerwehr beizutreten, sobald er 18-jährig ist. Die Feuerwehr Unterlunkhofen-Rottenschwil ist also auch um Nachwuchs besorgt. Im laufenden Jahr hat die Feuerwehr schon einige Einsätze hinter sich. «Allein drei Mal wegen Unfällen auf der Mohrentalstrasse», berichtete der Kommandant.
Nur Feuer hatten sie bisher bei einem Ernstfall noch keines zu bewältigen. «Eigentlich tragen wir den falschen Namen», meinte Trottmann schmunzelnd.