Beschlüsse aus «top of argovia»
01.07.2025 Bettwil, Region OberfreiamtWas an der Gemeindeversammlung Bettwil diskutiert und entschieden wurde
Schon an der Ortsbürgergemeindeversammlung genehmigten die Teilnehmer einen Beitrag zugunsten der Gemeinde Blatten. Auch die Teilnehmenden der nachfolgenden Einwohner- «Gmeind» zeigten ...
Was an der Gemeindeversammlung Bettwil diskutiert und entschieden wurde
Schon an der Ortsbürgergemeindeversammlung genehmigten die Teilnehmer einen Beitrag zugunsten der Gemeinde Blatten. Auch die Teilnehmenden der nachfolgenden Einwohner- «Gmeind» zeigten sich spendabel und ergänzten die Spende um den gleichen Betrag.
Richard Gähwiler
Lediglich die hinterste Reihe der Bestuhlung in der Mehrzweckhalle war mit 16 Ortsbürgern voll besetzt, die Gemeindeammann Peter Keusch begrüssen konnte. Die Standardtraktanden waren dann auch schnell abgehandelt. Auch unter «Verschiedenes» gab es keine Wortmeldungen, sodass Gemeindeammann Keusch das Wort ergriff: «Der Bergsturz von Blatten mit seinen Folgen war eine grobe Sache», so Keusch. «Verschiedentlich hörte ich die Anregung für finanzielle Unterstützung dieser Gemeinde.» Seine Worte fanden Gehör und ein Beitrag von 5000 Franken wurde einstimmig gutgeheissen. Alsdann war die Halle offen für die nachfolgende Einwohnergemeindeversammlung.
Erfreuliches finanzielles Gesamtergebnis
Die Reihen füllten sich und die Stimmenzähler meldeten kurz darauf 56 Teilnehmende (von 522 Stimmberechtigten). Auch hier war es erst Traktandum 3, «Jahresrechnung», welches Bewegung in die Reihen brachte. Gemeinderat Michel Greber erläuterte detailliert die Finanzen von 2024, welche schliesslich mit einem sehr erfreulichen Ertragsüberschuss abgeschlossen werden konnten. Zu einigen Posten (Stellenprozente, Holzschnitzelheizung u.a.) gab es trotzdem noch kritische Fragen, die Greber bis zur Herbstversammlung abzuklären versprach.
Gemeinderätin Claudia Gauch erläuterte im Anschluss die Gründe, die zum angestrebten Wechsel von der Regionalpolizei (Repol) Muri zur Repol Lenzburg führten. Fragen bezüglich Dienstleistungen oder Anfahrtszeiten einer Polizeipatrouille konnte sie glaubhaft beantworten. «Wir gehören schon lange zum Seetal – wir glauben nur, noch zu Muri zu gehören», schloss sie ihre Ausführungen. Für weitere, polizeispezifische Fragen wäre auch Hauptmann Ferdinand Bürgi (Chef der Repol Lenzburg) vor Ort gewesen. Sein Wissen musste nicht beansprucht werden, er bedankte sich hingegen für das Vertrauen.
Gemeinderats-Besoldung um 10 Prozent aufgestockt
Die seit 2018 geltenden Ansätze zur Besoldung von Mitgliedern des Gemeinderats sollen gemäss Antrag um rund 10 Prozent aufgestockt werden. Die Beträge wurden nicht infrage gestellt, hingegen gab es eine Frage bezüglich des zeitlichen Aufwands und des Pensums für die einzelnen Mitglieder. Das seien 20 bis 25 Prozent für einen Gemeinderat, 25 bis 30 Prozent für den Vizeammann und für ihn sicher 35 Prozent, erklärte Gemeindeammann Keusch. Auch dem Ausbau im Untergeschoss des Schulhauses für 18 000 Franken wurde mit zwei Enthaltungen deutlich zugestimmt.
Fragen um die Friedhofkommission
Überraschende Diskussionen dann zum überarbeiteten Bestattungs- und Friedhofreglement. Warum neu eine Friedhofkommission, wenn ein neues, für die nächsten Jahre geltendes Reglement besteht, war eine Frage aus dem Kreis der Besucher. Auch die Zusammensetzung der Kommission wurde hinterfragt. Gemeinderätin Dominique Hoffmann erläuterte das Zustandekommen der Kommission, deren permanente Aufgaben jetzt und für die Zukunft. Der Antrag zur Genehmigung des überarbeiteten Reglements wurde schliesslich mit mehreren Enthaltungen, aber mit grossem Mehr angenommen.
Zweimal 5000 Franken für Blatten
Die von den Ortsbürgern vorgesehene Spende für die Gemeinde Blatten wurde von Keusch auch im Kreis der Einwohnergemeinde aufgenommen. Steuergünstige Gemeinden aus der Region würden lediglich ein paar Hundert Franken spenden, wusste ein Teilnehmer aus der Versammlung. Ein erster Antrag für 10 000 Franken erhielt daher nur wenig Zustimmung – eine 5000-Franken-Spende wurde hingegen einstimmig genehmigt.
Nach genau einer Stunde konnte Keusch die Versammlung beenden, mit dem Hinweis auf den bereitstehenden Apéro. Wahrscheinlich einmalig bei Versammlungen dieser Art, dass die Teilnehmenden ihre Stühle gleich selbst versorgen und so den Abwart entlasten.
Die Beschlüsse
An der Einwohnergemeindeversammlung waren von den 522 Stimmberechtigten 56 anwesend. Sie haben das Protokoll, den Rechenschaftsbericht, die Rechnung, den Beitritt in die Regionalpolizei Lenzburg, die Festlegung der Gemeinderatsbesoldung, den Ausbau des Schulhaus-UG für 18 000 Franken sowie das überarbeitete Bestattungs- und Friedhofreglement genehmigt.
Die Ortsbürgergemeindeversammlung hat ihrerseits das Protokoll, den Rechenschaftsbericht und die Rechnung genehmigt.