Beratungsangebote sparen Kosten
06.06.2025 Wohlen, BremgartenKESD Bezirk Bremgarten: Informative Abgeordnetenversammlung genehmigt alle Geschäfte
Der Kindes- und Erwachsenenschutzdienst (KESD) Bezirk Bremgarten traf sich in Wohlen zur Abgeordnetenversammlung im Integra-Restaurant «Hans&Heidi» und genehmigte alle ...
KESD Bezirk Bremgarten: Informative Abgeordnetenversammlung genehmigt alle Geschäfte
Der Kindes- und Erwachsenenschutzdienst (KESD) Bezirk Bremgarten traf sich in Wohlen zur Abgeordnetenversammlung im Integra-Restaurant «Hans&Heidi» und genehmigte alle traktandierten Geschäfte.
Walter Minder
Präsident Arsène Perroud konnte von den 14 dem Verband KESD Bezirk Bremgarten angeschlossenen Gemeinden deren elf an der Versammlung begrüssen. Einleitend informierte Doreen Keil-Hochstrasser, Stv. Geschäftsführerin Beratung und Abklärung KESD Bezirk Bremgarten, über die vorgelagerten Dienste, die in einer ersten Abklärungsstufe gemeldete Fälle mit niederschwelligen Beratungsangeboten zu lösen versuchen, um so die Gemeinden von später anfallenden Kosten zu entlasten. Sie erinnerte zudem an den Umsetzungsstand der Empfehlungen der Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (Kokes). Dieser ist noch nicht überall genügend, so etwa bezüglich der notwendigen personellen Ressourcen oder der niederschwelligen, präventiv wirkenden Angebote wie Mütter-/Väterberatung oder Schulsozialarbeit.
«Die Aufgabe der Gemeinden ist es, solche Angebote zur Verfügung zu stellen», so Keil-Hochstrasser. Denn fehlende Prävention führt erfahrungsgemäss zu langfristigen Folgekosten und schafft die Voraussetzungen für staatliche Eingriffe.
Ein wichtiges Angebot
Gerichtspräsident Raimond Corboz und Fachrichterin Brigitta Anna Lienhard vom Bezirksgericht Bremgarten informierten dann aus Sicht der Gerichtsbarkeit über den Wert und die Wichtigkeit von vorgelagerten Beratungsangeboten. Niederschwellig abrufbare Dienstleistungen auf kommunaler Ebene mit einem direkten Bezug zu Betroffenen sind sehr wichtig, aber nicht gratis zu realisieren. Sie dienen aber Betroffenen und damit letztlich auch den Steuerzahlenden.
Nachbarschaftsmeldungen sind ein heikles Thema
Auch das Thema «Nachbarschaftsmeldungen» wurde angesprochen. Solche Gefahrenmeldungen sind bezüglich Handlungsbedarf schwierig zu beurteilen, wobei eine Gefahrenmeldung an das Bezirksgericht nicht automatisch zu Massnahmen führt.
«Wenn es beispielsweise um ein Kind geht, sollte sich der kommunale Sozialdienst mit der Schule in Verbindung setzen, bevor weitere Massnahmen in die Wege geleitet werden. Wichtig ist aber, dass solche Abklärungen von kompetenten Personen gemacht werden.» Fazit: Gefahrenmeldungen sind ein sensibles Thema, es geht um Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Zügige Behandlung der Geschäfte
Dann führte Präsident Perroud durch die traktandierten Geschäfte, die von der Versammlung durchwegs genehmigt wurden. In seinem den Abgeordneten vor der Versammlung zugestellten Jahresbericht 2024 beurteilte er das Jahr als ein insgesamt gutes Jahr. Herausfordernd ist die Bevölkerungszunahme, die zu einem entsprechenden Aufgabenwachstum auch beim KESD Bezirk Bremgarten führt. So wurden 1005 Mandate betreut, für die rund 31 400 Arbeitsstunden geleistet wurden. «Und im ersten Quartal 2025 verzeichneten wir bei den Erwachsenen-Schutzmassnahmen gegenüber der Vorjahresperiode einen Anstieg von 519 auf 532 neue Mandate.»
Im Zeitraum 2020 bis 2024 wuchs die Zahl der effektiv bearbeiteten Mandate um 19 Prozent. Das führte und führt zwangsläufig zu einer Erhöhung der Personalressourcen mit entsprechendem Bedarf an zusätzlichen Räumlichkeiten am KESD-Standort in Wohlen.
Jahresbericht, Jahresrechnung und Budget
Der Jahresbericht wurde ebenso einstimmig genehmigt wie die von den Revisoren zur Abnahme empfohlene Jahresrechnung 2024 mit einem Aufwand von 4,28 Millionen und einem Ertrag von rund 480 000 Franken. Ebenfalls Ja sagten die Abgeordneten zur beantragten Anpassung der seit 2014 gültigen Entschädigung für Vorstand und Revisoren sowie zum Budget 2026. So erhält der Präsident eine Jahrespauschale von neu 4000 Franken (bisher 3000 Franken), die Vorstandsmitglieder werden neu jährlich mit 500 Franken entschädigt. Dazu profitieren alle Vorstandsmitglieder von einer leichten Erhöhung des Sitzungsgeldes. Das Budget 2026 weist einen erhöhten Aufwand von 4,85 Millionen Franken bei einem Ertrag von 435 000 Franken aus.
Mit einer Verdankung der sehr willkommenen Spenden und einem grossen Dankeschön an die Mitarbeitenden für ihren motivierten Einsatz zugunsten von Menschen in schwierigen Lebenssituationen schloss Perroud eine zügig verlaufene Abgeordneten-Versammlung.