Begegnungszone wird konkreter
01.04.2025 Kelleramt, IslisbergDer Gemeinderat Islisberg lädt am 25. April zu einem Informationsanlass ein
Der von der Bevölkerung geforderte Begegnungsort soll tagsüber für die Tagesstrukturen genutzt werden. Die Idee dazu wird der Gemeinderat am 25. April vorstellen. Gleich ...
Der Gemeinderat Islisberg lädt am 25. April zu einem Informationsanlass ein
Der von der Bevölkerung geforderte Begegnungsort soll tagsüber für die Tagesstrukturen genutzt werden. Die Idee dazu wird der Gemeinderat am 25. April vorstellen. Gleich daneben soll Asyl-Wohnraum entstehen.
Thomas Stöckli
Gemeindeammann Patrick Stutz steht am südwestlichen Rand des Schulareals Steindler und zeigt auf den angrenzenden, rund 30 Meter breiten Landstreifen, der bis zur Rütistrasse reicht. Mit diesen Parzellen, die in der Zone für öffentliche Bauten liegen, hat der Gemeinderat einiges vor. Auf der Seite der Turnhalle könnte der dringend benötigte Wohnraum für Asylsuchende entstehen. Dies nachdem der Gemeinderat keine passende Liegenschaft findet und mit dem Vorschlag, auf dem Parkplatz «Berghof» Wohncontainer aufzustellen, an der Winter-«Gmeind» abgeblitzt ist.
Ursprünglicher Auftrag aus dem Jahr 2019
Ab Höhe Pausenplatz soll sich dann die Begegnungszone anschliessen. Sie entspricht einem Wunsch aus der Bevölkerung, der zuletzt nochmals hinten anstehen musste, bis auf dem Schulareal der Kindergarten-Pavillon errichtet war. Weiterer Schulraumbedarf bestehe nicht, hält der Gemeindeammann fest: «Bei den Schülerzahlen haben wir den Peak erreicht.»
Den Auftrag, eine Begegnungszone mit Spielplatz auszuarbeiten, hat der Gemeinderat bereits an der Gemeindeversammlung im November 2019 gefasst. Erklärtes Ziel sei es, in Islisberg einen Ort zu schaffen, wo sich Jung und Alt spontan treffen kann, argumentierten damals die Antragsteller, die mit ihrem Anliegen eine Mehrheit fanden. Ein solcher Platz würde die Attraktivität der Gemeinde langfristig stärken, so die Absicht. Ein erster halbherziger Vorschlag des Gemeinderats – den dieser selbst zur Ablehnung empfahl – wurde 2021 nach einem erfolgreichen Rückweisungsantrag gar nicht verhandelt.
Bessere Auslastung durch Doppelnutzung
Nun soll es mit der Begegnungszone ernsthaft vorangehen. Stutz spricht von einem schlichten, eingeschossigen Bau ohne Unterkellerung, um so die Projektkosten in überschaubarem Rahmen zu halten. Kernstück wird ein grosser Gemeinschaftsraum für rund 80 Personen, allenfalls unterteilbar, mit Nebenräumen wie Küche und Lager.
Die Sanitären Anlagen sollen von innen zugänglich sein, aber auch von aussen, wo sich ein Naturspielplatz anschliesst. Dieser werde von Familien auch während der Unterrichtszeiten genutzt werden können – im Gegensatz zu jenem beim Kindergarten, wo spielende Kinder den Kindergartenbetrieb stören würden. Statt nur auf Spielgeräte zu setzen, soll im Aussenraum der Begegnungszone eine modellierte Landschaft mit Pflanzen zum Spielen einladen. «Das darf sich dann etwas entwickeln und muss nicht vom ersten Tag an fertiggebaut sein», betont Stutz.
Unter der Woche soll das Mehrzweckgebäude für die Tagesstrukturen genutzt werden können, also die Kinderbetreuung am Mittagstisch und im Hort. Dies würde fürs Schulhaus räumliche Entlastung bringen, da der Bedarf an Nebenräumen mit modernen Unterrichtsformen zugenommen hat. Aktuell ist der Mittagstisch im Schulhaus-Foyer einquartiert. Den Platz ennet des Pausenplatzes findet Stutz ideal: in unmittelbarer Nähe, aber doch entflochten vom Schulbetrieb. Abends und am Wochenende stünde der Bau dann den Vereinen und Privaten zur Verfügung. Das entspricht einem klaren Bedürfnis, so Stutz. Als Beispiel nennt er Stockwerkeigentümerversammlungen, die mangels Alternativen auch schon in der Schule durchgeführt wurden mussten. Die zwei Nutzungen, die sich gut ergänzen, sollen eine hohe Auslastung ermöglichen.
Massiver Bau oder Containermodule?
Für die Begegnungszone soll die Gemeindeversammlung im Sommer einen Planungskredit sprechen. Unabhängig davon kommt auch der nächste Anlauf für ein Asylraumprojekt. Dazu wird den Stimmberechtigten ein Rahmenkredit für Containermodule unterbreitet und – weil solche zuletzt umstritten waren – als Alternative ein Planungskredit für einen massiven Bau. «Aktuell sind die Zahlen im Asylwesen immer noch am Steigen, aber was in zehn Jahren sein wird, weiss niemand», so Stutz «Wir sind im Gemeinderat der Meinung, dass der Asylwohnraum an dieser Stelle besser eingebettet ist», sagt der Gemeindeammann. Zumal in Islisberg bisher immer Familien einquartiert worden seien und es noch nie Probleme gegeben habe. Weiter sprechen das Potenzial von Synergien bei zwei Baustellen nebeneinander für diesen Ort. Und angesichts der aktuellen Zahlen werde der Raum auf dem ursprünglich angedachten Parkplatz sowieso knapp, argumentiert der Gemeindeammann weiter.
Bevor am 18. Juni die Grundsatz-Entscheide zu den beiden Bauprojekten gefällt werden, orientiert der Gemeinderat die Bevölkerung am 25. April, um 19.30 Uhr im Foyer des Schulhauses. Patrick Stutz hofft auf rege Teilnahme – und dass die wichtigsten Fragen und Anliegen so im Sinne einer fundierten Meinungsbildung bereits frühzeitig auf den Tisch kommen.