Beeindruckendes Zentrum
09.09.2025 WohlenSehr gut besuchter Tag der offenen Tür bei der Integra Wohlen
Integra, die Stiftung im Freiamt, öffnete am Samstag ihre Türen für die breite Öffentlichkeit.
Dieser Einladung sind sehr viele interessierte Besucherinnen und Besucher aus der ...
Sehr gut besuchter Tag der offenen Tür bei der Integra Wohlen
Integra, die Stiftung im Freiamt, öffnete am Samstag ihre Türen für die breite Öffentlichkeit.
Dieser Einladung sind sehr viele interessierte Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region gefolgt.
Walter Minder
Im Wohnheim an der Kapellstrasse, einem ehemaligen Kinderheim, wird man von Integra-Geschäftsführer Jonas Meier sowie den beiden WG-Verantwortlichen Vittoria Simeone und Sebastian Schröder durch das Haus geführt. Der Aufenthaltsraum verfügt über eine integrierte Küche sowie eine Büroecke. Für die durchschnittlich acht bis zehn Bewohnenden stehen durchwegs Einzelzimmer zur Verfügung, die sie, wie Bewohnerin Verena zeigt, nach individuellen Bedürfnissen ausstatten können. Frühstück und Nachtessen werden gemeinsam im Haus zubereitet, das Mittagessen wird vom Restaurant «Hans & Heidi» geliefert.
«Wir planen, das Wohnheim zu modernisieren und zu erweitern, doch zuerst muss das Projekt Jurastrasse, unsere Jugend-WG, mit Baubeginn im Frühling, realisiert werden», sagt Geschäftsführer Jonas Meier. Aktuell steht bei der Liegenschaftsstrategie das Wohnen im Zentrum, auch wenn diesen Herbst am Chilegässli 1 in Wohlen das Kafi Hoi eröffnet.
Bewohnende helfen einander
Auch wenn die Rund-um-die-Uhr-Betreuung bei Integra garantiert ist, unterstützen sich Klientinnen und Klienten gegenseitig. Was der eine nicht kann, schafft die andere – und umgekehrt. Meier: «Wir sind klar fokussiert auf die Betreuung, den Pflegebedarf deckt eine externe Spitex ab, zumal Betreute immer öfter bis zum Lebensende bleiben.»
Die Jugend-WG an der Jurastrasse, die Menschen zwischen 16 und 25 Jahren mit IV-Wohnleistung offensteht, will eine höchstmögliche Selbstständigkeit der Bewohnenden erreichen. Auch hier stehen ausschliesslich Einzelzimmer zur Verfügung. Den Aufenthaltsraum im Gewölbekeller, in dem auch sportliches Training möglich ist, können die Bewohnenden für ihre Bedürfnisse einrichten und nutzen.
Ein produzierendes Wirtschaftsunternehmen
Im Arbeitszentrum «Integra Neuland» an der Allmendstrasse herrscht am Tag der offenen Tür Hochbetrieb. Vor dem Haupteingang sorgen die hauseigene Musikgruppe «Go Wanderer» und die Tanzgruppe «Tanzbäre & Taktmüüs» für stark applaudierte Unterhaltung. Beeindruckend, was die begeisternd mitmachenden Klientinnen und Klienten dem Publikum bieten. Ein Abstecher ins «Hans & Heidi» führt am reichhaltigen Thai-Buffet vorbei zur «Schoggifabrik», wo man mit einer vor Ort gemachten Schokolade überrascht wird. Wer es sportlich mag, macht einen Abstecher zum Torwand-Schiessen beim FC Fortuna Integra.
Beeindruckend die grosszügigen Werkstätten mit einem breiten Angebot an Ausbildungs-, Arbeits- und Beschäftigungsplätzen. Die Integra ist auch ein produzierendes Wirtschaftsunternehmen, das höchste Ansprüche an Präzision und Qualität stellt. Der Mitarbeitende Roger Ammann beispielsweise verziert Holzschneidebretter mit Laserdruck zu wunderschönen Überraschungsgeschenken. Hier werden auch Grossversände für Firmen und Gemeinden für die Postverteilung verpackt. Die Begleitung der rund 300 Klientinnen und Klienten teilen sich 200 Mitarbeitende mit knapp 150 Vollzeitstellen.
Zahlen, die unterstreichen, dass die Integra auch ein wichtiger Arbeitgeber ist – vom Garten- über den Wäscheservice und die Gastronomie bis hin zur mechanischen Bearbeitung von Metallen und Kunststoffen.
Der Werdegang
Die 1979 gegründete «Stiftung für Behinderte im Freiamt» eröffnete 1986 nach dem Kauf einer Liegenschaft in Wohlen die erste Werkstätte. Weitere Liegenschaften kamen hinzu wie das ehemalige Kinderheim an der Kapellstrasse oder 2016 das Arbeitszentrum «Integra Neuland» an der Allmendstrasse. Heute stehen an acht Standorten in Wohlen über 90 Wohnplätze mit unterschiedlichem Betreuungsgrad zur Verfügung.