«Entweder/Oder» mit Sybille Wild, Betreiberin des Ateliers Ars Anima in Muri
Sybille Wild zu beschreiben, ist nicht einfach. Sie ist Geschäftsfrau, Schamanin, Kunsttherapeutin und Naturheilpraktikerin. Und die Murianerin ist ganz eng mit dem Freiamt ...
«Entweder/Oder» mit Sybille Wild, Betreiberin des Ateliers Ars Anima in Muri
Sybille Wild zu beschreiben, ist nicht einfach. Sie ist Geschäftsfrau, Schamanin, Kunsttherapeutin und Naturheilpraktikerin. Und die Murianerin ist ganz eng mit dem Freiamt verbunden.
Schwarz oder Weiss?
Alle Graustufen. Es gibt keine einfachen Antworten auf das Leben, es ist voller Facetten, vielschichtig und nie oberflächlich, mich interessiert immer das Hintergründige, die Tiefe und die Komplexität.
Bünz oder Reuss?
Ich liebe Bäche – darum die Bünz. Als Kind waren wir ständig an und in der Bünz, haben Schiffe gebaut, Tiere beobachtet und sind auch ab und zu ins Wasser gefallen. Ich wünsche jedem Kind, dass es Kreativität, Kontemplation und Verbindung mit sich und dem grossen Ganzen in der Natur erfahren kann. Weit weg von Tablets und Co.
Kunst oder Kultur?
Kunst als Teil von Kultur. Kunst hat die Aufgabe, ein Spiegel für Kultur und Gesellschaft zu sein, und fordert uns insofern heraus, uns mit uns auseinandersetzen sowie uns weiterzuentwickeln und die Seiten an uns anzunehmen, die wir vielleicht nicht so gern mögen.
Stadt oder Land?
Als junge Erwachsene war für mich die Stadt die grosse Freiheit. Ich konnte einfach Mensch sein, niemand meinte zu wissen, wer ich bin und meinen Anspruch an Qualität und Vielfalt von Kunst und Kultur hat die Stadt immer mehr befriedigt als das Land. Heute schätze ich jedoch Natur pur und das gemeinschaftliche Leben im Freiamt.
Fondue oder Raclette?
Ich liebe beides – aber mein Bauch hat da eine andere Meinung. Er vergnügt sich am liebsten mit Gemüse und Früchten. Und Tee mit Kuchen.
Rollschuh-Disco oder Literatur-Besprechung?
Als Kind war es ganz klar die Rollschuh-Disco, als Erwachsene ist es Literatur in allen Facetten. Ich war und werde vermutlich immer ein Bücherwurm bleiben. Sport mag ich gar nicht, das Kompetitive und Leistungsorientierte in Bezug auf den Körper sagt mir gar nichts.
Auto oder öffentlicher Verkehr?
Weder noch – am liebsten hätte ich ein Hausboot und wäre damit auf Flüssen unterwegs. Ich bin sehr dankbar, dass ich nicht jeden Tag inmitten von vielen Menschen pendeln muss, und bin lieber allein oder zu zweit unterwegs.
Pflegi Muri oder Integra Wohlen?
Mich begeistern beide Organisationen. Sie sind modern, innovativ und werden hervorragend geführt – zum Wohle und entlang der Bedürfnisse der Menschen, die in ihnen zu Hause sind. (Anm. d. Red.: Wild engagiert sich bei beiden Institutionen im Stiftungsrat.)
Wilder oder gepflegter Garten?
Je wilder, desto besser – wir Menschen versuchen immer alles zu kontrollieren. Etwas mehr Vertrauen in das Leben und weniger Angst davor wäre schön. Und wilde Gärten sind für Tiere und Pflanzen sowieso besser.
Strohmuseum oder Freiämterweg?
Freiämterweg – unterwegs im Freiamt zu sein, gefällt mir. Museen haben manchmal etwas Konservierendes, mir gefällt das Unvorhersehbare, Organische in der Natur besser. --ake