Barrierefrei bis Ende 2025
25.08.2023 Berikon, MutschellenZugänge deutlich verbessern
Bahnhof Berikon-Widen soll komplett barrierefrei werden
Ab kommendem Montag bis 26. September liegt ein Baugesuch für Anpassungen am Bahnhof Berikon-Widen öffentlich auf.
...Zugänge deutlich verbessern
Bahnhof Berikon-Widen soll komplett barrierefrei werden
Ab kommendem Montag bis 26. September liegt ein Baugesuch für Anpassungen am Bahnhof Berikon-Widen öffentlich auf.
Roger Wetli
Bereits im Dezember 2019 wurde ein Auflageprojekt dem Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Dieses sah aber keine Anpassungen an den Aufgängen vor, da der bereits bestehende barrierefreie Zugang von der Mutschellen-Kreuzung her als ausreichend eingeschätzt wurde. Nach Rückmeldungen des BAV liegt jetzt ein angepasstes Projekt zur Einsicht auf. Künftig soll es auch von Westen und vom Busbahnhof her möglich sein, barrierefrei auf das Perron der Gleise 1 und 2 zu gelangen. Zudem werden die Perronkanten um 9 Zentimeter erhöht, was den Einstieg in die Züge für Leute mit Gehbeschwerden, Kinderwagen und Rollstühlen deutlich erleichtert. Im Westen wird ein Lift installiert, während in der Mitte zwei Rampen vorgesehen sind. Die Kosten schätzt die Aargau Verkehr AG (AVA) auf rund 9,3 Millionen Franken. Klappt alles reibungslos, ist mit dem Baustart im Sommer 2025 zu rechnen. Ende 2025 sollte dann alles fertig erstellt sein. Während der Bauzeit müssen die Passagiere mit Einschränkungen und Nutzung des Gleises 11 rechnen. Während der Sommerferien 2025 soll für einen besseren Baufortschritt der Bahnverkehr zudem von Bremgarten bis Dietikon per Bus erfolgen.
Der Bahnhof Berikon-Widen soll für 9,3 Millionen Franken rollstuhltauglich werden
Heute ist das Perron der Gleise 1 und 2 des Bahnhofs Berikon-Widen für Personen mit Laufschwächen, Rollstühlen und Kinderwagen nur von der Seite der Mutschellen-Kreuzung her erreichbar. Das soll sich bald ändern. Ein Baugesuch liegt ab nächstem Montag bis 26. September öffentlich auf.
Roger Wetli
Der Bahnhof Berikon-Widen ist zusammen mit dem gleich daneben liegenden Busbahnhof der wichtigste Knotenpunkt für den öffentlichen Verkehr auf dem Mutschellen. Personen mit Gehschwächen, Rollstuhl oder Kinderwagen erreichen das Perron der Gleise 1 und 2 aber nur über eine einzige Rampe. Eine treppenfreie Möglichkeit gibt es weder von den Bussen her noch von Westen. Das soll sich nun ändern. Klappt alles nach Plan, beginnen die Bauarbeiten im Sommer 2025 und erstrecken sich dann bis Ende Jahr.
«Nach dem Umbau sind alle Zugänge zum Bahnhof barrierefrei, also auch jene von der Westseite und die wegen den Postautoanschlüssen sehr bedeutende mittlere Unterführung. Weite Laufwege entfallen ab dann», schaut Michael Briner, Kommunikationsverantwortlicher der Aargau Verkehr AG (AVA), voraus. «Mit der Anpassung der Perronkanten entfällt der momentane kleine Absatz zwischen Perron und Zug und ein komplett unabhängiger Ein- und Ausstieg wird ermöglicht. Heute ist für den Ein- und Auslad von Rollstühlen eine mobile Faltrampe im Einsatz.» Um dies zu gewährleisten, wird die Perronkante auf der ganzen Länge um zirka 9 Zentimeter erhöht und um zirka 12 Zentimeter von der Gleiskante wegverschoben.
Schmalere Treppe mit Zugang zu einem Lift
Steht man vor Ort, scheint vor allem der westliche Bahnhofszugang baulich eine grosse Herausforderung zu werden. Hier führt eine steile Treppe zum Perron. «Im Bereich dieser Personenunterführung Junkholz-Welschloh ist tatsächlich zu wenig Platz vorhanden, um den Bau einer Rampe zu realisieren», weiss Briner. «Für den barrierefreien Zugang wird deshalb eine Liftanlage geplant. Der Zugang zum Lift erfolgt über die bestehende Unterführung.» Die heutige Treppe werde durch eine neue, schmalere Konstruktion ersetzt. Der seitlich frei werdende Raum ermögliche einen Durchgang zur neuen Liftanlage dahinter.
Bei den Treppen in der Mitte reicht dagegen der Platz, um Rampen zu realisieren. «Diese ‹Bahnhof-Mitte› stammt von 1989. Hier soll auf jeder Seite jeweils ein Zugang gemäss den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) angepasst werden. Der westliche Zugang von der Bushaltestelle zur Personenunterführung wird mit einer gewendelten Rampe (U-Form) umgesetzt», so Briner. «Beim Zugang von der Personenunterführung zum Perron Mitte in Richtung Westen wird die bestehende Treppe durch eine neue, gerade Rampe ersetzt.»
Gleis 11 mehr nutzen
Im Zuge des Projektes werden die Signalisationen, Haltestelleneinrichtungen und Beleuchtungen erneuert. «Bestehende Möblierungen werden je nach Zustand wiederverwendet», so der Kommunikationsverantwortliche. «Sicherlich ersetzt werden alle Sitzbänke und den Fahrgästen wird eine neue Wartehalle zur Verfügung gestellt.»
Falls die Arbeiten im Sommer 2025 starten, rückt dann für die Bauarbeiten das dritte und heute im Regelbetrieb praktisch nicht verwendete Gleis 11 in Richtung Postauto-Haltestelle in den Fokus. «Dieses wird temporär als Ausweichgleis in Betrieb genommen, da in jeder Bauphase mindestens ein Gleis gesperrt werden muss», weiss Michael Briner. «Dies ermöglicht das Arbeiten während des laufenden Bahnbetriebs. Wie schon in anderen Jahren wird der Bahnbetrieb in der Intensivbauphase während der fünf Sommerferien-Wochen komplett eingestellt und die Reisenden werden zwischen Bremgarten und Dietikon mit Ersatzbussen befördert.»