Aufzug in die Arbeitswelt
24.01.2023 Mutschellen, BerikonLIFT-Diplome an der Kreisschule vergeben
Acht Jugendliche der Kreisschule Mutschellen, die beim Projekt LIFT mitgemacht hatten, erhielten kürzlich ein Diplom für ihren Einsatz.
Jugendliche, die schulische Schwierigkeiten oder aus anderen ...
LIFT-Diplome an der Kreisschule vergeben
Acht Jugendliche der Kreisschule Mutschellen, die beim Projekt LIFT mitgemacht hatten, erhielten kürzlich ein Diplom für ihren Einsatz.
Jugendliche, die schulische Schwierigkeiten oder aus anderen Gründen Probleme bei der Lehrstellensuche haben, laufen Gefahr, im Anschluss an die obligatorische Schulzeit keinen Platz in der Arbeitswelt zu finden. Hier bietet das Jugendprojekt LIFT Abhilfe, indem es Jugendlichen ermöglicht, in der Arbeitswelt erste Schritte zu machen. «Eine Aufgabe der Schule ist es, die Schüler auf die Arbeitswelt vorzubereiten», erklärte Schulleiter Cornel Wissmann. «LIFT ist ein erster Berührungspunkt mit der Arbeitswelt, eine Brücke in die neue Welt.»
Das Förderprogramm besteht aus zwei Teilen, einem Modul an der Schule und den wöchentlichen Einsätzen in einem Betrieb in der Region. Bei den Arbeitseinsätzen handelt sich nicht um eine Schnupperlehre. Es geht nicht nur darum, einen Beruf vorzustellen, sondern auch aktiv mitzuarbeiten. Dabei können die Teilnehmer Stärken und Talente für einen zukünftigen Beruf entdecken, durch Erfahrungen in der Arbeitswelt ihre Chancen auf eine Lehrstelle verbessern und sie schulen ihre Sozial- und Selbstkompetenz.
Konkrete Perspektiven und klare Ziele verbessern die Leistungen in der Schule. Durchschnittlich arbeiten die Jugendlichen an zwei verschiedenen Arbeitsplätzen mit einer Arbeitsdauer von sechs bis zwölf Wochen. Die acht Teilnehmer, die ein Diplom erhalten haben, waren an verschiedenen Orten im Einsatz: In der Bäckerei, in der Kindertagesstätte, in der Garage, im Volg oder in der Landi, im Restaurant oder beim Plattenleger.
Lehrvertrag unterschrieben
Der 13-jährige Leevan Paulino und der 16-jährige Artiol Zhuniqi sind zwei, die bei LIFT mitmachen. «Ich wollte herausfinden, wie es als Automobilfachmann ist», gab so Leevan Paulino Einblick. «Ich war in der Garage Mutschellen. Das hat mir sehr gefallen. Die Mitarbeiter sind sehr nett und haben mir gleich alles gezeigt.» Sein Ziel sei, Automobilfachmann zu werden, und er glaube, sein Einsatz werde ihm auch bei der Stellensuche helfen. Artiol Zhuniqi war zuerst im Volg aktiv: «Dort hat es mir aber nicht so gefallen. Dann habe ich unsere Lehrerin gefragt, ob ich wechseln kann, und konnte in den Sanitärbereich Einblick erhalten. Das hat mir gefallen und ich habe vor Kurzem den Lehrvertrag unterschrieben.»
Anita Schertenleib, die das Projekt betreut, weiss: «Das Angebot funktioniert nur, wenn genügend Betriebe mitmachen.» Sie hat 2016 damit angefangen und seither mehr als 80 Betriebe angefragt. 43 Betriebe haben einmal oder mehrmals einen Jugendlichen aufgenommen.
Viel voneinander gelernt
Zu ihnen gehört der Plattenleger Markus Brem. «Ich hatte schon oft Jugendliche, die in den Ferien etwas dazuverdient haben. Beim ersten Schüler hat es nicht so gut geklappt, aber bei anderen hat es dafür sehr gut funktioniert. Er war eineinhalb Jahre bei mir und wir haben viel voneinander gelernt. Manchmal war es auch etwas streng auf dem Bau für ihn.» Als sie den ganzen Nachmittag gefugt hätten zum Beispiel, sei er früh ins Bett. «Wir haben uns Mühe gegeben, ihm verschiedene Arbeiten zu zeigen», erklärt Markus Brem.
LIFT findet in der Schweiz an über 350 Schulen statt, Zürich diskutiert darüber, das Angebot f lächendeckend einzuführen. «Schön ist es, wenn es als Folge eines Einsatzes zu einem Lehrverhältnis kommt. In jedem Fall sind die Zeugnisse, die die Jugendlichen nach einem Arbeitseinsatz erhalten, eine grosse Hilfe», erklärte Anita Schertenleib. --vb