Auf Obmann folgt Obfrau
11.03.2025 Boswil, Region Oberfreiamt91. Delegiertenversammlung des Bezirksschützenverbandes Muri in Boswil
Vielleicht ist es dem prächtigen Frühlingswetter geschuldet, dass nur 47 Stimmberechtigte an der Delegiertenversammlung der Bezirksschützen teilnahmen. Neben personellen ...
91. Delegiertenversammlung des Bezirksschützenverbandes Muri in Boswil
Vielleicht ist es dem prächtigen Frühlingswetter geschuldet, dass nur 47 Stimmberechtigte an der Delegiertenversammlung der Bezirksschützen teilnahmen. Neben personellen Veränderungen standen verschiedene Reglemente im Zentrum.
Zwar sind mittlerweile fast zwei Jahre vergangen. Aber das Aargauer Kantonalschützenfest 2023 im Freiamt hallt immer noch nach. Weil es als Erfolg in die Geschichte einging. Weil es einen grossen Effort der Schützen im Bezirk erforderte. «Ich komme gerne zurück zu euch, nach diesem wunderbaren Kantonalschützenfest», sagte denn auch Erich Hunziker, der die Grüsse des Aargauer Schiesssportverbandes (AGSV) überbrachte. Zumal die Suche nach Vereinen oder Bezirksschützenverbänden, die 2028 das nächste Aargauer Kantonalschützenfest organisieren, nach wie vor erfolglos verlief. Hunziker erklärte, dass der AGSV daran sei, die Verbandsführung zu reorganisieren. «Damit diese weniger kompliziert ist.» Auch in Sachen Digitalisierung, wo man bisher «eher hölzig» unterwegs gewesen sei, gehe es vorwärts. Vor allem aber machte er auf verschiedene offene Posten innerhalb des Verbandes aufmerksam.
«Jungschützen» mit Jahrgang 1965
Solche gibt es auch im Bezirksschützenverband Muri. Etwa für die Homepage. Diese wird seit mehreren Jahren von einem ehemaligen Vorstandsmitglied à jour gehalten. «Wir suchen immer noch IT-affine Leute, die sich unserer Homepage annehmen», sagte Verbandspräsident Markus Mathis. Andere Vakanzen konnten behoben werden – etwa im Vorstand. Simone Näpfer, SG Bünzen, neu, wurde einstimmig gewählt. Sie ist seit Kindsbeinen begeisterte Schützin, hat bei der SG Bünzen immer wieder Aufgaben übernommen, ob im Vorstand oder als Wirtin der Schützenstube. Nun tut sie gleiches im Vorstand des Bezirksverbandes. Wiedergewählt wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Sarah Joho, Ivo Kanig und Ariane Schuler.
Blumen als Dankeschön, sich überhaupt zur Verfügung zu stellen, erhielt auch Anita Gürber, FSG Buttwil-Geltwil. Sie ist neu «Obfrau» des Veteranenwesens im Bezirk. Ein Amt, das Roland Meier, FSG Benzenschwil, seit 2011 innehatte. «Er pflegte einen umsichtigen Umgang mit allen», blickte Präsident Mathis zurück. Vor allem gab er sich Mühe, die «Jungschützen» zu integrieren. «Heuer sind es jene mit Jahrgang 1965», meinte Meier lachend. Jene also, die bei den Schützen neu als Veteranen gelten. Das Freundschaftsschiessen mit dem Bezirk Affoltern, das Martini-Schiessen im Herbst – Meier hat vieles organisiert. «Er hielt im Bezirk die Tradition des Veteranenwesens hoch», betonte Mathis. Dabei sei ihm auch das Gesellige immer wichtig gewesen. Entsprechend dankt Mathis Roland Meier für sein grosses Engagement. Und dieser antwortete kurz und knapp: «Ich habe es gerne gemacht.»
Vereine hochleben lassen
Jahresrechnung, Ausführungsbestimmungen zur Bezirksmeisterschaft, Termine, Jahresberichte – Diskussionen gab es an der Versammlung in Boswil keine. Dafür freudige Momente. Unter anderem durfte Iven Kessler, SG Boswil, einen Anerkennungspreis entgegennehmen. Er klassierte sich im 72. Rang aller Jungschützen des Landes. Für je 40 Anerkennungskarten am Feldschiessen und beim Obligatorisch-Programm erhielten Rony Baumgartner, SSV Abtwil-Oberrüti, Josef Wicki, SV Aristau, Benedikt Meier, FSG Buttwil-Geltwil, und Roland Christen, SG Boswil, die höchste aller möglichen Feldmeisterschaftsmedaillen. Ebenfalls für keinerlei Diskussionen, aber einiges an Erklärungen sorgten diverse Reglemente. Der Vorstand entschied sich dazu, diese anzupassen – an neue Begrifflichkeiten, an veränderte Begebenheiten.
Wie es Tradition ist, spielte vor der Versammlung die örtliche Musikgesellschaft. Und auch Boswils Gemeindeammann Michael Weber liess es sich nicht nehmen, «sein» Dorf vorzustellen. Dabei stellte er weder den Steuerfuss, noch das Bauland, oder die Einwohnerzahl ins Zentrum, sondern die Vereine. «Diese wollen wir hochleben lassen bei uns», hielt er fest. Dafür brauche es viele engagierte Leute. So passt auch der Satz von AGSV-Vertreter Erich Hunziker: «Danke allen, die mit ihrem Einsatz unser schönes Hobby ermöglichen.» --red