Der Marathonmountainbiker Urs Huber ist in seiner letzten Profi-Saison und startet am Wochenende an der EM
Früher Seriensieger, heute Altmeister. Der Joner Urs Huber wird bald 40 Jahre alt und ist in seiner letzten Saison als Profi. Er hat aber noch einiges ...
Der Marathonmountainbiker Urs Huber ist in seiner letzten Profi-Saison und startet am Wochenende an der EM
Früher Seriensieger, heute Altmeister. Der Joner Urs Huber wird bald 40 Jahre alt und ist in seiner letzten Saison als Profi. Er hat aber noch einiges vor.
Stefan Sprenger
Wer Urs Huber kennt, der weiss, dass er immer ehrgeizig ist und Vollgas gibt. Mit seiner bisherigen Saison ist er trotz hohem Profisport-Alter nur mässig zufrieden. Einmal ging er erkältet an den Start und zweimal musste er mit einem Defekt aufgeben. «Es passte nicht sehr viel zusammen», meint er. Huber fügt an: «Meine Form ist aber nicht so schlecht, wie die Resultate vermuten lassen.»
Mitte Mai am Jura Bike Marathon brachte er ein Rennen ins Ziel und holte den 7. Rang. «Ich weiss nun, wo ich stehe, wo es noch fehlt», sagte er damals.
Am Sonntag an der EM in Italien
Nun ist er bereit für die Marathon-Europameisterschaft in Casella, Italien. Früher wäre Urs Huber ein Favorit auf das Podest gewesen. «Die Zeiten der Seriensiege sind vorbei», sagt Huber, der heute in Mettmenstetten wohnt. Und dennoch will er an der EM «alles rausholen, was möglich ist».
Huber hat vor ziemlich genau einem Jahr sein letztes Rennen (in Deutschland) gewonnen. «Ich bin nach wie vor gut dabei. Aber das Niveau wird immer besser, die Dichte an starken Fahrern immer enger. Und ich werde eben auch nicht jünger», so Huber. Das ist normal, das ist menschlich.
Der Djokovic im Marathonmountainbiken
Aber Urs Huber ist auch als Routinier brandgefährlich für die Jungspunde. Vielleicht kann man ihn auch ein wenig mit Tennisspieler Novak Djokovic vergleichen, der auch im hohen Alter noch den jungen Sportlern das Wasser reichen kann. Vielleicht nicht von der menschlichen Art her, aber bestimmt vom Können. «Djokovic hat denselben Jahrgang wie ich», sagt Huber lachend. Und genau wie Djokovic hat auch der Freiämter noch hohe Ziele.
WM, Lieblingsrennen, Ende
Urs Huber hat vor drei Jahren den Bauernhof in Jonen von seinen Eltern übernommen. Nach dem Karriereende diesen Herbst wird er dort weiterhin die Verantwortung tragen – und früher oder später auch wieder nach Jonen zurückziehen. «Das wird meine Zukunft sein», sagt er.
Im August wird Urs Huber 40 Jahre jung. Er ist in seinem letzten Jahr als Profi beim «Bulls»-Team. «Der Vertrag läuft aus. Ich werde danach keine Rennen mehr fahren, aber sicherlich noch ab und zu auf dem Mountainbike sitzen», wie er sagt. Seine Abschiedstournee möchte er geniessen, nochmals alle möglichen Rennen aufsaugen.
Er hat noch einige Highlights in seinem Rennkalender. Ein grosses Ziel sind die Schweizer Meisterschaften in der Schweiz (Château-d’Oex). Dort peilt er einen Spitzenplatz an. Und Anfang September ist der grosse Abschluss an der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Und die findet ausgerechnet auf seiner Lieblingsstrecke im Wallis (Verbier-Grimentz) statt. «Ein Kreis wird sich dann schliessen. Ich will so gut wie möglich abschneiden», sagt Huber, der dieses Rennen schon sechsmal in seiner Karriere gewinnen konnte. Er will es geniessen. Denn er weiss: «Bald ist Schluss.»