Anders als alle Bisherigen
28.10.2025 Muri, VereineVereinsreise des Regi-Chors
Der Ausflug des Regi-Chors im Oktober war eine Vereinsreise der anderen Art – eine Reise, die in dieser Form noch keines der Chormitglieder je erlebt hatte.
Schon im Vorfeld war die Spannung gross, weil, anders als bei ...
Vereinsreise des Regi-Chors
Der Ausflug des Regi-Chors im Oktober war eine Vereinsreise der anderen Art – eine Reise, die in dieser Form noch keines der Chormitglieder je erlebt hatte.
Schon im Vorfeld war die Spannung gross, weil, anders als bei allen bisherigen Unternehmungen, Ablauf und Inhalt unter strenger Geheimhaltung standen. Lediglich Hinweise auf geeignete Kleidung gab es, und jedes Chormitglied erhielt eine persönliche schriftliche Bitte, etwas Bestimmtes zur Verpflegung beizutragen. Niemand wusste von den Beiträgen der anderen, also selbst die Angebote des Apéro-, des Mittagessen- und des Dessert-Buffets blieben geheim. Auch für kulinarische Überraschungen war somit gesorgt.
Die zweite Besonderheit dieser Vereinsreise war, dass es gar keine Reise war. Vielmehr wurden die Sängerinnen und Sänger von einem Treffpunkt mitten in Muri auf eine kleine Wanderung «von 83 Minuten», wie es hiess, geschickt, die über einen grossen Bogen oberhalb von Muri verlief und im Roos endete. Hier hatten ein paar Komplizen des zweiköpfigen OK bereits ein Apéro-Buffet aufgebaut. Man nahm sich Zeit für die Erholung von der Wanderung und für Small-Talk.
80 verschiedene Laute und Bewegungen
Bis plötzlich eine unbekannte Person im Raum stand: Katrin Sauter, Zürcher Vokalmusikerin, Performerin und Theaterschaffende. Von da an steppte der Bär. Im Nu brachte sie den Chor dazu, mit dem ganzen Körper zu «singen», erst in kurzen Schrittfolgen, jede Teilgruppe in einem anderen Rhythmus, dann mit dazu passenden Lauten. Die Gruppen lösten sich auf, und alle wirbelten einzeln durch den Raum, behielten aber ihre Schritte und ihren Sprechgesang bei. Nach einer kurzen Atempause wurde jedes Chormitglied zu einem Solo-Kurzauftritt aufgefordert, bestehend aus einer möglichst wilden Abfolge von Lauten und dazu passenden Ganzkörperbewegungen, die jeweils von den Umstehenden aufgenommen und fast bis zur Trance wiederholt wurden. Dank mehrerer Durchgänge wurden schliesslich rund 80 Laut- und Bewegungserfindungen zelebriert. Das war ein Donnern, Trillern, Juchzen, Blubbern, Gurgeln, ein Hüpfen, Stampfen, Schleichen, Fuchteln – Energie pur und ein Heidenspass für alle. Was für ein Gegensatz zum streng notendiktierten Chorgesang! Im weiteren Verlauf schaffte Katrin Sauter es sogar, mit behutsamer Lenkung aus dem Chaos eine Art klangliche Harmonie zu zaubern.
Gruppen-Wettbewerb am Nachmittag
Nach dem Mittagessen, das dank der nicht abgestimmten Beiträge der Chormitglieder viele Köstlichkeiten bot, und einer ausgedehnten Verdauungspause im Sonnenschein auf der Roos-Terrasse stand die zweite inhaltliche Überraschung dieses Tages an. Die Sängerinnen und Sänger wurden in drei Gruppen aufgeteilt, die sich einen Wettbewerb lieferten. In sechs verschiedenen Disziplinen trat jeweils eine Person pro Gruppe gegen die anderen an. Gefordert waren Geschicklichkeit, Improvisationstalent, Fitness und ein bisschen Wissen.
Die Gemüter konnten sich rund um das Dessert-Buffet wieder abkühlen, bevor der ungewöhnliche Tag mit einem grossen Dankeschön an die kreativen Organisatorinnen, Martina Gysi und Brigitte Steffen, und dem Abstieg gen Muri endete. --zg

