Ein «Wädi-Weggli» für alle
30.06.2023 Schule, Jonen, KelleramtDie Schule Jonen verabschiedet ihren langjährigen Schulleiter Walter Koch
33 Jahre war Walter «Wädi» Koch an der Gesamtschule in Jonen tätig. Am Mittwoch wurde er mit einem grossen Fest verabschiedet.
Susanne Schild
Unzählige ...
Die Schule Jonen verabschiedet ihren langjährigen Schulleiter Walter Koch
33 Jahre war Walter «Wädi» Koch an der Gesamtschule in Jonen tätig. Am Mittwoch wurde er mit einem grossen Fest verabschiedet.
Susanne Schild
Unzählige Geschichten und Erinnerungen bleiben nach über drei Jahrzehnten zurück. Sein Engagement war gross. Kein anderer hat die Schule Jonen so wesentlich geprägt wie er. Auch sein Abschiedsfest wird nicht nur bei Wädi Koch, sondern an der ganzen Schule einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Kein leichter Abschied
Dass es ihm nicht leichtfällt, kann man ihm an diesem Vormittag ansehen. Gerührt und berührt von den vielen Ideen, die sich seine Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerschaft für seinen Abschied einfallen liessen. Doch, «es ist Zeit für etwas Neues», ist Wädi Koch fest überzeugt. Lehrer wollte er schon immer werden, den Geist der Jungen fördern, sie für Themen begeistern und Wissen vermitteln, das hat ihn gereizt und ist ihm auch gelungen. Obwohl ihm an der Abschlussfeier ein «Senioren-Look» mit Strohhut und Sonnenbrille verpasst wurde, ist und bleibt Wädi Koch ein Macher. Er ist einer, der anpackt und voller Energie steckt. Und daran wird sich auch nach seiner Pensionierung nicht viel ändern. Zeit und Kraft will er von nun an vermehrt in sein Niederwiler Weingut, das er zusammen mit drei Kollegen führt, stecken. Darauf freut er sich.
Hoch auf dem grünen Traktor
Der langjährige Schulleiter Walter Koch verabschiedet sich in den Ruhestand
Nach verdienten 33 Jahren als Lehrer und Schulleiter wird Walter «Wädi» Koch nun pensioniert. Mit einem grossen Abschiedsfest sagten ihm seine Schülerinnen, Schüler und Lehrer Auf Wiedersehen. Doch bevor sie ihn endgültig ziehen liessen, musste der «Macher» noch einige Aufgaben lösen.
Susanne Schild
Wädi Koch kam zwar nicht hoch auf dem gelben Wagen, der in einem deutschen Volkslied besungen wird, dafür aber hoch auf dem grünen Traktor zu seiner Abschiedsfeier. Seine Schülerinnen und Schüler standen am Strassenrand Spalier. Mit Seifenblasen und bunten Fahnen winkten sie ihm freudestrahlend entgegen und begleiteten ihn auf seinem letzten offiziellen Gang an der Schule Jonen. Aus dem Lautsprecher tönt die Musik von «1492: Conquest of Paradise». «Der Film passt zu dir. Ähnlich wie Kolumbus bist du jahrelang als Reiseführer durch die Welt gereist, bevor du, nicht wie Kolumbus in Amerika, sondern in Niederwil gestrandet bist und dort sesshaft wurdest», sagte Reto Jäggi, der die Feier kommentierte.
In Niederwil wuchs Koch auf und lebt seitdem bis heute dort. Wieder dort zurück folgte innerhalb von kurzer Zeit die Stelle an der Schule Jonen. Seit 1990 engagierte sich Wädi Koch dort mit Herzblut.
Der Ruhestand musste verdient werden
Bevor ihn seine Schülerinnen, Schüler und Lehrer nach 33 Jahren ziehen liessen, musste Koch sich seinen Ruhestand verdienen, indem er die unterschiedlichsten Aufgaben lösen musste.
Die erste, das Fahren eines Traktors, der übrigens das gleiche Baujahr wie Koch hatte, meisterte der scheidende Schulleiter mit Bravour. «Die praktische Prüfung im Traktorfahren ist damit bestanden. Jetzt kannst du dich guten Gewissens deinem Rebberg in Niederwil widmen», sagte Reto Jäggi. Auf dem Pausenplatz angekommen, nahmen die Schülerinnen und Schüler auf der Tribüne Platz und Wädi Koch auf seinem Thron. Passend zu seiner bevorstehenden Pensionierung wurde ihm noch ein «Senioren-Look» mit Strohhut und Sonnenbrille verpasst.
Lange konnte er es sich dort nicht bequem machen, denn die nächste Aufgabe stand bereits an. Die Schülerinnen und Schüler hatten ein Lied für ihn umgeschrieben, das Koch dirigieren sollte. Hier stellte er seine musikalischen Fähigkeiten unter Beweis. Seine jahrelange Mitgliedschaft bei einer Guggenmusik hat sich anscheinend ausgezahlt und Koch dirigierte wie ein Profi. Marco Zehnder, der ähnlich lange wie Wädi Koch an der Schule Jonen tätig ist, prüfte das Faktenwissen des Schulleiters.
Vier Jugendfeste hat Wädi Koch in den drei Jahrzehnten miterlebt, 52 Schulräume sind in der Zeit gebaut worden und 30 Mal hat er im Skilager die Küche gemacht. Fünf Schulpf legepräsidenten erlebte er mit. «Kein anderer hat die Schule Jonen so wesentlich geprägt wie er», sagte Zehnder.
Wädi Koch musste jedoch nicht nur seine geistigen Fähigkeiten unter Beweis stellen, sondern auch sportlich aktiv werden. Büchsenwerfen, Pfeilschiessen und Torwandschiessen für den Macher, alles kein Problem.
Würdigen Nachfolger gefunden
Nachdem alle Aufgaben bestanden waren, wurde Wädi Koch dann offiziell in den Ruhestand entlassen. Zum Schluss gab es noch für alle ein «Wädi-Weggli». Das Süssgebäck wurde eigens für ihn kreiert. Wädi Koch kann nun verdient weiterziehen, doch ein Teil von ihm wird immer mit der Schule Jonen verbunden bleiben. Und das ist bestimmt nicht nur sein Handabdruck, den er an der Abschiedsfeier verewigt hat und der ab sofort im Lehrerzimmer hängen wird. «Mein Nachfolger Stefan Späni wird meine Führungsphilosophie an der Schule weiterführen», ist Koch überzeugt. Der neue Leiter der Schule Jonen hat eine spannende Lebensgeschichte zu erzählen. Der ehemalige Profisportler Stefan Späni war als Nordisch-Kombinierer an den Olympischen Spielen und hat die Nati gecoacht. «Ich freue mich sehr über die tolle Nachfolge und bin mir sicher, dass das sehr gute Klima an der Schule, die Teamfähigkeit und das Vertrauen an der Schule mit ihm fortgeführt werden.»