440 000 statt 1 Million Franken
31.10.2023 Berikon, MutschellenNeuer Anlauf viel günstiger
Die Beriker Stimmberechtigten entscheiden an ihrer «Gmeind» am 16. November, ob sie die Wasserzähler für 440 000 Franken wechseln möchten. Die Gemeinde informierte kürzlich über die Gründe. ...
Neuer Anlauf viel günstiger
Die Beriker Stimmberechtigten entscheiden an ihrer «Gmeind» am 16. November, ob sie die Wasserzähler für 440 000 Franken wechseln möchten. Die Gemeinde informierte kürzlich über die Gründe. --rwi
Gemeinde informierte über seine neue Wasserzähler-Ersatz-Variante
Vor einem Jahr lehnten die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung einen Kredit von einer Million Franken ab, mit denen die Wasserzähler hätten ersetzt werden sollen. Jetzt präsentierte er eine günstigere Variante, über welche am 16. November abgestimmt wird.
Roger Wetli
Der Beriker Gemeinderat wird an der nächsten Einwohnergemeinde über einen Antrag für Wasserzähler mit Kosten von 440 000 Franken entscheiden lassen. «Wir haben uns jetzt für diese günstigere Variante entschieden», betonte Gemeinderat Stefan Bieri. «Wir bieten damit zwei Ablesesysteme an. Wer die ursprünglich von uns vorgeschlagene Variante einbauen möchte, darf das, trägt dann allerdings die Mehrkosten selbst.» Bieri blickte auf die Gemeindeversammlung vom 17. November 2022 zurück. Damals wurde ein Rückweisungsantrag angenommen, der den Gemeinderat aufforderte, statt der Variante mit Kosten um einen Million Franken weitere zu prüfen.
Massiv höhere Kosten durch Kabeleinzug
An der Infoveranstaltung wurde die Alternative durch Michael Merk und Laura Rosenboom von der Porta AG vorgestellt. «Die Wasserzähler haben ihre Lebensdauer überschritten und messen mittlerweile teilweise falsch, zugunsten der Wasserbezüger», erklärte Michael Merk. «Bisher wurde die verbrauchte Wassermenge mit einem Rad gemessen. Die neuen funktionieren mit Ultraschall.» Der Gemeinderat beantragte ursprünglich, diese neuen Wasserzähler in den Häusern zu installieren und sie mit Kabeln an die Elektrozähler anzuschliessen. Von dort wären dann einmal pro Jahr die Verbrauchsdaten an eine Zentrale gesendet worden, wie es bereits mit den Stromdaten geschieht. «Der grösste Aufwand liegt dabei in der Kabelinstallation. Denn Wasser- und Elektrozähler können je nach Liegenschaft mal näher und mal weiter voneinander entfernt angebracht sein. Manchmal befinden sie sich im selber Raum, manchmal an komplett anderen Enden des Hauses», weiss Laura Rosenboom.
Um die Kosten für den Kabeleinzug zu sparen, schlägt der Beriker Gemeinderat nun vor, ausschliesslich die Wasserzähler zu installieren. Diese senden dann laufend ein Signal mit den aktuellen Verbrauchsdaten ab und können von einer Person mit einem Spezialgerät einmal pro Jahr abgelesen werden. «Die autorisierte Person schreitet dazu die Quartiere ab. Kann ihr Gerät die Daten nicht von der Strasse aus lesen, bittet er um Einlass in die Liegenschaft», so Michael Merk. «Ist das Signal einmal in Betrieb, kann es nicht wieder abgeschaltet werden», fügte er auf Anfrage an. Rosenboom und er betonten, dass diese permanente, wenn auch leichte Strahlung, bei der Kabelvariante nicht vorhanden sei. «Ansonsten sind beide Varianten sehr ähnlich. Es handelt sich auch um dieselben Wasserzähler», bestätigte Rosenboom. «Als Gemeinderat möchten wir mit unserem Zwei-Varianten-Vorschlag Rücksicht auf die elektrostrahlungssensiblen Einwohner nehmen. Wer das strahlungsarme System wählt, zahlt die Mehrkosten einfach selbst», gab Bieri Einblick.
Wenige Kosten, um Daten zu sammeln
Ob denn der Elektrozähler nicht die Strahlen des Wasserzählers lesen könne, wollte jemand wissen. Das wurde verneint. «Dann kommen bei der jetzigen Variante die Kosten für die Person dazu, welche die Quartiere abfährt?», wurde gefragt. «Das ist so», wusste Merk. «Diese Kosten sind aber klein im Vergleich zu den Mehrkosten für den Kabeleinzug.» Er betonte auf Anfrage, dass der Datenschutz bei beiden Varianten gewährleistet sei. Die Batterien in den Wasserzählern würden rund 15 Jahre halten. «Und es wird nur ein Messwert und kein Wasserbrauchsverhalten über eine gewisse Zeit gesendet», erklärte Rosenboom. «Das hatte mal das Bundesgericht so entschieden.»
Wird dem Antrag des Gemeinderates am 16. November zugestimmt, haben Hauseigentümer Zeit, der Gemeinde zu melden, ob sie die Funkoder Kabelvariante möchten. «Ersetzen werden wir die Wasserzähler über einen Zeitrahmen von drei Jahren. So wie es auch mit den Elektrozählern geschehen ist», schaute Stefan Bieri voraus.
Im richtigen Zeitpunkt eingekauft
Hannes Aebli von der AEW Energie AG ermöglichte nach der lebhaften vorgängigen Diskussion einen Einblick in den Strompreis von Berikon. «Dieser ist ab 2024 unter dem Schweizer Mittel bei 27,08 Rp./kWh. Es handelt sich um einen Mixpreis. Denn wir haben für Berikon den Strom bereits für mehrere Jahre eingekauft.» Im nächsten Jahr würde die Elektrizitätsversorgung Berikon zwar Verluste schreiben, diese dann aber in den Folgejahren wieder hereinholen. «Wir ermöglichen so einen konstanten Strompreis», betonte Aebli. Stefan Bieri unterstrich: «Aktuell wird erwartet, dass der Strompreis in den nächsten Jahren eher steigen wird. Wir konnten den Strom vor Pfingsten in einer Zeit einkaufen, in der er günstig war. Wir verhindern damit eine Situation, wie sie im letzten Jahr Oberlunkhofen hatte. Die mussten den Strom kaufen, als er plötzlich sehr teuer gewesen ist.»
Die Traktanden der Gemeindeversammlungen
Die Einwohnergemei ndeversammlung findet am Donnerstag, 16. November, um 19.30 Uhr im Berikerhus statt. Der Gemeinderat hat die Traktanden wie folgt verabschiedet: – 1. Protokoll. – 2. Zusicherung des Gemeindebürgerrechts. – 3. Verpf lichtungskredit Kesslernmattstrasse Kapazitätserhöhung Kanalisation. – 4. Verpflichtungskredit Generelle Entwässerungsplanung GEP 2. Generation. – 5. Verpflichtungskredit Ersatz Wasserzähler. – 6. Verpflichtungskredit Abwasserpumpwerk Marrengasse Notstromaggregat. – 7. Verpflichtungskredit Sanierung und Aufwertung Bellikonerstrasse K411. – 8. Verpflichtungskredit Werterhaltung Kunstrasenfeld Burkertsmatt. – 9. Verpf lichtungskredit Anschaffung leichtes Pikettfahrzeug Feuerwehr Mutschellen. – 10. Ermächtigung an den Gemeinderat zum Landverkauf der Parzelle Bühlfeldstrasse (Parz. Nr. 335, 1429 m2), zum Mindestpreis von 1400 Franken pro m2. – 11. Erhöhung Stellenplafond Gemeindeverwaltung. – 12. Budget 2024. – 13. Diverses.