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31.10.2023 Jonen, KelleramtSimilasan Gruppe verliert Umsatz auf US-Markt
«Vorsorgliche Restrukturierung infolge Neuausrichtung der Geschäftsschwerpunkte». So beschreibt die Similasan Gruppe die aktuelle Situation. Weil der Marktzugang in den USA verunmöglicht wurde, kommt es zum ...
Similasan Gruppe verliert Umsatz auf US-Markt
«Vorsorgliche Restrukturierung infolge Neuausrichtung der Geschäftsschwerpunkte». So beschreibt die Similasan Gruppe die aktuelle Situation. Weil der Marktzugang in den USA verunmöglicht wurde, kommt es zum Stellenabbau.
Similasan ist eine global aufgestellte Gesundheitsmarke. Die Similasan Gruppe mit Sitz in Jonen ist in knapp 20 Ländern präsent, wobei der US-amerikanische Markt der wichtigste ist. In den vergangenen Jahren ist Similasan als Weltmarktführer für natürliche Augenheilmittel weltweit und vor allem im US-amerikanischen Markt stark gewachsen. Aufgrund dieses Wachstums konnten in den letzten 18 Monaten am Produktionsstandort Jonen über 40 neue Mitarbeitende eingestellt werden.
Trifft die ganze Branche
Am 11. September hat die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) sämtlichen Herstellern von homöopathischen Augentropfen zeitgleich und überraschend mittels «Warning Letter» den Marktzugang beziehungsweise die Distribution in den USA verunmöglicht, indem die Praktiken zu den Regularien ohne vorhergehende Koordination mit der Industrie einschneidend, per sofort und ohne Übergangsfrist angepasst wurden. Ob und inwiefern homöopathische Augentropfen als Produktklasse aufgrund der angepassten Regularien im US-Markt überhaupt noch eine Zukunft haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Diese Massnahme trifft auf dem US-Markt die gesamte Branche der Hersteller von homöopathischen Augentropfen.
Kurzarbeit abgelehnt
Für Similasan hat sich die Situation seither grundlegend verändert und führt dort zu sofortigen Umsatzeinbussen von rund 90 Prozent, was Auswirkungen auf die ganze Similasan Gruppe hat. Für diejenigen Mitarbeitenden, die für die Produktion der US-Produkte zuständig sind, wurde Kurzarbeit beantragt, was von der zuständigen Behörde leider abgelehnt wurde.
«Die in den USA aufgeworfenen Aspekte zu unseren Produkten und Herstellungseinrichtungen sind nicht auf Qualitäts- und Sicherheitsmängel zurückzuführen, sondern hauptsächlich auf die Regulatorik», hält die Similasan Gruppe fest. Die Produktionsstätte der Similasan in Jonen werde jedes Jahr von verschiedenen offiziellen Behörden wie Swissmedic, FDA, Institutionen oder privaten Anbietern auditiert. «Die Qualität und Sicherheit der Similasan-Produkte wurden nie beanstandet.» Zu keiner Zeit war und ist die Sicherheit und Gesundheit der Kundinnen und Kunden durch die Anwendung von Similasan-Produkten gefährdet. In den letzten 40 Jahren seien Similasan keine Fälle bekannt geworden, welche die Sicherheit und Qualität der Arzneimittel infrage stellen.
Zukunft nachhaltig sichern
Um die Zukunft der Similasan Gruppe langfristig und nachhaltig zu sichern, hat Similasan Mitte Oktober das Konsultationsverfahren im Rahmen einer möglichen vorsorglichen Massenentlassung eingeleitet. Dieses ist nun abgeschlossen. «Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA lässt sich der aktuelle Personalbestand leider nicht halten.»
Betroffene individuell begleiten
Die Restrukturierung, die für den Fortbestand der Similasan Gruppe notwendig sei, führt zu einem vorsorglichen Stellenabbau von 27 von total 130 Mitarbeitenden am Standort Jonen. «Similasan wird die Betroffenen individuell begleiten und den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich durchführen.» Zudem lässt die Firma verlauten: «Similasan arbeitet mit der FDA und Swissmedic zusammen, um diese Angelegenheit schnellstmöglich zu klären.» --zg