RÜSSTÜFELI
10.10.2025 Wohlen, KolumneAls Brunnenmeister genügt es zuweilen nicht, ein stilles Wasser zu sein, lernte das Rüsstüfeli aus seiner Begegnung mit Hanspeter Stöckli. Gerade in Bausitzungen oder während der Umsetzung von Bauprojekten muss der Verantwortliche für das städtische ...
Als Brunnenmeister genügt es zuweilen nicht, ein stilles Wasser zu sein, lernte das Rüsstüfeli aus seiner Begegnung mit Hanspeter Stöckli. Gerade in Bausitzungen oder während der Umsetzung von Bauprojekten muss der Verantwortliche für das städtische Trinkwasser seinen Standpunkt deutlich machen können und auf Missstände hinweisen, um nicht später die Quittung in Form eines Leitungsschadens zu erhalten. Stöckli ist indes keiner, dem das schwerfällt. «Ich bin auch im Alltag so», schmunzelte der Ur-Hermetschwiler. «Wenn ich etwa sehe, wie ein Hund irgendwo an eine Thuja hinpinkelt, erkläre ich dem Halter, dass diese schnell braun wird, wenn das wegen der Markierung nun auch die nächsten Dutzend Hunde so machen.» Löblich fürwahr. Und so macht sich der 63-Jährige nicht nur von Berufes wegen um unser fliessend Wasser verdient, sondern am Rande auch um das Wohlergehen der städtischen Flora.
Wobei sich der Bremgarter Brunnenmeister gemeinsam mit seinem Assistenten ja nicht nur um die Wasserversorgung im Städtli, sondern seit 2021 auch noch um jene von Fischbach-Göslikon und Niederwil kümmert. Als die beiden Gemeinden damals einen Partner suchten, erhielt Bremgarten gegenüber von Wohlen den Zuschlag, das sich ebenfalls beworben hatte. «Darüber habe ich mich diebisch gefreut», gibt Stöckli unumwunden zu. Eine kleine gesunde Rivalität zwischen den beiden grossen Zentrumsgemeinden des Bezirks gibt es offensichtlich auch in der Wasserbranche.
Der kantonale Feuerwehr-Instruktor Dominik Trottmann aus Unterlunkhofen prüft nicht nur Tanklöschfahrzeuge und Motorspritzen. Im Rahmen seiner Tätigkeit besucht er auch Feuerwehren. Dabei fallen die einen oder anderen Gegebenheiten auf. Er erzählt, dass es Magazine gibt, da habe es kein Steinchen in den Rillen der Pneus und der Boden sei so sauber, dass man dort dinieren könnte. Er habe aber andererseits auch schon ein Fahrzeug erlebt, da hätte man im Fussraum gut und gerne Kartoffeln anpflanzen können. Ob das wohl der Sicherheit zugutekommt? Man merke jedenfalls – auch bei der Feuerwehr gibt es alles von den peniblen Sauberkeitsfanatikern bis hin zu den Dreckspatzen. Solange sie allesamt gut löschen können und die Fahrzeuge ihren Dienst tun, ist dagegen kaum was einzuwenden.
Nichts einzuwenden gab es auch beim Helvetia Backyard Ultra in Oberwil-Lieli, welcher vor einer Woche ab Freitagmittag bis Samstag, 13 Uhr, im Wald stattgefunden hat. Ab 19 Uhr hiess es da für die Läufer Lichtpflicht. Aus Jägerkreisen hört man diesbezüglich immer häufiger die Klage, dass genau solche Läufer (aber auch Biker) in der Nacht das Wild mit ihren Lichtern stören und es neben dem regen Tagesbetrieb der Menschen in seinem Lebensraum gar nicht mehr zur Ruhe kommt. Es sei eine ärgerliche Auswirkung unserer heutigen 24-Stunden-Gesellschaft. Anders als die vielen privaten Läufer handelt es sich beim Helvetia Backyard Ultra um eine einmalige Veranstaltung mit einem klaren Ansprechpartner. Aus Sicht des Wildes bleibt nur zu hoffen, dass die Läufer sich bei ihren individuellen Trainings auf die Zeit des natürlichen Lichts beschränken und auch für sie das Rennen mit Taschenlampe im Wald eine einmalige Sache ist. So wird der sonst bereits spezielle Anlass im Ausdauersport noch einen Zacken toller. --huy/vaw/rwi