Alles richtig gemacht
20.05.2025 Wohlen, Vereine, SpitexHochbetrieb am Tag der offenen Tür im Chappelehof
Die Renovation des Chappelehofs war eine Riesenkiste. Jetzt, ein Jahr danach, haben sich die Bewohner eingelebt. Wohnen, Gemeinwesen, Dienstleitungen und Kultur: alles unter einem Dach, und dies seit rund 60 Jahren. ...
Hochbetrieb am Tag der offenen Tür im Chappelehof
Die Renovation des Chappelehofs war eine Riesenkiste. Jetzt, ein Jahr danach, haben sich die Bewohner eingelebt. Wohnen, Gemeinwesen, Dienstleitungen und Kultur: alles unter einem Dach, und dies seit rund 60 Jahren. Am Tag der offenen Tür erhalten die Besucher einen Einblick in das vielseitige Begegnungszentrum.
Monica Rast
Der Verein St. Leonhard ist Besitzer des Chappelehofs und als dessen Präsident hatte Paul Huwiler am Tag der offenen Tür einen anstrengenden Tag. Immer zur vollen Stunde wurden Führungen durch das neu renovierte Haus angeboten. «Dabei gewinnen Sie auch Einblicke in Orte, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind», meinte Huwiler und führte die Besucher vom Keller bis hinauf auf die Dachterrasse. «Das ist ja ein Marathon», meinte eine Besucherin etwas ausser Atem. So ist der Besuch in einer Wohnung eine willkommene Abwechslung vom Treppensteigen.
Die Wohnung gehört Barbara Eckstein. Die Bewohnerin ist glücklich in ihrem renovierten Zuhause. «Sie wohnt da, sie lebt hier und kommt ab und zu ins ‹Leo› für ein Kaffee oder einen Apéro», erzählt Monika Küng, Präsidentin vom Verein Leo und Geschäftsführerin des Restaurants. Barbara Eckstein war Köchin und Wirtin und beliefert das Restaurant mit ihren frischgebackenen Guetzli, welche zum Kaffee serviert werden. «Sie hat im Chappelehof einen Job gefunden», meinte Küng schmunzelnd.
Durststrecke gilt es zu überwinden
«Für das Restaurant ist eigentlich immer Tag der offenen Tür», meinte die Geschäftsführerin. Ihr Fazit nach einem Jahr ist durchzogen. «Der Saal und die Kegelbahn sind der Renner», erzählte sie, «und der Garten ist auch so schön geworden. Nur das Restaurant dürfte besser laufen.»
Die Leute interessiert es, wie das Restaurant aussieht, doch es dürften mehr Gäste sein. Geschätzt werden die kleineren Portionen. Das engagierte Team ist bemüht, den Ansprüchen der Kundschaft gerecht zu werden – «Aber wenn die Leute längere Öffnungszeiten wünschen, müssen sie auch das Restaurant besuchen und konsumieren», erklärt Monika Küng ernst. Dem Verein Leo war es bewusst, dass es eine harte Zeit werden würde. «Drei Jahre Durchhaltevermögen hiess es von Experten.»
Die positiven Reaktionen und Rückmeldungen holen das Team immer wieder aus dem Tief, wenn es mal nicht so läuft. «Wir haben Verbesserungspotenzial», meint die Geschäftsführerin. Doch sie schaut positiv in die Zukunft und steht hinter dem Verein. «Flexibel, frisch und fröhlich», ist ihre Devise.
Auf jeden Fall wirkt das Restaurant gemütlich und einladend. Wie das ganze Haus. «Es ist so gut gemacht», wird der Trägerverein St. Leonard an diesem Tag mehrmals gelobt.
Grosser Mehrwert für das Personal
Die Spitex Freiamt wurde vom Verein St. Leonard angefragt, in den Chappelehof zu ziehen. Für die Spitex war dies ein glücklicher Umstand. Und so wechselte sie vor einem Jahr von der Bahnhofstrasse in den Chappelehof. «Es wurde alles so eingerichtet, wie wir es wollten. Der Verein war sehr grosszügig», erzählte Geschäftsleiterin Christine Kaspar Frei glücklich. «Wir haben jetzt sogar einen Ruheraum, welcher gerne von den Lernenden genutzt wird.» Die Räume sind gemütlich eingerichtet mit grossen Fenstern und mit einer gemeinsamen Küche, die immer wieder im Mittelpunkt steht. «Einmal im Monat kochen die Lernenden für uns», erzählte Christine Kaspar.
Da der Betrieb während dem Tag der offenen Tür weiterlief, waren die Besucher mittendrin im Geschehen. Das Interesse war gross und das Ambulatoriumszimmer wurde zur detektivischen Herausforderung. Die Spitexmitarbeitenden haben hier ihre Arbeit bei einem möglichen Klientenbesuch nachgestellt. Über 30 Fehler galt es zu finden. Von dem Rollator, bei dem die Bremse nicht angezogen war, über das leere Desinfektionsmittel, die Stolperfalle Teppich bis zur Infusion, die retourläuft. Eine mögliche Situation bei den täglichen Besuchen. Da gilt es genau hinzuschauen.
Die Mieter im Chappelehof sind froh über die Spitex im Haus. «Sie dürfen uns jederzeit besuchen», erklärt Christine Kaspar. «Die Hemmung ist so nicht so hoch und man kommt eher zu uns, bevor es zu spät ist.» Da hat man schon mal einen Kaffee, ein Stück Kuchen und vor allem ein offenes Ohr für die Besucher in der fast familiären Küche. «Der Chappelehof ist ein grosser Mehrwert mit Potenzial», sind sich die Mitarbeitenden sicher und froh über den Umzug. So erlebten die Besucher einen abwechslungsreichen Tag mit spannenden Informationen über die Dienstleistungen der Spitex, persönlichen Gesprächen und gemütlichem Beisammensein.
Weitere Einblicke in die Räumlichkeiten des Chappelehofs
Die Besucher erhielten auch die Möglichkeit, bei der privaten «am.pm Spitex», welche seit acht Jahren mit der öffentlichen Spitex Freiamt eng zusammenarbeitet, reinzuschauen. Ebenso in die Räumlichkeiten der katholischen Kirchgemeinde, welche im Rahmen der Führungen durch das Haus besichtigt werden konnten. Der Blumenladen La Fleur ist der sympathische Farbtupfer im Eingangsbereich des Chappelehofs. Interessierte konnten den Blumenladen besuchen und die kunstvoll zusammengestellten Blumensträusse und stilvollen Arrangements bestaunen.